Für die unterirdische Speicherung für Regenwasser gibt es indistruell vorgefertigte begehbare Erdtanks mit mehreren Tausend Litern Volumen. Schon der Tank selbst kann durchaus im 4-stelligen Euro-Bereich kosten. Hinzu kommen die Kosten für die Erdarbeiten, Pumpen und Anschlüsse.
Nur wenige haben an ihrem Haus genügend Platz für einen so großen Tank und nicht jeder ist bereit dazu, so viel Geld zu investieren. Ich zeige euch hier eine Selbermacher-Lösung, die nur einen Bruchteil kostet.
1) Geeigneten Platz aussuchen
Der spätere Standort sollte nicht direkt an einer bereits vorhandenen Mauer sein. Den Grund dafür werdet ihr später noch sehen können.
Ideal ist ein Platz, um den rundherum Platz genug ist, um auch schweres Material (Bagger) einsetzen zu können. Hacke und Schaufel sollten die letzte Wahl sein und auch bei ihnen muss man mehr Platz haben als man für den Container braucht.
Der "dümmste Platz" wird von 3 Seiten begrenzt und lässt das Graben nur aus einer Richtung zu.
2) Boden und Witterung beachten
Kenntnisse über die örtlichen Bodenverhältnisse
Sehr leichter und lockerer Boden bedeutet eine andere Arbeitsweise als bei festen und schweren Böden.
Leichte Böden haben den Vorteil, dass man auch ohne schwere Maschinen ein tiefes Loch ausheben kann.
Sie haben jedoch den Nachteil, dass die Grube jederzeit während des Grabens einbrechen kann.
Hier empfehle ich, aus Sicherheitsgründen, auf jeden Fall einen Bagger zu nutzen und eine erhebliche größere Grube als nötig graben zu lassen.
In schweren Böden ist die Arbeit auch viel mühsamer. Erst einmal lässt sie die Grube schwerer ausheben und dann ist der Boden auch noch viel schwerer, wenn man ihn herausschaufeln will.
Schwere Böden sind etwas sicherer, wenn man am Graben ist. Sobald sie jedoch feucht werden, können auch sie jederzeit ins Rutschen kommen.
Es gibt nur wenige Böden, die durchweg aus dem gleichen Material bestehen. Die meisten bestehen aus mehreren Schichten. Deshalb informiert euch besser vorher, bevor ihr mit irgendwelchen Grabungen beginnt.
Das Wetter spielt auch eine Rolle
Wenn es vorher lange Zeit geregnet hat, ist der Boden natürlich schwer vom vielen Wasser. Gleichzeitig geht das Graben jedoch einfacher, weil der Boden relativ weich ist. Weil der Boden jedoch weicher ist, ist er auch nicht so stabil. Man muss vermehrt damit rechnen, dass die Grubenränder nachgeben und einstürzen könnten.
Wenn es lange nicht geregnet hat, ist der Boden hart wie Stein. Im Gegenzug ist er dann jedoch nicht so schwer. Ein möglichst trockener Boden ist stabiler. Damit verringert sich die Gefahr etwas, dass ein Grube einstürzen könnte.
3) Art und Größe des Containers
Container gibt es in allen möglichen Größen
IBC Container gibt es in 500, 800 und 1000 Liter Größe. Sie stehen in der 1000-Liter-Version auf einer CP1-Palette mit dem Maß 100x120 cm und sind insgesamt 120cm hoch.
Wenn schon, dann würde ich zu einem 1000 Liter Container greifen. Eine 800 Liter Container ist nur unwesentlich kleiner. Man spart also relativ wenig Arbeit, hat jedoch (logischerweise) 20% weniger Inhalt. 200 Liter sind eine verhältnismäßig große Menge, die man dann nicht speichern kann.
Wer aus Platzgründen zu Fässern greifen muss, sollte mehrere mit mindestens 250 Litern nutzen, die man später miteinander verbinden kann.
Material und Palettenarten
Das Material eines IBC Containers hält -20°C bis + 50°C aus. Es ist also sowohl für unterirdische als auch oberirdische Ganzjahresnutzung geeignet.
Die sogenannte "Blase" ist in einem Gitterkäfig befestigt, der sowohl aus einem relativ dünnen engmaschigen Drahtgeflecht als auch aus breiteren Aluminiumgestänge bestehen kann. Allein wegen Korrosionsbeständigkeit und Stabilität der Box empfehle ich die moderrne Version mit den breiten Streben.
Unter dem Container sind Paletten für den Transport befestigt. Kunststoff ist ideal für die unterirdische Lagerung, da es sich nicht mit Wasser vollsaugen kann und auch sonst verwitterungsbeständig ist.
"Metallpaletten" sind die zweite Wahl. Eigentlich heißt es nur, dass die Box auf einer geformten Metallplatte befestigt ist. Je nach Ausführung ist dadurch der komplette Container auch nicht so hoch und man muss deshalb auch weniger ausschachten.
Der Grund für die "zweite Wahl" besteht darin, dass Metall natürlich rostet und der Erdboden in der Tiefe immer relativ feucht ist. Zudem könnte sich die Box im Laufe der Zeit verformen, wenn der Boden nicht wirklich eben ist.
Die letzte Wahl sind Container auf Holzpalette. Holz verrottet mir den Jahren, wenn es dauerhaft nass wird. Selbst die beste Druckimprägnierung kann es nicht absolut verhindern.
Gegen die Nässe kann man sowohl Metall- als auch Holzpaletten schützen indem man den Container eben vorher in Folie packt sodass das Wasser nicht heran kommen kann.
4) Gebrauchte oder neue Container ?
Neuer Container
In der Regel ist er lebensmittelecht und kann auch für Trinkwasser genutzt werden. Da wir jedoch nur Regenwasser speichern wollen, brauchen wir so etwas nicht.
Denkt gar nicht daran, Trinkwasser speichern zu wollen ! Bereits wenige Wochen nach der Befüllung kann man das Wasser nicht mehr ohne Bedenken trinken. Es muss mindestens vorher abgekocht werden.
Rekonditionierter Container
Ein gebrauchter Container wird generalüberholt. Dabei wird er gespült, gereinigt und eventuell ausgebessert. Auch wenn er danach "wie neu" aussieht, ist er jedoch nicht für Lebensmittel geeignet.
gespülter Container
Der Container wurde geleert und danach mit Wasser ausgespült. Ja nach vorherigem Inhalt können jedoch noch weiterhin Anhaftungen vorhanden sein, die später ins Wasser gehen.
ungespülter Container
Er wurde nur entleert. In ihm befinden sich auf jeden Fall noch mehr und minder große Rückstände der vorherigen Füllung. In diesem Zustand sollte er auf keinen Fall direkt genutzt werden.
"nur einmal benutzt"
Der Container wurde also hergestellt und einmal gefüllt und geleert. Der Hinweis sagt nichts über die Nutzbarkeit aus, nur, dass das Material noch nicht besonders beansprucht wurde.
Bei gespülten oder ungespülten Containern muss man wissen, was vorher darin war
Die originalen Beschriftungen sollten deshalb noch vorhanden sein, um die Nutzbarkeit und eventuelle Gefahren beurteilen zu können.
In IBC Containern werden Putzlittel, Öle, Säuren und Laugen gelagert und transportiert. Nicht jede Säure und nicht jede Lauge lässt sich mit Wasser verdünnen. Eventuell muss man Lauge mit Säure (und umgekehrt) neutralisieren. Das würde dann sehr teuer werden, bis man den Container nutzen kann.
Auch die Konzentration spielt eine Rolle, ob man den Container überhaupt selbst reinigen kann und darf.
Schlagt also vorher nach, wie man den vorherigen Inhalt verdünnen oder neutralisieren kann und welche Umweltauflagen zu beachten sind.
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Im nächsten Teil geht es darum, sich die den Container und die nötigen Werkzeuge zu besorgen. Auch wenn man einen Bagger beauftragt, sind ein paar Infos hilfreich.
Der bequemste Weg ist es, den Aushub komplett zu beauftragen und sich einen neuen Container zu bestellen. Auch wenn sich das nicht mehr nach Selbermachen anhört, muss man trotzdem vorher noch viel bedenken und planen.