"Tag des Mauerfalls" am 9. November 1989

  • Im Zusammenhang mit dem 3. Oktober als "Tag der Deutschen Einheit" hatte ich diesen Begriff schon angesprochen / benutzt.


    Zuerst einmal eine kleine Vorinformation zur "Mauer".
    Seit den 1950er Jahren wurde Deutschland durch "die Mauer" in zwei Teile geteilt: DDR und BRD


    Diese Mauer wurde seitens der DDR-Regierung gebaut , um die eigene Bevölkerung zu schützen. Sie verlief jedoch nur entlang der westlichen Grenzen des Landes.
    Im Laufe der Jahrzehnte wurden aus einfachen Stacheldrahtzäunen ein komplettes Wehrsystem mit 4 Meter hohen Betonmauer , Stacheldrahtverhauen, Selbstschussanlagen , Todesstreifen mit Personen- und Landminen und Wachtürmen.


    Alle Abwehrmaßnahmen waren nach innen in Richtung DDR gerichtet. Bei einem Schutz "gegen Angreifer" richten sich die Verteidigungsmaßnahmen aber nach außen "dem Feind zu".
    Allein dieser Aufbau sollte Beweis genug sein, dass es sich nicht um einen "Schutzwall gegen Gefahr von außen" , sondern um ein "Schutzsystem nach innen" ( wie bei einem Gefängnis) handelte .


    Die Bürger der damaligen DDR wurden durch die Mauer daran gehindert, das Land frei und ungehindert in diese Richtung zu verlassen.


    "Die Mauer" hat im Laufe ihres Bestehens Hunderte von Menschenleben gekostet. Männer, Frauen und Kinder wurden an ihr und durch sie getötet oder sind beim Fluchtversuch in der Spree ertrunken.
    Die Spree war in Berlin auch Grenzfluss. Genau in der Mitte des Flusses verlief die Grenze. Sie wurden durch Patrouillenboote beider Länder bewacht und gesichert.


    Der "eigentliche Mauerfall" war eher eine "Ungeschicklichkeit" gewesen.
    Eigentlich war ein neues Gesetz in Planung gewesen. Dagegen hatte das Justizministerium am 9.11. noch Einspruch eingelegt gehabt, der eine Sperrfrist bewirken würde . "Dummerweise" wurden aber Informationen nicht weitergegeben und so geschah es , dass Schabowski in einer internationalen Presskonferenz am 9.11.1989 um 18:57 Uhr bekannt gab , dass DDR-Bürger jetzt in Richtung Westen ausreisen dürften.


    Dumm gelaufen, Pech gehabt , so war das ja eigentlich nicht gemeint gewesen , euer Problem .. jetzt war es zu spät.
    Um 21:15 Uhr am 09.11.1989 passierte die erste DDR-Bürgerin am Grenzübergang Helmstedt-Marienborn die innerdeutsche Grenze. Um 21:20 wurde der erste Grenzübergang in Berlin geöffnet. Innerhalb von nur einer Dreiviertelstunde gingen 20.000 DDR-Bürger nach Berlin .


    Zunächst war die Mauer nur an den Grenzübergängen gefallen. Später wurden Löcher in sie gebrochen, so dass man auch an anderen Stellen heraus konnte.


    Der 09.11.1989 war der Beginn . "Die Mauer fiel". Es war sozusagen das Ende eines langen Weges für die Bürger der DDR und der Weg in ein geeintes Deutschland ohne Grenzen.
    Nur die Grenzen in den Köpfen, die mussten in jahrelanger Arbeit noch abgebaut werden. Vorurteile auf beiden Seiten , Anpassung und Änderung der Lebensgewohnheiten. Das stand allen noch bevor.