Kreuzhacke / Spitzhacke

  • Eine Kreuzhacke besteht aus einem T-förmigen Hacken-Teil an dem mittig ein Steil befestigt ist.
    Die eine Seite der Kreuzhacke ist spitz (daher auch der andere Name "Spitzhacke") und der andere ist breiter und flächiger ausgearbeitet.


    Mit einer entsprechend schweren und großen Kreuzhacke kann man sogar Beton zerstören. Die Kreuzhacke ist sozusagen der Vorläufer des Presslufthammers.



    Kreuzhacken werden werden oft dazu benutzt, um durch ihre große Hebelwirkung Steine aus dem Boden zu lösen und heraus zu hebeln. Hierzu dient dann die breite Seite, da sie eine Aufnahmefläche bildet, an der ein Stein nicht abrollen kann.


    Im Bergbau wurden "reine Spitzhacken" verwendet. Hier ging es nur darum, Steine aus dem Fels zu lösen. Auch bei der Bergsteigerei sind kleine Kreuzhacken im Einsatz.


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    Grundsätzlich gibt es nur noch eine Version von Kreuzhacken. Es gibt nur Variationen in Größe und Gewicht.


    Je größer und je schwerer eine Kreuzhacke ist, desto mehr Platz und Kraft wird auch benötigt, um sie einsetzen zu können.
    Die größte Wirkung hat eine schwere Kreuzhacke mit langem Stiel, die man mit weitem Schwung kraftvoll einsetzen kann. Reicht der Platz jedoch nicht aus, muss man sich kleinerer Versionen bedienen.


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    Auch wenn die Kreuzhacke heutzutage durch viele andere Werkzeuge ersetzt werden kann, bleibt immer noch ein Vorteil, den andere Werkzeuge nicht bieten können:


    Wenn man mit einem Spaten oder einer Schaufel gräbt, endet das Graben in der Regel an größeren Steinen oder starken Wurzeln.
    Um an solchen Stellen weiter graben zu können, muss man entweder das Hindernis zunächst mühsam freilegen und entfernen, bevor man weiter graben kann.


    Die Kreuzhacke ignoriert solche Hindernisse jedoch. Trifft sie auf einen Stein rutscht sie automatisch zur Seite und fährt in den Boden daneben. Auch an Wurzeln gleitet sie zur Seite ab.
    Man kann also das Erdreich rundherum entnehmen ohne das Hindernis erst entfernen zu müssen.
    Anstatt man die empfindlichen Schneidekanten von Spaten und Schaufeln dadurch abstumpft, um damit Wurzeln zu durchtrennen oder Steine heraus zu hebeln, hebelt man die Steine mit der groben Kreuzhacke heraus und trennt freigelegte Wuzeln mit einer Säge ab.


    Bei "schwierigem Terrain" sollte man immer eine Kreuzhacke zur Verfügung haben.


    Der Vorteil der Kreuzhacke kann aber auch zur Gefahr für den Benutzer werden.
    Da die Hacke an jedem Hindernis abgeleitet, ändert sich dabei aber auch die "Wirkungsrichtung".


    Beispiel:
    Du schlägst im 90° Winkel gegen eine Fläche. Normalerweise dringt die Hacke dort ein und folgt dem Schwung in einem Halbkreis weiter nach unten, wenn es keinen großen Widerstand gibt.
    Um nicht von der eigenen Hacke getroffen zu werden, steht man deshalb oft breitbeinig, so dass die Hacke zwischen den Beinen hindurch schwingen kann, wenn man den Schwung falsch berechnet hat.


    Gleitet die Hacke jedoch an einem harten Widerstand ab, ändert sich dadurch auch die Schwungrichtung. Anstatt zwischen den Beinen hindurch zu schwingen, zielt sie stattdessen direkt auf ein Bein.
    Hier droht ernsthafte Verletzungsgefahr !!!
    Die Hacke kann nicht nur schwere Fleischwunden verursachen, sondern auch mit Leichtigkeit Knochen durchschlagen.


    Es ist deshalb sehr wichtig, dass man die Kreuzhacke immer unter Kontrolle behält. Man muss nicht nur mit Kraft schlagen, sondern sie auch mit Kraft weiter führen können. Schon eine kleine Ablenkung kann zu einem schweren Unfall führen.


    Kreuzhacken sind deshalb nicht für Kinder oder schwache Menschen geeignet. Man sollte auch keinen, der mit einem solchen Werkzeug arbeitet, aus seiner Konzentration reißen. Wenn eine Störung unbedingt nötig ist, nicht den Grund der Störung ansprechen, sondern darum bitten, dass eine kurze Pause gemacht wird.


    Erste-Hilfe-Maßnahme bei Unfällen ohne sichtbare Wunde
    Wenn das Unfallopfer noch normal auftreten kann, scheint nichts gebrochen zu sein. Man sollte jedoch daran denken, dass bei Unfällen der Adrenalinspiegel steigt und das Schmerzempfinden nachlässt. Das Unfallopfer sollte sich deshalb in den nächsten Stunden weiter beobachten. Im Zweifelsfall sollte man einen Arzt aufsuchen.


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    Wenn die getroffene Stelle mit der Zeit immer stärker schmerzt und auch immer empfindlicher wird, handelt es sich oft um einen Gewebeschaden. Der getroffene Bereich wird deshalb auch immer stärker anschwellen.
    Lässt man es jetzt so, wird sich das Unfallopfer nach einiger Zeit vor Schmerzen nicht mehr bewegen können.


    Automatisch wird man jeden Druck vermeiden wollen. Dadurch schwillt das Gewebe jedoch immer weiter an.
    Um den Schmerz nicht immer stärker werden zu lassen, muss das Gewebe an der Ausdehnung gehindert werden.


    Verbindet den betroffenen Bereich mit einem Verband, der Druck darauf ausübt und das Gewebe dadurch an weiterem Schwellen hindert.
    Schon direkt nach dem Anlegen des Verbandes wird der Schmerz weniger werden. Nach wenigen Stunden ist er kaum noch zu spüren und am nächsten Tag zeugt nur noch eine rote Stelle vom Unfall.


    Wenn der Druckverband nicht hilft, sollte man auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen. Welcher Schaden entstanden ist, kommt auf die Aufschlagswucht und die Auftrefferfläche an. Als Laie kann man das oft nicht so genau einschätzen.


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    In allen anderen Fällen (offene Wunden und Brüche) nicht lange zögern sondern sofort einen Arzt aufsuchen oder einen Rettungswagen rufen.


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    Am Wochenende ist mir eine kleine Kreuzhacke abgerutscht und gegen den Fuß geschlagen. Die Sicherheitsstiefel haben wohl einiges vom Schwung abgefangen und abgeleitet.
    Am Anfang fühlte es sich nur so an als wenn man mit dem Fuß gegen eine Tischkante gelaufen wäre. Der Schmerz war also zu vernachlässigen. Je mehr Zeit verging, desto empfindlicher wurde der Fuß jedoch.
    Obwohl der Treffer auf den Rist erfolgt war, konnte ich schon kurze Zeit später nicht einmal mehr auftreten. Schuh und Strumpf aus und ich sah, dass im Trefferbereich die Adern dick geschwollen und rot hervortraten.
    Schon das Verbinden linderte den Schmerz so stark, dass ich weiter arbeiten konnte. Am nächsten Tag konnte der Verband komplett wieder ab. Es war nur noch eine leicht rote Stele zu sehen. Einen weiteren Tag später ist nichts mehr vom Unfall zu sehen oder zu spüren. Alles in Ordnung. Der Verband hatte geholfen.


    Ich schreibe den Erste-Hilfe-Tipp also aus eigener schmerzhafter Erfahrung, muss jedoch auch daran denken, dass andere weniger Glück haben könnten. Deshalb: Im Zweifelsfall immer noch einen Arzt aufsuchen.