Die gefährlichen Ecken des Internets

  • Während einer Recherche erreichte ich auch die gefährlichen Bereiche des Internets. Damit es keine Missverständnisse gibt: Ich habe mit weder ins Darknet noch ins Usenet begeben, sondern bin im öffentlich zugänglichen WWW geblieben.


    Als das WWW 1994 begann war es damals noch brandgefährlich. Man musste jederzeit auf jede Art von Angriffen vorbereitet sein, um sofort darauf reagieren zu können. Bisher dachte, dass es diese gefährlichen Bereiche sich längst in andere Bereiche des Internets (aus dem WWW heraus) bewegt hätten.


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    Damals entstand die Gefahr dann, wenn man bestimmte Internetseiten besuchte. Hacker- und Warez-Seiten waren dafür bekannt, die Besucher selbst anzugreifen. Heute besteht die Gefahr nicht mehr durch eine spezielle Seite, sondern durch automatische Codes, die im Zusammenhang mit Werbeeinblendungen benutzt werden.


    Werbeeinblendungen können extrem gefährlich werden, wenn man sie nicht als solche erkennen kann.


    Werbecodes können sich als Systemmeldungen ausgeben.


    Werbecodes können sich vor den erwarteten Inhalt schieben und falsche Dateien anbieten.


    Werbecodes können scheinbar den Rechner blockieren.


    Werbecodes können den Browser korrumpieren.


    Werbecodes können Werbeblocker umgehen.



    Ich zeige euch hier einige Screenshots, die im Laufe der Recherche entstanden sind. Sie tauchten auf, obwohl alle Blocker aktiv und "scharf" gestellt waren.
    In fast allen Fällen verhinderte der Code, dass der Browser weiter genutzt werden konnte. In einigen Fällen wurde die Werbeeinblendung sogar über den Desktop gelegt, so dass man den Rechner nicht mehr normal bedienen konnte.


    Wer hier klickt, holt sich einen Virus ins System


    Wer da anruft bekommt eine enorm hohe Telefonrechnung


    Wer das bezahlt ist extrem dumm


    Hier ist ein kleiner Hinweis zu sehen, dass ein Werbecode deinen Rechner zum Mining von Bitcoins missbrauchen will.


    Manchmal gibt es auch nervige Soundausgaben, in denen sich angeblich der Rechner lautstark meldet, weil das System mit Viren infiziert ist. Schalte die Lautsprecher ab.





    Was kann man machen ?
    Wenn mehrere Tabs geöffnet sind, schließe alle anderen Tabs.
    Sehr oft bekommst du damit auch die Werbung abgeschaltet, die hinter der Meldung steckt.


    Öffne eine neue Seite im Browser.
    Das kann nötig sein, wenn du gerade einen Download hast. Jetzt kannst du das blockierte Fenster mit der Meldung schließen ohne dass der Download abgebrochen wird.


    Öffne den Taskmanager
    Drücke dazu die Tasten STRG + ALT + ENTF gleichzeitig. Das klappt auch wenn alles andere blockiert ist. Jetzt kannst du ganz gezielt den Browser beenden ohne dass der Code etwas dagegen unternehmen könnte.


    Was kann man machen, wenn der Browser unbedingt weiter laufen muss, jedoch blockiert ist ?
    Linke Hand an die Taste "ESC" (oben links auf der Tastatur) rechte Hand mit rechtem Mausklick auf das "X" der Browser-Meldung.


    Mit "ESC" lehnst du die Meldung ab.
    Das ist genauso als wenn du auf "Abbrechen" klicken würdest. Die Meldung wird aber sofort wieder neu auftauchen.


    Mit dem Mausklick schließt du die Meldung
    Die Meldung selbst muss dazu aber erst einmal verschwunden sein, damit du an das "X" heran kommst.


    Dadurch, dass du mit beiden Händen gleichzeitig arbeiten kannst, kannst du genau die Zeit erwischen, in der die Meldung noch nicht wieder da ist und das "X" erreichbar ist. Es ist reine Tempo-Sache, aber keine Hexerei, die Meldung zu schließen.



    Ist der Rechner wirklich blockiert fahre ihn einfach runter .. gerade dann wenn in der Meldung steht, dass du es nicht machen sollst :teufel: Halte dazu einfach den Einschaltknopf gedrückt.


    Sobald nach dem erneuten Hochfahren deinen Browser neu startest, wirst du eventuell angeboten bekommen, die alte Sitzung wiederherzustellen. Auf gar keinen Fall annehmen !
    In dem Fall beginnt das üble Spiel wieder von vorne.


    Siehst du, dass sich nach dem Start des Browsers erneut Fenster öffnen wollen, klicke sie alle sofort weg, bevor sie komplett geladen werden können.
    Der Code hat sich im Browser eingenistet und will wieder aktiv werden.
    Sobald der Browser wieder korrekt läuft, gehe in die Einstellung und lösch den Cache und den kompletten Verlauf. Da steckt der Code noch drin und du könntest ihn ansonsten später irrtümlich erneut aufrufen.


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    Es ist natürlich viel sicherer, alle Codes mit NoScript und anderen Tools direkt zu verhindern.
    Werden aber Sicherheitsbilder (Re-Captcha) benötigt, die von extern geladen werden müssen, blockiert das Tool auch diese. Du kommst also nicht auf die Seite.


    Diverse Seiten wollen aber unbedingt Werbung anzeigen und lassen dich nicht rein bevor du nicht alle Blocker abgeschaltet hast. Selbst "seriöse Seiten" verlegen sich auf diese Art der Erpressung.
    Auch hier hilft das Tool nicht, weil du mit ihm die Seite nicht sehen kannst.


    In den "dunklen Ecken des Internets" gelten auch heute noch die Regeln aus den Anfängen des Internets.



    In dem Sinne: Alles Gute auf euren Reisen in den weiten des Internets. Kommt heil zurück :2thumpup: