Wie es mit Computern und Internet begann und wie die Begriffe entstanden sind .

  • "Ratgeber" ist schon so alt, dass er die Entwicklung der Computer und vom Internet noch selbst miterlebt hat. Ihr erfahrt es also aus erster Hand von einem Zeitzeugen :opa:


    [hr]


    Beginnen wir in den 1970er Jahren
    Computer waren noch Geräte, die mehrere Zimmer groß sein konnten. Wirklich können, konnten sie noch nicht viel. Bis Ende der 1960er Jahre schrieb man in Deutschland noch "Komputer", da Englisch noch nicht die Sprache der Technik geworden war.


    Wer damals mit Computern arbeitete, arbeitete noch mit Magnetbändern als Datenspeicher und musste alles auf Endlospapier mit Transportlochstreifen an der Seite ausdrucken.


    1975 begann ein Schüler in der Garage seiner Eltern damit, an einem Betriebssystem herum zu basteln, das später die Welt erobern sollte. Viele Sachen dieses Systems hatte er sich aber von anderen Firmen "ausgeliehen", weswegen es Jahrzehnte später dann zu Prozessen kam.


    In den 1980er Jahren wurden die Computer dann kleiner
    Sie konnten erheblich mehr und man hatte es endlich auch geschafft, die großen Magnetbänder zu kleinen flexiblen Magnetoberflächen umzugestalten. Die Floppy-Disk war geboren. Die "Floppy" hatte ihren Namen, weil sie jederzeit gebogen werden konnte. Ließ die Spannung dann nach, "floppte" sie in die ursprüngliche Form zurück.


    Der Nachfolger der "Flopyy-Disk" war die "Hard-Disk". Sie steckte in einem stabilen und harten Gehäuse, sodass sie sich nicht mehr biegen konnte. Weil diese Disk später die doppelte Datenmenge aufnehmen konnte, wurde sie auch mit HDD bezeichnet.
    Anfangs gab es verschiedene Abmessungen und man konnte verschieden Datenmengen speichern. Am Ende setzte sich aber die Größe mit 3,5" und 1440 KB durch.


    1.440 ist auch der Umrechnungsfaktor, wenn ein Computersystem eine Datenmenge berechnet
    1440 KB = 1 MB , 1440 MB = 1 GB , 1440 GB = 1 TB usw.
    Weil das aber viel zu umständlich ist, hat man schon ab der HDD anders gerechnet: 1440 KB = 1,44 MB. Man hat also einfach durch 1000 geteilt.


    Danach kamen die ersten Festplatten und die Computer hielten überall Einzug in der Geschäftswelt.
    Noch gab es aber kein Betriebssystem mit einer grafischen Oberfläche.


    [hr]
    Die Firma Apple hatte das erste Betriebssystem mit einer grafischen Oberfläche. Um die auch bedienen zu können, erfand Apple das dazu passende grafische Zeigesystem --> Die "Mouse".


    Jetzt wo die Computer so langsam grafisch wurden, musste man auch Begriffe benutzen, die jeder verstehen konnte.


    Wie nennen wir die grafische Oberfläche ? Nennen wir sie doch Schreibtischoberfläche
    Ja, was ein Schreibtisch war, wusste jeder und was auf einem Schreibtisch zu finden war, würde man auch im Computer suchen oder finden wollen.


    Papierkorb für alles was man nicht mehr braucht - aber eventuell doch noch einmal aus dem Müll holen will
    Was man in den Papierkorb schiebt, durfte nicht sofort verloren sein. Man war es noch nicht gewohnt, dass man immer sofort endgültige und unumkehrbare Entscheidungen treffen musste.


    Computer
    Ja, auf dem Desktop war am Anfang wirklich der Begriff "Computer". Den musste man anklicken, wenn man etwas mehr machen wollte, als nur den Bildschirm anzustarren.


    Ordner
    In jedem Büro gab es Akten und Ordner und darin verschwanden Sachen, die man sortieren wollte. So etwas brauchte natürlich auch ein Computer.


    Datei-System
    Man brauchte etwas mit einem Ablagesystem Vergleichbares, das sich aber selbst sortierte
       
    Der typische Computer der frühen 1980er Jahre war ein Desktop-Computer.
    Er stand flach auf dem Schreibtisch, hatte ein Diskettenlaufwerk und Anschlüsse für Tastatur, Mouse und Drucker. Viele Computer hatten am Anfang gar kein eigenes Gehäuse. Die Computertechnik und die Laufwerke waren im Bildschirm untergebracht.
    Die späteren modernen Apple-Computer waren also gar keine Neuerung, sondern ein Rückschritt.


    Als man dann irgendwann merkte, dass man immer wieder andere Bildschirme brauchen und verkaufen konnte, wurden Computer und Monitor getrennt. Ab jetzt lag eine flache Kiste auf dem Schreibtisch auf die man den Bildschirm stellen konnte.


    [hr]


    In den Anfängen gab es gar keine Norm außer der IBM-Norm. Jeder Hersteller werkelte mit eigener Software und die Daten waren auch nicht kompatibel. Man holte sich ein Betriebssystem und musste dann dessen Sprache lernen.
    DOS, Basic, Turbo Pascal alles war parallel im Einsatz und dann noch die vielen Sprachen, die längst in Vergessenheit geraten sind.


    Nur wer sich einen IBM-kompatiblen Rechner holte, konnte sicher sein, dass er die Daten auch an anderen Computern nutzen würde können.


    IBM-kompatible Rechner waren damals aber noch sehr teuer. Sie konnten auch nur "computern".
    Das Finanzamt machte für Abschreibungsfähigkeit zur Auflage, dass man mit dem Computer weder Spiele spielen konnte, noch Musik hören konnte. War schon nur ein Kopfhöreranschluss vorhanden, wurde der Rechner als Spiel-Computer eingestuft.


    [hr]


    Wie war das damals eigentlich mit Lernen, sich helfen lassen und Updates ?
    Kurz gesagt: Das gab es alles nicht.


    Man lernte das "Computern" aus Büchern oder durch kurze Einweisung oder probierte es einfach mal aus. Jeden Fehler, den man machte, musste man selbst beheben können. Konnte man es nicht, musste man einen kennen, der das konnte.


    Damals waren "goldene Zeiten" für Computerkurse und für "Computer-Fachleute".
    Jeder, der etwas über/von Computern wusste, konnte sich als Fachmann bezeichnen. Es gab keinerlei Studium darüber und die Computerwelt war auch noch relativ starr.
    Es dauerte immer ein paar Jahre bevor es mal ein neues Betriebssystem gab. Zeit genug, das eigene kennen zu lernen und die Fehler selbst reparieren zu können.


    Was war mit Viren und anderer Malware ?
    Man möchte denken, dass die erst mit Beginn des Internets (1994) auftauchten. Falsch gedacht.


    Programme bekam man entweder von anderen kopiert oder man kaufte sie sich. In beiden Fällen war die Gefahr, dass der Rechner nach dem Einlegen der Disk direkt verseucht war, genauso hoch.
    Es gab anfangs keinerlei Schutzmöglichkeiten. Später gab es die ersten Virenscanner.


    Um seinen Rechner zu schützen, musste man wirklich jeden Datenträger zuerst auf Viren scannen. Die Virenscanner konnten die Malware aber noch nicht entfernen, sondern nur anzeigen, von welchem Virus sie befallen waren.
    Die Beseitigung von Viren musste man dann manuell vornehmen.


    Es genügte, wenn nur ein einziger Benutzer eine Diskette ungeprüft einlegte, um damit ein komplettes Firmen-Netzwerk zu verseuchen.
    Das hielt übrigens noch bis weit in die 1990er an. Zu der Zeit gab es aber dann schon endlich Virenscanner, die (teilweise) die Schäden auch schon reparieren konnten, sodass man den Datenträger danach unbesorgt benutzen konnte.


    Updates ?
    Der Begriff kam überhaupt nicht auf. Es gab immer nur neuere Versionen, aber keine Verbesserungen. Was man hatte, das behielt man auch und wenn man endlich alle Fehler kannte und beheben konnte, war man nicht so leichtsinnig auf den neueste /und in der Regel verbuggte) Version umzusteigen.
    "Never change a running system" war eine Sicherheitsmotto, das seine Berechtigung hatte


    [hr]


    Irgendwann hatte sich Windows als "Betriebssystem" durchgesetzt


    Man installierte zuerst das richtige Betriebssystem und darauf wurde automatisch die grafische Bedienoberfläche aufgesetzt. Jeder wusste damals, dass man auch weiterhin "Computersprache" können musste, weil Windows eben kein Betriebssystem war.


    Alle Fehler mussten im reinen DOS-Bereich behoben werden können. Noch gab es nur Datenübertragung per Telefon-Modem und das Internet, wie wir es kennen, war noch lange nicht in Sicht.
    Datenverbindungen waren sowieso viel zu umständlich und extrem teuer weil alles nur nach Zeit abgerechnet wurde. Zudem musste man auch die Mailbox des Empfängers kennen.
    Das Darknet arbeitet auch heute noch mit "Mailbox-Systemen". Du musst vorher die Adresse kennen, sonst weißt du nicht, wie du sie erreichen kannst.


    ....


    Gedanklich befinde ich mich nun wieder am ersten Rechner, den man als PC bezeichnen könnte.
    Ich sehe den riesigen Klotz vor mir auf dem Boden stehen. Ein Wunderwerk der Technik. Es ist ein 286er mit 4 MB RAM, einem HDD Diskettenlaufwerk und einer sagenhaft großen Festplatte von 20 MB.
    Er hat sogar einen Turbumodus mit dem man die Taktung von 4 Hz auf 8 Hz erhöhen kann.


    Der Grün leuchtende monochrome 12" Röhrenmonitor dominiert den Schreibtisch, da er sehr viel Platz einnimmt.
    Ein Schreibprogramm, eine Tabellenkalkulation und ein DOS-basiertes Datenbankprogramm. Der Nadeldrucker kommt kaum zum Einsatz. Per Schreibmaschine kann man immer noch schneller schreiben als bis man so etwas mit dem Computer gemacht hat.


    Ich freue mich, dass die Diskettenschubserei endlich ein Ende hat. In der vorherigen Firma hatte ich auf 56 MB wirklich alle Daten von 7 Jahren unterbringen können und dabei hatte ich auch noch auf Redundanz achten müssen, da Disketten schnell einmal die Daten verlieren konnten.
    Um die 20 MB voll zu bekommen, werde ich wohl wieder viele Jahre brauchen müssen, vor allem da ich hiermit nicht so viel verwalten werden müsste.


    Keine Einweisung, keine Handbücher ... schon am zweiten Tag musste ich erkennen, dass man manches eben doch nicht auf den Destop holen darf, das man dauernd braucht, wenn man das System nicht abschießen will.
    Learning by doing ... anders ging es nicht. Über Nacht musste der Rechner wieder laufen.


    ...


    Nicht lange danach bekam ich aber schon einen 386er, dann einen 486er. Immer noch das gleiche Windows, aber die Rechner wurden schneller und die Platten größer. Man konnte wirklich merken, dass man in jeder Hinsicht immer mehr Leistung bekam.


    [hr]
    [hr]


    Mit Windows 95 halten endlich auch die ersten Netzwerke in kleinen Firmen Einzug
    W95 war das erste System das auch Netzwerkkarten unterstützte und das gleich zeigte, dass man alle Daten verlieren kann, wenn man umsteigt.


    Die damaligen Netzwerke waren wirklich "witzig"
    Eigentlich hingen alle Computer an einer Reihenschaltung. Am Ende des Kabels musste auf jeden Fall ein Computer oder ein Abschlusswiderstand sein. Löste sich der,l war es mit dem Netzwerken sofort vorbei.
    Damals war an richtige Server unterstützte Netzwerke noch nicht zu denken. Man übertrug einfach nur ein paar Dateien zwischen den Computern.
    Wenn man es genau nimmt, sparte man dadurch bei kleinen Datenmengen kaum Zeit ein. Genauso schnell war man, wenn man die Datei auf Diskette schreiben ließ und diese dann in den anderen Rechner steckte.



    Spätestens jetzt konnte man aber mit der technischen Entwicklung kaum mehr Schritt halten.
    Sie verlief nicht mehr linear sondern in vielen Bereichen parallel.


    Innerhalb von kurzen Abständen gab es Windows 95. A, B, C
    Die Festplatten waren mittlerweile schon 850 MB groß geworden. Es gab die ersten Pentium Prozessoren und der RAM war auch schon auf bis zu 512 MB angestiegen.
    Netzwerkkabel waren schon "richtige Kabel" (CAT) die keine Abschlusswiderstände mehr brauchten und auch "richtige Serrver" mit "riesigen 1,2 GB Platten" standen zur Verfügung um die Datenflut zu verteilen.


    In nur wenigen Jahren hatte sich die Welt fast um 360 Grad gedreht. Der Computer ersetzte die bisherigen Büromaschinen und Arbeitsabläufe. Buchhaltung wurde nicht mehr mit Karteikarten und Büchern gemacht. Schreibmaschinen waren nur ganz selten noch im Einsatz.


    Das WWW hatte sich aufgemacht, die Welt zu erobern, konnte jedoch noch immer nicht als Kommunikationsmittel genutzt werden. Wenn das Modem quietschte, dann vorrangig um Faxe zu übertragen.


    Wer sich jetzt einen Virus einfing, hatte keine Chance mehr, ihn durch rechtzeitiges Abschalten der anderen Computer aus dem Netzwerk zu halten. In Bruchteil von Sekunden hatte er nicht nur die Rechner, sondern auch den Server befallen.



    Als Datenträger standen mittlerweile auch CD zur Verfügung.
    Diese extrem empfindlichen Dinger sollten die Daten ja angeblich bis zu 1000 Jahren halten können, wenn sie keine Kratzer bekommen und wenn sie nach unzähligen Brennversuchen endlich einmal alle Daten bekommen hatten.


    Die Rechner, mit denen gebrannt wurde, durften in diesen Stunden nichts anderes machen. Brach der Datenstrom auch nur einmal ein, war die CD "verbrannt". Je nach Rechner musste die Schreibgeschwindigkeit ganz genau angepasst werden. Der Schreibpuffer musste immer auf über 50% stehen, damit er nicht unter 10% abfallen konnte.
    Brennen war damals fast noch eine Kunst, die nicht jeder beherrschte.


    Der ganze Aufwand lohnt sich jedoch, da man nun keine ZIP-Laufwerke brauchte oder Festplatten, die man per Post verschickte. Eine CD, in einem speziellen Zusatzgehäuse, kam auf jeden Fall ohne Bruch an und man konnte auch eine kostengünstige Sicherheitskopie anfertigen.


    [hr]
    [hr]
    [hr]


    1998


    Das Internet gibt es schon und endlich gibt es auch Suchmaschinen. Mitte des Jahres kommt eine Sonderversion von W95 raus, die identisch mit dem neuesten Windows 1998 ist, jedoch faktisch keinerlei Fehler enthält.
    Windows 98 hat aber keinen sofort erkennbaren DOS-Bereich mehr, sondern präsentiert sich als komplettes Betriebssystem.


    Mit Windows 98 beginnt nun auch so langsam das System mit den Updates. Endlich ist die Zeit vorbei in der man sich immer neue Versionen kaufen musste. Ein allerletztes Mal muss man auch keinen neuen Rechner haben, damit es zügig läuft.


    Die Nadeldrucker sind schon länger Laserdruckern gewichen, die jetzt überall zum Einsatz kommen. Dass die Teile extrem schädlich sind, merkt man erst, wenn die Ozonbelastung im Raum so stark zunimmt, das man Augenbrennen und Kopfschmerzen bekommt.
    So etwas war früher nur von Kopierern bekannt. Jetzt hatte man aber die Ozonschleudern direkt vor sich auf dem Schreibtisch stehen.. und dass sie extremen Feinstaub ausstoßen, hat einem damals auch keiner gesagt.


    Vorteil: Damals waren Drucker wirklich noch auf Haltbarkeit gebaut. Bis vor wenigen Wochen habe ich beruflich immer noch mit einem Drucker aus dem Baujahr 1994 gearbeitet. Er wird nur ausgesondert, weil die Ersatzteile teurer als ein neuer Drucker sind... aber Verbrauchsmaterial gibt es auch heute noch dafür.


    2000
    Microsoft legt zwei Serien zusammen. Bis dahin gab es eine professionelle Serie NT und die Heimserie. Windows 2000 NT entsteht und gleichzeitig Windows XP.
    W2000 ist nur für den Profi-Einsatz gedacht und enthält daher viel mehr Sicherheitsoptionen. XP ist auf der gleichen Basis jedoch für den Heimbereich. Damit wird auch ausprobiert, wie man Raubkopien endlich erkennen und verhindern kann.


    Das System funktioniert jedoch nicht, sodass später etwas ganz anderes (ab Windows 10) eingeführt wird.


    Windows 1000 / XP sind die ersten richtigen Betriebssysteme. Man kann Windows 2000 sogar auch noch als reine Server-Software einsetzen.
    Während W2000 von den Entwicklern schnell abgeschrieben wurde, hat sich XP noch sehr viele Jahre gehalten. Das letzte Sicherheitsupdate gab es sogar noch einmal im Jahr 2018.


    Von der reinen Laufzeit ist Windows XP das "dienstälteste Betriebssystem" der Welt gewesen. Noch nie war ein System so lange genutzt worden und selbst heute ist es noch in vielen Maschinen Hauptbestandteil der Steuerung.


    Nach XP gab es noch einige Versionen, die jedoch immer mehr Rechenpower brauchten.
    Damit war auch die Zeit vorbei, in der man viele Jahre mit einem Rechner arbeiten konnte. Die Betriebssysteme wurden immer größer und mit ihnen auch die Programme und Dateien.
    Der Ressourcenhunger nahm immer weiter zu ohne jedoch entsprechende Mehrwerte zu bieten.


    Ein fertig installiertes XP hatte, inklusive 3 Service Packs, rund 386 MB.
    Ein aktuell gehaltenes Windows 10 belegt mittlerweile 21.097 MB und ist damit annähernd rund 54 Mal so groß.


    Übrigens hat sich das auch alles auf Dateien im Internet ausgewirkt.


    Gestern noch habe ich alte Sicherheitskopien gesichtet, die Internet-Bilder aus dem Jahr 1999-2003 enthielten. Die größten von ihnen waren rund 123 KB groß. Zuerst dachte ich, dass ich damals nur Thumbnails gesichert hätte, weil 60 KB heutzutage wirklich nur noch dafür genutzt werden. Nein, das war jeweils das "richtige Bild". Heute sind schon die einfachsten Bilder mindestens 10 Mal so groß



    Gleichzeitig mit steigender Größe, wurden die Benutzer aber immer mehr "für dumm verkauft".
    Faktisch ist es dem Benutzer nicht mehr erlaubt, alle Abläufe zu sehen oder in sie einzugreifen. Mit XP begann die Zeit, in der die Benutzer immer mehr ausspioniert werden sollten.
    Was Windows 10 alles an Daten sammelt und automatisch überträgt, können selbst richtige Sicherheitsfachleute nicht mehr erkennen oder kontrollieren.


    Die Weiterentwicklungen scheinen nur auf den ersten Blick zum Vorteil der Benutzer gewesen zu sein. Alles wurde "einfacher" aber gleichzeitig entstand auch immer größere Gefahr für persönliche Daten.
    Ein Windows 10 Rechner muss dauernd "am Netz" sein. Angeblich aus Sicherheitsgründen, obwohl die Hauptgefahr doch durch das Internet kommt.


    [hr]
    [hr]
    Das Internet zwischen 1994 und 2018


    1994 musste man schon vorher wissen, wo man im Internet hin wollte. Das bedeutete, dass man schon mindestens eine Adresse kennen musste. Von dort aus konnte man dann auch Links zu anderen Seiten finden.


    Um das Internet überhaupt nutzen zu können, brauchte man am Anfang extra einen Vertrag mit der Telekom. Neben der Grundgebühr fielen zusätzlich noch Minutenpreise an.
    Nun brauchte man noch ein modernes 14400 kb/s Modem und es konnte los gehen.


    Eigentlich gab es im Internet kaum etwas zu sehen. Gezieltes Suchen war unmöglich. Jeder Treffer war reine Glücksache. Mehr als Surfen konnte man nicht und wenn man etwas "Gutes" gefunden hatte, merkte man es sich für das nächste Mal.


    Insgesamt herrschte im Internet damals die reine Anarchie. Es gab keine Regeln und jeder machte, was er wollte.
    Es war keine Seltenheit, dass der Rechner durch Layer- und PopUp-Kaskaden so zum Stillstand gebracht wurde, dass man ihn neu starten musste.
    Dafür bezahlte man dann im Endeffekt auch noch, weil ja nur nach Zeit abgerechnet wurde.


    Für den Internet Explorer musste man am Anfang noch extra bezahlen während der Netscape Navigator kostenlos war. Erst später wurde der IE kostenloser Bestandteil des Betriebssystems.


    ....


    Am Anfang war das Internet statisch
    Man musste erst eine Seite kodieren, dann einen Hoster finden, der die Seite auch veröffentlichen wollte, die Seite in stundenlanger Arbeit immer wieder Datei um Datei hochladen und dann abwarten, ob sich jemand findet, der das auch einmal liest.


    Als die erste Suchmaschine auftauchte, ich fand zuerst Yahoo, wurde das Netz endlich etwas übersichtlicher.
    Google kam erst später und ich wollte es damals eigentlich nicht benutzen. Yahoo war bekannt und damals konnte man sich nur auf das verlassen, mit dem man schon Erfahrungen hatte.


    Nachdem das Internet "endlich was taugte" schossen Internet Cafés wie Pilze aus dem Boden.
    Nur die wenigsten hatten einen Internetanschluss. Der Rest setzte sich ins Café und surfte unter Gleichgesinnten im Netz herum. Billig war das auch nicht, aber man zahlte eben nur für die Zeit, die man online war. Zwischendurch bestellte man sich Speisen und Getränke und unterhielt sich noch ganz normal nebenbei.


    Jetzt konnte man sich auch endlich die erste eigene Mailadresse anlegen.
    Weil es keine Erfahrungswerte gab, musste man alles erst einmal ausprobieren. 5-10 Accounts bei verschiedenen Anbietern waren durchaus normal. Schließlich musste die Werbeflut ja auch kanalisiert werden.


    Hatte man endlich mal einen "guten Anbieter" gefunden, musste man sich nicht wundern, wenn man nach einiger Zeit erpresst wurde. "Wenn Sie auf Ihre Mails zugreifen wollen, zahlen Sie bitte".
    Ja klar. Dann eben nicht. US-Dollars hatte ich sowieso nicht und eine Auslandsüberweisung ist sehr teuer. Das lohnt die Sache nicht.


    Von 1994 bis 2004 hatte ich nur eine Mailadresse wirklich durchgehend gehabt. Der Anbieter hatte längst schon aufgegeben, aber Yahoo hatte seine Mailaccounts übernommen und weiter geführt. Da mein Rechner in dem Jahr längere Zeit defekt war, konnte ich mich 3 Monate nicht mehr einloggen und der Account wurde gelöscht.
    Rund 10 Jahre Korrespondenz waren verloren gegangen.


    Die ersten Web2 Möglichkeiten waren Chats
    Endlich konnte man sich auch mit anderen in Echtzeit austauschen und neue Leute kennen lernen. Das Problem dabei war nur, dass es eben alles nur in Echtzeit war. Man musste also gleichzeitig online sein.
    War man im Chat entsprechend bekannt, war die erste halbe Stunden schon mit Begrüßungen vertan und ohne Verabschiedung konnte man auch nicht so einfach abschalten. Wieder eine halbe Stunde nur für Höflichkeiten vertan.


    Weil man sich aber nur per Mail Bilder senden konnte, die man zuerst einmal fotografieren, entwickeln lassen und dann einscannen lassen musste, war da extrem umständlich ... und die damalige Foto-Qualität war noch so schlecht, dass man keine Weichzeichner oder Foto-Programme brauchte. Viel erkennen konnte man sowieso nicht.


    Chatter-Treffen gab es überall, wo sich die Leute dann mal wirklich kennen lernen wollten und konnten.
    Oft waren es nur belanglose Massenaufläufe, bei denen Hunderte zusammen standen und saßen und sich so unterhielten als wenn sie noch miteinander chatten würden.
    Trafen sich kleine Gruppen, konnte man sich schon eher kennen lernen und einen gemütlichen Abend miteinander verbringen.


    "Ratgeber" war selbst Organisator vieler kleiner Treffen von Linz bis Hamburg und ist dazu auch mehrere Tausend Kilometer durch Deutschland und Österreich gefahren um andere Chatter zu treffen.
    In Chats entstanden damals wirklich noch reale Freundschaften und so wundert es nicht besonders, als auch einmal aus Kairo eine Lieferung Ramadan-Tee als kleines Geschenk über die deutsche Botschaft eintraf.
    Es entstanden hin und wieder auch Beziehungen, die einige Zeit und trotz großer Entfernungen zueinander hielten. Selbst einmal geschlossene Freundschaften konnten durchaus auch Jahrzehnte überleben.
    Noch heute freue ich mich, wenn eine Chatterin im Ausland Geburtstag hat. Viele Besuche untereinander in den Jahren, auch wenn Hunderte von Kilometern dazwischen liegen.
    Auch wenn beide eine Lebenspartnerschaft hatten, hielt die Freundschaft trotzdem noch an.


    Chatter-Treffen waren aber immer gefährlich, wenn sich nur zwei von ihnen trafen.
    Aus diesem Grund entwickelten sich schon am Anfang Schutzgemeinschaften, die jederzeit eingriffen, wenn die Lage prekär zu werden drohte. Die Aufgabe dieser "Covers" war, den jeweiligen Chatter zu schützen wenn ein vorher vereinbartes Signal gegeben wurde oder eben nicht gegeben wurde.
    Ein "Cover" musste also in direkter Nähe sein, um sofort handeln zu können. Entweder griff er selbst ein oder rief die Polizei, je nachdem was nötig war.


    Danach kamen die Internet-Foren
    Anfangs waren sie nur ein Nachrichtensystem, in dem man Fragen stellte und beantwortete. Endlich musste man nicht unzählige Male die gleiche Frage beantworten. Einmal genügte. Endlich wurde etwas dauerhaft gespeichert und konnte durch andere zu einer anderen Zeit nachgelesen werden.
    Jetzt konnten auch Leute aus anderen Zeitzonen miteinander kommunizieren, ohne gleichzeitig anwesend zu sein.


    Jetzt kam aber auch das Problem mit der Anonymität im Internet
    Jetzt war, das was man schreibt, auch lange Zeit sichtbar und man musste vorsichtiger werden mit dem was man schreibt. Adressen auszutauschen wurde gefährlich, weil sie ja auch Nichtanwesende lesen konnten.
    Nur ein "dummer Junge" gibt seine Adresse völlig Unbekannten.


    Die Foren entwickelten sich weiter sodass sie auch kleine Chats bekamen, die zur Echtzeit-Kommunikation dienen konnten. Die waren aber nur für kleine Plaudereien gedacht und geeignet.


    Die ersten Blogs tauchen auf
    Ursprünglich wurden sie als "Internet-Tagebücher" entwickelt und propagiert. Damit konnte man eigene Gedanken veröffentlichen, ohne eine eigene Internetseite betreiben zu müssen. Anfangs waren die Blogs wirklich nur wie ein Tagebuch: Man schrieb das rein, was einem gerade Kopfzerbrechen machte. Von hohen "geistigen Ergüssen" konnte keine Rede sein. Es waren fast überall nur Banalitäten zu lesen.


    Blogs waren aber ein sehr gutes Mittel, ohne große Kenntnisse eine eigene statische Internetseite zu etablieren, die man in Echtzeit beschicken konnte, ohne alles erst "programmieren" zu müssen.
    Später tauchten dann die Kommentarfunktionen auf, die auch Lesern eine kleine Mitsprachemöglichkeit eröffneten.


    Das erste Netzwerk wird "gegründet"
    Eigentlich war es zunächst nur ein Hass-Bord in dem Fotos gezeigt wurden, über die dann abgelästert wurde. Nach kurzer Zeit musste es deshalb auch wieder eingestampft werden. Danach entstand daraus dann Facebook.


    Der Erfolg von Facebook beruht nur darauf, dass es faktisch keinerlei Kontrolle und Richtlinien gab, was man schreiben durfte. Wer keine Lust zu "qualitativen Inhalten" hatte, schrieb eben dort das was ihm gerade in den Sinn kam.


    Das "Freunde-System" hatte es auch schon in Chats und Foren gegeben. Es war also ein alter Hut.
    Facebook münzte es jedoch so, dass es wichtig wurde, möglichst viele "Freunde" zu haben. Was man schrieb, konnte man auch allen Freunden unterjubeln und sich so gezielt Gehör verschaffen. Das war bisher nicht möglich gewesen.


    Das "Liken" war etwas wirklich Neues ...
    Die Anzahl der Likes wurden ein Indikator dafür, wie angesehen und beliebt man war.


    Betrachtet man die Technik hinter Facebook genauer, wird man feststellen, dass alles nur woanders geklaut wurde und unter einem Auftritt zusammen gefasst wurde.
    Chats, "eigene Seite" ( = Blog) , Spiele, Bildertausch ... alles nichts Neues. Neu war nur die Kombination, dass jetzt alles bei einem zu finden war und jeder gleich über jegliche Aktivität von anderen informiert wurde.


    Mit den Netzwerken taucht auch ein neuer Begriff auf, der des "Networkers".
    Networker sind in der Überzahl neugierige Mitmenschen, die möglichst viel über andere erfahren wollen .. ohne sich viel Arbeit machen zu müssen...gleichzeitig dabei aber auch sehr viel Zeit damit verbringen, Kommentare zu allen möglichen Sachen zu schreiben.


    [hr]
    [hr]
    [hr]


    Wie war das eigentlich mit Computer-Spielen ?
    Das erste Computerspiel war "Ping". Der Bildschirm wurde durch eine Linie geteilt. Rechts und Links befinden sich zwei Balken, die man per Tastatur nach oben oder unten bewegen kann.


    Zwischen ihnen bewegt sich ein Punkt, den man im Spiel halten muss indem man ihn jeweils durch verschieben der Balken am Verlassen der Spielfläche hindert. Eine primitive Tennis-Simulation.


    Bereits bevor es grafische Oberfläche gab, gab es unzählige Computerspiele. Von Shootern bis hin zu kleinen Wirtschaftssimulationen. Alles wurde mit den einzelnen Pixeln des Bildschirms monochrom dargestellt.
    Da die Rechner noch nicht besonders leistungsfähig waren, waren den Spielen natürlich auch Grenzen gesetzt, was die Flexibilität betrifft.
    Legte man es darauf an, konnte man ein Spiel regelrecht auswendig lernen. Jede Aktion musste programmiert werden und das konnte man sich eben auch merken.


    Mit den grafischen Oberflächen wurden die Bilder auch immer besser.
    Endlich gab es mehrere Farben, sodass man endlich auch "realistischere Bilder" zeichnen konnte.


    Spiele waren aber eigentlich nicht das Metier von Arbeitscomnputern. Für Spiele gab es spezielle Geräte.
    Der C64 also günstigste Speilekonsole überhaupt mit dem man auch mal etwas anderes machen konnte. "Personal Computer" gab es noch nicht zu erschwinglichen Preisen.
    Amiga 600 die Spielekonsole mit dem damals besten Sound.
    Atari 1040ST der leistungsfähige Spiele-Computer, mit guter Grafik, der auch zu anderen Zwecken genutzt werden konnte.


    Das war es eigentlich mit der "Spiele-Welt" damals. Bereits damals war es aber schon besonders teuer, ein Spieler sein zu wollen. Ein Atari 1040 ST kostete locker weit über Tausend DM und auch ein Amiga war nur für mehrere Hundert zu bekommen.


    Spieler zu Hause mussten schon viel Geld haben und sich dabei trotzdem mit relativ schlechter Technik begnügen wollen.
    Wer damals grafisch gute Spiele haben wollte, musste schon in eine Spielothek gehen, um dort an den großen Geräten seine Zeit zu verbringen.
    "Space Invaders", "Donkey Kong", "Tetris" und noch einige andere wenige Spiele waren damals die Renner unter den Gamern.
    Wenn man dann nach 8 Stunden Tetris die Augen schloss, versuchte man immer noch die herab fallenden Klötzchen zu sortieren .. auch wenn man so müde war, dass man längst schon im Bett lag *lach*


    Doch zurück zu den Computer-Spielen ...


    Nachdem endlich die Rechner-Power ausreichte und die Grafiken besser wurden, war es an der Zeit sich mit den Steuermöglichkeiten zu beschäftigen.
    Per Tastatur klappt es nicht mehr. Gleichzeitig muss auch die Maus zur Steuerung herhalten. Aber auch die ist nicht ideal für diverse Simulatoren und Rennspiele.


    Lenkrad mit Bremsen , Joystick , Flugsteuerung mit Höhenrudern, Pistolen an Kabeln die die Schüsse per Lichtzeichen übertragen. Das waren nur einiges des damals möglichen Zubehörs. Alles eigentlich entlehnt aus den großen Spielekonsolen der Spielotheken, die sie bereits seit Jahren einsetzten.


    Je besser die Spiele wurden, desto besser mussten auch die Rechner werden. Eine "Gamer-Kiste" war schon damals das Teuerste, was man sich kaufen konnte .... und mit jedem neuen Spiel wurde die Messlatte immer höher gelegt.


    Wenn ein alter "Gamer-Rechner" unmodern geworden war, war er immer noch leistungsfähiger als jede andere Hardware. Gamer-PC hatten immer die neuste und oft teuerste Technik. Der Wertverfall war schon in der ersten Zeit enorm. Mehrere Tausend konnte man schon in den ersten Monaten nach dem Kauf als Verlust verbuchen.


    Hier mal ein Vergleich wie "techik-stabil" ein Gamer-Rechner ist ...
    Ende 2016 habe ich mir einen neuen Windows10 Rechner günstig neu gekauft. Neueste Technik. Er sollte eine "olle Gamer-Kiste" ablösen, deren Zeit schon lange vorbei war und den ich vorher billig gebraucht gekauft hatte. Ein riesiger schwerer Klotz, der sogar noch Firewire Schnittstellen hat und mit seinen vielen Lüftern auch glatt als Ventilator genutzt werden könnte.
    Da die Hardware zu alt für ein modernes Windows war, sollte er eigentlich als Reserve-Computer herhalten.
    Vor einigen Tagen habe ich ihn dann mit einem modernen Betriebssystem versehen. Trotz museumsreifer Technik ist er dem neuen Computer immer noch in jeder Hinsicht haushoch überlegen.
    Die alte damals hochgezüchtete Technik kann also auch heute noch mit neuen Rechnern mithalten.


    Dann kam die Zeit, als lokale Spiele unmodern wurden
    Internet-Spiele waren die neuen Renner. Zunächst waren Multiplayer-Spiele nur etwas für LAN-Parties gewesen. Nun brauchte man seinen Rechner nicht mehr durch die Gegend zu schleppen, um gegen andere Spielen zu können.


    Neue Wege haben aber auch neue Anforderungen.
    Einerseits muss der Rechner immer noch die neueste Technik haben um mithalten zu können und andererseits entscheidet jetzt die Qualität der Internetverbindung über Sieg oder verlorenes Spiel.


    Die Übertragungszeit der Signale (Ping) spielt fast schon eine größere Rolle als die Geschwindigkeit, mit der große Dateien übertragen werden können.
    Nachdem das Spielsystem übertragen wurde, kommt es vorrangig darauf an, die vielen kleinen Änderungen möglichst schnell übertragen zu können.


    Dazu braucht man spezielle und extrem schnelle Eingabegeräte. Die Datenübertragung (BUS) im Rechner muss besonders schnell laufen, um das Eingabesignal möglichst schnell ins Netz leiten zu können. Die Netzwerkkarte muss so eingestellt werden können, dass die reine Übertragungszeit vorrangig vor der Haltbarkeitsdauer der Datenpakete ist.
    Redundanz und ein möglichst langes "keep alive" spielen nur noch eine untergeordnete Rolle.
    Dazu braucht man dann noch den richtigen ISP, der möglichst schnellen Transport sowohl von eingehenden als auch von ausgehenden Daten gewährleistet.


    Der perfekte Gamer-Computer braucht also jemanden, der die Komponenten ganz genau auf diesen Einsatzzweck hin ausgerichtet aussucht und auch das ganze System daraufhin ausrichtet und tuned.
    Natürlich braucht man dazu auch noch das passende Betriebssystem, das den schnellen Rechner nicht unnötig ausbremst. Auch dafür braucht es einen Fachmann, weil selbst der schnellste Rechner nur die Leistung bringen kann, die das Betriebssystem auch weiter leitet.


    [hr]
    [hr]
    [hr]
    Was ist eigentlich mit den Betriebssystemen ?


    Ja, natürlich gab es auch andere als Windows. Apples MacOS hat bei Computern die meiste Verbreitung nach Windows gefunden.
    Ein drittes Betriebssystem hat die Welt ganz heimlich erobert, jedoch noch nicht die Rechner zu Hause: Linux


    Fast jeder Server auf der Welt läuft mittlerweile mit Linux.
    Dass Linux sich aktuell immer noch nicht auf den Rechnern zu Hause zum Spitzenreiter entwickelt hat, liegt nur daran, dass es nicht nur "ein Linux" gibt.


    Bei MacOS gibt es nur eine Version. Nimm es oder auch nicht. Einfacher kann man eine Wahl nicht haben.
    Bei Windows gab es immer wieder ein paar Versionen zur Auswahl, die sich nur vom Funktionsumfang her unterschieden.


    Linux gibt es aber in so vielen Grundversionen .. un die sind dann auch immer noch unterteilt ... dass man faktisch massive Auswahlmöglichkeiten hat. Gerade ein Anfänger wird da überhaupt kaum durchblicken können.


    Der Erfolg von Linux wird auch dadurch gebremst, dass sich jede "Baureihe" für die beste hält. Die Konkurrenz unter den Linux-Entwicklern sorgt dafür, dass sich viele einfach nicht entscheiden können. "Wie man es macht, macht man es falsch". Du wirst also immer wieder Stimmen hören, dass du das "falsche Linux" hast.



    Linux ist faktisch ein System der Prinzipien-Reiter. Man muss erst einmal herausfinden, welchem Prinzip man anhängen möchte, bevor man die erste Entscheidung treffen kann. Und danach muss man einfach stur bleiben.


    MacOS ist nicht so verbreitet, weil es sehr teuer ist und auch nur auf Apple Computern laufen darf.
    Linux ist so heftig in der Entwickler-Diskussion, dass man nie das "richtige" haben kann.
    Windows ist günstig und es gibt nur wenige Versionen zur Wahl .. nur deshalb hat es so großen Erfolg.
      
    Die Welt der lokalen Computer ist deshalb eine Windows-Welt geworden. Windows gibt den Ton an und jede Hardware ist Windows kompatibel.
    Was am Anfang die IBM-Norm war, ist nun die Windows Norm. Hardware lässt sich nur verkaufen, wenn sie Windows kompatibel ist.


    [hr]
    [hr]
    [hr]
    Transportable Computer


    Von Anfang an gab es die Bestrebung, Computer auch möglichst mobil zu machen.


    Ein Laptop war die erste Version. Er lief erheblich langsamer als ein normaler Rechner und konnte auch nicht so viel. Damit er nicht so viel Strom zieht, wurden auch oft alte Komponenten verbaut, die genügsamer waren.
    Trotz minderwertiger Technik waren Laptops immer erheblich teurer als normale Computer. Schließlich musste auch ein Monitor eingebaut sein, damit man etwas sehen konnte.
    Während normale Computer noch mit dicken Röhrenmonitoren arbeiteten, wurden in Laptops schon LCD-Systeme benutzt.
    Das man sich ganz genau überlegen musste, wann man einen Laptop einsetzt, ist eine andere Sache. Die Akkus hielten nur wenige Stunden durch.
    Laptops waren deshalb immer nur "Ersatzrechner", die nie auf Dauernutzung ausgelegt waren.


    Irgendwann war es dann soweit, dass man höhere Ansprüche an mobile Computer stellte. Die Zeit der Notebooks war angebrochen. Eigentlich war es eher ein fließender Übergang zwischen Laptop und Notebook.
    Die Geräte wurden leichter, flacher und größer. Die Spitzenmodelle konnten schon die Leistung stationärer Computer erreichen.
    Mit dem entsprechenden Zubehör konnte ein Notebook auch als normaler Computer dauerhaft genutzt werden.


    Netbooks sollten ursprünglich nur dazu dienen, mit einem Computer ins Internet zu kommen und möglichst lange mobil bleiben zu können.
    Man brauchte dazu keine hohe Leistung und Performance, sondern nur einen großen Akku und möglichst energiesparende Komponenten.
    Bei den ersten Netbooks wurde sogar auf große Festplatten verzichtet. Man sollte mit ihnen ja nur ins Internet kommen, jedoch kaum etwas auf ihnen speichern können.


    Tablet ist die modernste Form eines transportablen Computers.
    Alles ist auf Mobilität optimiert. Sie sollen vorrangig zur Internet-Nutzung dienen. Tastaturen braucht man nicht, weil man alles über den Bildschirm steuern kann.
    Eigentlich sind Tablets keine Weiterentwicklung der Netbooks, wie man vielleicht denken könnte, sondern es sind nur Adaptionen aus dem Smartphone-Bereich.
    Man nehme ein Smartphone und vergrößere es so weit, bis der Bildschirm so groß wie ein Monitor ist. Billig zu bauen und einfach zu handhaben.


    Tablets und Smartphones sind eine ganz eigene Welt, in der Windows überhaupt keinerlei Relevanz mehr hat. Hier herrschen nur das Betriebssystem von Apple , iOS, und das von Google, Android, vor.
    Da diese Geräte, außer Bauteilen, nichts mehr mit Computern gemein haben, zählen so trotz Computertechnik nicht mehr zu den Computern.


    Übrigens .... nur weil man eine Compuer-Gehäuse vor sich hat, das nicht wie ein Notebook oder Netbook aussieht, muss es sich trotzdem nicht um einen "richtigen Computer" handeln.
    Spätestens, wenn der PC keine Lüftergeräusche mehr erzeugt und/oder das Netzteil außerhalb liegt, handelt es sich bei ihm nur um ein Notebook oder Netbook in einem anderen Gehäuse.


    Lüfter sind nicht nötig, wenn kein Netzteil im Gerät verbaut ist, das es von innen erhitzt. Das Fehlen weist auch darauf hin, dass keine Prozessoren verbaut sind, die große Wärme abgeben können. Je mehr ein Prozessor leistet, desto wärmer wir er auch. Selbst ein Smartphone kann schon einmal richtig heiß werden.


    >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>


    Im Laufe der letzten Stunden habe ich euch hier einen relativ kurzen Umriss über Computer und Internet gegeben.
    Fast ein halbes Jahrhundert an Technik und auch virtuellem Sozialleben zusammen gefasst.


    Während dieser Zeit hat sich das Verständnis von Computern grundlegend geändert.
    Anfangs nur ein kleines Werkzeug, sind Computer heute überall in verschiedenen Ausführungen im Einsatz. Jedes Gerät, das irgendwie "programmierbar" ist, enthält einen kleinen Computer.


    Ohne Computer funktioniert heutzutage die Welt nicht mehr. Die schlimmste denkbare Katastrophe ist deshalb keine Umweltkatastrophe, sondern der überall gleichzeitige Ausfall aller Computertechnik.
    Ein einziger Sonnensturm, der ein entsprechend großes EMP-Feld erzeugt, sorgt dafür, dass sich die ganze Welt auf einen Schlag im Mittelalter wieder findet in dem es keinerlei Technik gab.


    Heutzutage muss man einfach von Kindesbeinen an lernen, mit Computertechnik umzugehen. Gleichzeitig sollte man aber etwas über die Grundlagen wissen und wie man auch etwas ohne Computer machen kann.