Medien verdrehen den Blickwinkel auf Realitäten

  • Vor einigen Tagen brachten "renommierte Blätter" eine Überschrift , die eine völlig falsche Situation darstellte. Kleinere , aber nicht minder bekannte und seriöse , regionale Blätter übernahmen die Überschrift kritiklos in ähnlicher Weise.


    "Bauarbeiter greifen Flüchtlinge mit Nagelpistole an"
    So lauteten sinngemäß die Überschriften


    Aus der Überschrift geht hervor, dass der Angriff durch Bauarbeiter erfolgte. Die Angegriffenen sind die Flüchtlinge. Die Waffe war eine Nagelpistole.


    Im Beitrag selbst stellte sich aber eine komplett gegensätzliche Situation dar.
    Die Angreifer waren 25 Flüchtlinge mit Kanthölzern und Eisenstangen bewaffnet , die ein 3köpfiges Bauarbeiterteam auf der Straße angehalten hatten.
    Die "Waffe" die zur Verteidigung benutzt wurde, war überhaupt nicht als Waffe geeignet.


    Es handelte sich um eine Druckluft-Nagelpistole. Sie braucht also erst einmal Druckluft und somit auch einen Kompressor, der sie bereitstellt. So etwas hat kein Bauteam betriebsbereit im Fahrzeug wenn es zur Baustelle fährt. Kompressoren und anderes großes Werkzeug werden generell separat zur Baustelle gebracht. Zudem muss man sie auch noch mit einem Schlauch an den Kompressor anschließen.


    Wer schon einmal mit einer Druckluftnagelpistole gearbeitet hat, weiß auch, dass die meisten von ihnen eine Sicherheitseinrichtung haben, die ein "Abfeuern in die Luft" verhindern. Damit sich ein "Schuss" löst , muss die Pistole einen Halt haben, an dem sie aufgesetzt werden kann.
    Die Polizei hat im Nachhinein bestätigt , dass auch diese Nagelpistolen mit solchen Sicherheitseinrichtungen ausgestattet waren.


    Die drei Arbeiter waren also weder Angreifer , noch hatten sie eine "Waffe" mit der sie sich wirklich hätten zur Wehr setzen können.
    Die gewählten Überschriften gingen also nicht nur an der Realität vorbei, sondern verdrehten sie sogar noch.


    In den Kommentaren der Zeitungen konnte man auch ähnliches lesen .


    Ich habe übrigens zunächst aus dem Gedächtnis geschrieben.
    Der Artikel der "großen Zeitung" scheint jetzt verschwunden zu sein. Dort hatte ich auch die meisten Leserproteste gesehen. Die "kleineren Blätter" haben die Beiträge nicht gelöscht , jedoch durch Zusatzinformationen ergänzt und/oder die Überschriften etwas abgewandelt.
    Grundsätzlich stellen die Überschriften jedoch weiterhin die angegriffenen Arbeiter "an den Pranger" und nicht die Angreifer.


    PS:
    Wenn 25 Leute mit Kanthölzern und Eisenstangen auf 3 Leute zukommen , so haben die ein Recht zur Selbstverteidigung. "Die Wahl der Mittel" ist nur abhängig von dem mit was man bedroht wird. Man darf in dem Fall die gleiche Gewalt ausüben , gegen die man sich verteidigen muss.
    Kantholz gegen Kantholz , Eisenstange gegen Eisenstange
    Bei einer Übermacht der Angreifer sind auch durchaus "stärkere Mittel" erlaubt , die dazu dienen ein Gleichgewicht herzustellen.


    Wenn das Zeigen und das Drohen mit einer , nicht als Waffe nutzbaren, Nagelpistole ausreicht, dann ist das pure "psychologische Kriegsführung" , die allein darauf abzielt jeglichen Schaden bereits im Ansatz zu vermeiden.


    Wenn man mit der Polizei oder einer Anzeige droht , ist das auch nichts anderes als Angst zu erzeugen.
    "Angst als Waffe" ist also definitiv zur Verteidigung zulässig.