Smartphone neu einrichten

  • Holt man sich sein erstes Smartphone, ist alles relativ einfach.
    Man holt sich Mailadressen, richtet sie ein und beginnt dann damit, sich die benötigten Apps zu laden und zu installieren. Oft muss man sich dann überall noch registrieren. Das ist aber eher eine nervige Fleißarbeit.


    Mit dem nächsten Smartphone wird es jetzt aber umständlicher.



    Ich beginne mit der Umstellung von WhatsApp, weil das oft vergessen wird.
    Hat man nämlich vorher mal die Karte gewechselt, das Handy jedoch nicht, spielte es keine Rolle. WhatsApp hat auch weiterhin funktioniert, weil es sich am Smartphone orientiert hat, auf dem es genutzt wurde.


    WhatsApp-Nummer ändern
    Wenn du eine neue Handynummer hast, stelle zuerst das Konto auf dem alten Handy um. Du siehst in der App unter welcher Nummer du es damals registriert hattest.
    Hoffentlich kennst du noch dein Passwort ?
    Falls nicht, fordere ein neues an.


    Leg die neue Karte ein und mach dann damit die Änderungen. Warte ab, bis du die Bestätigung hast.


    Zugangsdaten für Mailadressen, Skype, Facebook, Google Plus (G+) und anderen Diensten aus dem alten Smartphone auslesen.

    Wenn du sie nicht mehr finden kannst, kannst du sie dir problemlos noch einmal zusenden lasen. Noch funktioniert schließlich alles.


    - Sichere den Verlauf von Messagern und anderen Sachen, die du auf dem neuen Smartphone weiter nutzen willst.
    - Mache Backups deiner Daten
    - Sichere Passwörter, Links und Favoriten deiner Lieblingsinternetseiten


    Nun ist es Zeit, dein neues Smartphone in Betrieb zu nehmen.
    Wenn du einen ganz andere SIM-Karte für das neue Smartphone hast, wirst du du unzählige Hinweise und Sicherheitsabfragen bekommen, auf die du reagieren musst, weil der entsprechende Account sonst für das neue Handy blockiert wird.
    Lass dein altes Handy also noch so lange an ( oder habe einen Computer am Start) bis du alle Abfragen entsprechend bestätigen kannst.


    Lege nun deine SIM Karte in das neue Smartphone ein.
    Bevor du das Smartphone startest und dich an die ganzen Änderungen machst, besorge dir noch die Zugangsdaten für dein WLAN. Dein neues Smartphone wird sich als Erstes mit den Update-Servern verbinden wollen. Dabei können viele GB an Daten heruntergeladen werden.


    Neues Handy einschalten und zuerst das WLAN starten.


    E-Mail-Adressen einrichten
    Mailadressen sind die Grundvoraussetzung für die meisten Smartphone-Apps und-Dienste.


    Bei Android-Geräten werden über die Accounts auch alle Kontaktdaten ins neue Handy übertragen.
    Je nachdem, was du vorher über die Accounts hast sichern gelassen, werden dir auch die Daten und Informationen wieder zur Verfügung gestellt.


    Bei Apple-Geräten musst du im neuen iPhone deine Apple-ID eingeben, um einen ähnlichen Datensatz zu bekommen.
    Ist es dein erstes Apple-Gerät, musst du zu diesem Zweck einen Account bei Apple anlegen.


    Update-Services und Sonderdienste


    VORSICHT !!!!
    Wenn ein Gerätehersteller eine Zustimmung haben will, lies erst ganz genau durch, was die mit deinen Daten machen wollen. Manche lassen sich dabei nämlich zusichern, dass sie alle deine Daten zu ihren eigenen Zwecken gebrauchen/missbrauchen dürfen und das Handy auch immer einpeilen und neue Daten sammeln dürfen.
    Überlege es dir sehr gut, ob du wirklich willst, dass der Hersteller ganz genau weiß, welche Dateien du dir ansiehst, welche Internetseiten du aufrufst, mit wem du telefonierst, was du an Texten sendest und wann du mit deinem Handy an welchem Ort bist.


    Die Geräte bekommen auch ohne diese Zustimmung alle nötigen Updates. Aus Sicherheitsgründen also erst einmal die Zustimmung verweigern.


    Bloadware verhindern
    Bloadware sind Programme, die du nicht brauchst, dir jedoch den knappen Speicherplatz klauen und deinen Akku leeren. Gleichzeitig verlangsamen sie dein Gerät auch noch.

    Mittlerweile sind die Gerätehersteller dazu übergegangen, solche Bloadware nicht vorher zu installieren, sondern erst mit den ersten Updates herunterzuladen. Plötzlich hast du den Müll auf dem Smartphone, den du nie wolltest.


    Manchmal kommt die Bloadware auch direkt aus dem App-Store.
    "Von der Redaktion empfohlen" ... und schon hast du den Dreck auf deinem Smartphone. Achte also in den ersten Tagen ganz genau darauf, welche Apps auf deinem Handy auftauchen und den Akku leeren.


    Installiere dir nun nur die Apps, die du vorher auch wirklich genutzt hast.
    - Twitter
    - WhatsApp
    - Facebook
    - G+
    - Skype
    - Telegram
    - App deines Mobilfunknetzanbieters
    - Routenplaner


    Vieles kann eventuell schon auf deinem neuen Handy vorhanden sein. Was du nicht brauchst, deinstalliere sofort. Was du brauchst, installiere besser noch einmal indem du dir die entsprechende App aus dem App-Store holst.
    Dadurch kannst du sehen, welche Berechtigungen die App automatisch haben will und sie entsprechend ändern.


    Sobald du alle Apps installiert hast, gehe in jede App einzeln rein und stelle die Berechtigungen neu ein.


    Lösche dein altes Smartphone noch nicht sofort, sondern lass es noch einige Zeit "auf Reserve". Du wirst vielleicht feststellen, dass du doch noch eine App vergessen hast. Die nötigen Daten sind immer noch im alten Gerät vorhanden und du kannst es auch noch jederzeit erneut in Betrieb nehmen.


    Vorsicht vor neuen Apps, die du noch nie probiert hattest
    Viele Tools sind reine "Scareware". Sie sollen dir nur Angst machen und dich nur dazu verleiten, etwas zu kaufen.
    Sie tarnen sich oft als nützliches Systemwerkzeug.


    So eine App habe ich heute bei einem guten Freund gesehen.
    Sie warnte davor, dass viel zu viele aktive Dienste den Akku zu schnell leeren würden. Kurz die "Reinigung" gestartet und alles schien wieder in Ordnung zu sein.
    Einige Minuten später erschien die gleiche Warnung erneut und wieder wurden die gleichen Dienste angezeigt. Es waren aber Systemprogramme, die das Handy unbedingt starten muss.
    Nach der erneuten "Reinigung" wurde urplötzlich angezeigt, dass 1 Virus gefunden wurde. Um den zu beseitigen, braucht man eine andere App, natürlich vom gleichen Anbieter .. und die sollte dann auch Geld kosten.


    Ein solches "Optimierungswerkzeug" ist den Speicherplatz nicht wert, geschweige denn, dass man dafür auch nur einen einzigen Cent bezahlen sollte. Es zeigt Fehler an, die es nicht gibt und konstruiert neue Fehler, die überhaupt nicht vorhanden sein können, um weitere Apps zu verkaufen. Typische Scareware, die man sofort entfernen sollte.




    Wohin mit dem alten abgelegten Smartphone ?


    weiter parallel benutzen
    Wenn es in einem WLAN angemeldet ist, kannst du damit auch weiterhin noch alle Dienste nutzen für die du keine SIM-Karte benötigst.
    Bis auf WhatsApp und die App deines Mobilfunknetzanbieters funktioniert alles (aus der oberen Liste) auch weiterhin.
    Du hast also ein weiterhin voll nutzbares Reservegerät. Das kann ganz praktisch sein, wenn dein neues Gerät gerade einmal einen sehr schwachen Akku hat oder du es woanders liegen hast.


    im privaten Kreis weiter geben
    Viele Smartphones werden in Kürze kein WhatsApp mehr benutzen können, weil WA die Unterstützung von alten iOS und Android-Systemen einstellen wird.
    Wenn du einen kennst, der so ein veraltetes Gerät benutzt, kannst du es ihm ja anbieten. Was für dich "eine alte Gurke" ist, kann für einen Anderen ein "Techniksprung nach oben" sein.
    Geschenkt oder für ein paar Euro, erfüllt es dann noch weiter seinen Einsatzzweck.


    Spenden
    Diverse wohltätige Organisationen sammeln alte Handys ein um sie in unterentwickelten Ländern zu verteilen oder um die Rohstoffe recyceln zu lassen. Der Erlös daraus kommt der Organisation zugute.


    Verkaufen
    Für alte Geräte bekommt man nichts mehr. Das sollte schon klar sein. Für 1-5 Euro braucht man keinen Aufwand betreiben. Verkaufen lohnt sich nur bei Geräten, die sehr begehrt sind und/oder ein entsprechendes Markenimage haben.


    Ob Weitergabe oder Verkauf, das Löschen aller Daten ist sehr wichtig !
    Ein Smartphone ist ein Computer und kein einfaches Telefon. Unternimm also alles, was man auch bei Computern machen muss, damit deine Daten nicht von anderen missbraucht werden können.


    Es genügt NICHT, das Gerät auf Werkszustand zurück zu versetzen. Dabei wird nur eine TOC überschrieben oder gelöscht. Die eigentlichen Daten sind jedoch weiterhin verfügbar und können mit ein paar Tools wieder zugänglich gemacht werden.


    Wenn du mit dem Handy Online-Banking gemacht hast, sind die Kontodaten auch noch irgendwo vorhanden.
    Deinstalliere und lösche also zuerst alle Daten und alle Apps und lass danach zusätzlich noch einmal ein Reinigungstool drüber laufen.
    Erst wenn du das alles erledigt hast, setze das Gerät auf den Werkszustand zurück und lass noch einmal alle aktuellen Updates aufspielen.


    Vergiss übrigens nicht, dich aus allen Herstellerdiensten abzumelden, die du einmal für sinnvoll gehalten hast.
    Sie laufen sonst nämlich auch dann noch auf deinen Namen weiter, wenn das Smartphone längst schon einen anderen Besitzer gefunden hat.
    Schon werden deine persönlichen Daten mit den Aktivitäten eines anderen späteren Nutzers verknüpft. Das kann dich durchaus "in Teufels Küche bringen".