Wir leben in einer Region der Welt , in der es nur relativ selten wirklich dichte Staubwolken gibt. Wenn man doch mal durch so eine Wolke muss, ist sie in der Regel relativ schwach ausgeprägt.
Ich fahre selbst schon länger Auto und hatte mich deshalb auch noch nie näher damit beschäftigen müssen . Staubwolke ? Na und ?
Vorgestern musste ich ab folgendes erleben ...
Schon von weitem konnte man eine Staubwolke sehen , die , wie Rauch von einem Feuer, von einem Feld nahe der Straße aufstieg.
Links neben der Straße erledigte ein Landwirt seine Arbeit.
Als ich der Stelle näher kam , trieb der Wind die Staubwolke im Bereich einer Kurve auf die Straße zu.
Zuerst war die Wolke nur schwach. Man merkte jedoch, dass sie immer dichter wurde. Die Sicht wurde immer weniger. Man konnte die Kurve schon nicht mehr überblicken.
Schlagartig wurde aus einer leichten Wolke eine fast kompakte Masse. Ganz dichter Nebel ist dagegen ein Klacks. Binnen Sekunden fiel die Sichtweite auf gerade einmal 2 Meter .
Strahlender Sonnenschein und dann eine Wolke aus ganz feinem Ackerboden , durch die kein Lichtstrahl mehr dringt.
Ein entgegenkommendes Auto mit Fahrlicht an konnte ich erst erblicken , als es schon fast neben mir war.
Wäre in dem Moment ein Radfahrer auf der Landstraße gewesen , hätte keiner mehr rechtzeitig reagieren können.
Solltet ihr also einmal eine so dichte Staubwolke auf eurem Weg sehen , gibt es nur wenig was ihr machen könnt:
1) Sofort massiv abbremsen
Auf gar keinen Fall mit normalen Tempo weiterfahren
2) Alle Arten von Lichtern einschalten.
Es geht jetzt nur darum, dass andere euch rechtzeitig sehen können.
3) Nachfolgenden Verkehr mit Warnblinker und Bremslichten warnen
Jeder muss erkennen können , dass es hier eine Gefahr gibt.
4) Entweder warten bis die Wolke weg ist oder mit höchstens Schrittgeschwindigkeit hinein fahren
Bei 2 Metern Sichtweise muss man eigentlich so langsam fahren , dass dich eine Oma mit Rollator überholen könnte.
Schließlich soll man ja eigentlich immer "innerhalb der halben Sichtweite zum Stehen kommen können".
5) Jederzeit damit rechnen, dass ihr plötzlich einem Fußgänger, Radfahrer oder anderem Wagen ausweichen müsst.
Seid also bremsbereit als wenn ihr durch eine Spielstraße fahren würdet.
6) Auf gar keinen Fall innerhalb der Wolke anhalten.
Damit rechnet keiner, der euch folgen würde. Das würde deshalb auf jeden Fall zum Unfall führen.
7) Wenn die Wolke größer ist , lasst die Scheibenwaschanlage laufen.
Der feine Lehm bildet sehr schnell eine dichte Masse. Die bekommt man nur mit sehr viel Wasser weg.
Gleichzeitig merkt man es aber kaum, dass sich der ganz feine Staub auf die Scheibe legt und sich die Sicht dadurch noch einmal extrem verschlechtert.
Schaltet übrigens in so einer Wolke die Lüftung und Klimaanlage auf Umluft und lasst die Fenster geschlossen. Dieser feine Staub legt sich sonst auch von innen auf den Scheiben.
8 ) Wenn ihr aus der Wolke raus seid , warnt andere Fahrzeuge , die euch entgegen kommen
Hierzu könnt ihr Lichthupe oder Warnblinker benutzen. Auch wenn man den Arm aus dem Fenster streckt und mit flacher Hand von oben nach unten bewegt, wird es in der Regel verstanden. Das ist ein internationales Zeichen für "langsam fahren".
Wenn ihr übrigens noch weitere Zeichen kennenlernen wollt, könnt ihr ja mal unter "geheime (Licht)Zeichen unter Autofahrern" nachschauen.
Als Radfahrer oder Fußgänger sollte man in einer solchen Situation sofort die Straße verlassen. Je weiter weg von der Gefahr durch andere Fahrzeuge, desto besser.
Eine Wolke aus ganz feiner Erde ist übrigens viel dichter als eine aus Sand , weil z.B. Lehmpartikel viel kleiner und kompakter als Sandkörner sind. Deshalb wird es auch wirklich fast dunkel und man sieht auch Scheinwerfer nicht mehr.
Übrigens ...
Binnen Minuten wechselte mein frisch gewaschener Wagen übrigens die Außenfarbe von Silber auf "Schmuddel". Als wenn man jahrelang das Auto nicht gewaschen hätte.