[Anleitung] Sparen lernen

  • Viele Menschen haben das Problem, dass sie Probleme damit haben, mit Geld umgehen zu können. Sie haben das Sparen vielleicht vorher nie erlernt oder müssen es wieder neu lernen. Wir haben uns darüber einmal Gedanken gemacht und hoffen, dass euch unsere Tipps etwas weiter bringen, wenn ihr das Sparen noch einmal neu oder anders lernen wollt.


    Für das Sparen gibt es einige wenige ganz einfache Grundregeln


    1) Du musst erst einmal Geld verdienen/bekommen
    2) Gib nie mehr aus, als du bekommen hast
    3) Wenn du sparen willst, gib weniger aus als du bekommen hast


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    1) Du musst erst einmal Geld verdienen/bekommen
    Sorge erst einmal dafür, dass du auch Geld bekommst, das du ausgeben und sparen kannst.


    - Kinder bekommen Taschengeld von ihren Eltern.
    - Heranwachsende können sich selbst Wünsche erfüllen, indem sie kleine Arbeiten für andere erledigen, die ihn dafür dann Geld geben.
    - Studierende haben oft Anspruch auf Bafög und andere Geldleistungen, können aber zusätzlich aber auch noch kleine Jobs erledigen für die sie dann bezahlt werden.
    - Zwischen Schule/Studium und dem ersten Arbeitsplatz besteht oft die Möglichkeit, dass man eine Grundsicherung/Hartz 4 bekommen kann
    - Der erste Monat des Arbeitslebens kann durch einen Vorschuss der Grundsicherung überbrückt werden, der dann evtl. später zurück gezahlt werden muss.
    - Bist du arbeitslos geworden, hast du Anspruch auf Arbeitslosengeld bzw Grundsicherung
    - Verdienst du viel zu wenig, kannst du evtl. staatliche Unterstützung zum Lebensunterhalt erhalten


    Von Kindheit an hast du also immer die Möglichkeit, Geld zu erhalten, mit dem du sparen und das Sparen lernen kannst. Geld ist die einfachste Art, das Sparen zu lernen. Geld besteht aus Zahlenwerten, die man addieren und subtrahieren kann. Es ist einfaches Rechnen, wie man es schon in der Grundschule lernt.
    Wer sagt "ich kann nicht sparen", sagt faktisch aus, dass er nicht rechnen kann. Rechnen und Sparen kann man lernen.


    2) Gib nie mehr aus, als du bekommen hast
    Das scheint eine ganz einfache Regel zu sein. Sie wird jedoch sehr oft gebrochen, weil man sich sagt "ich bekomme ja dann wieder so viel Geld. Das kann ich ja jetzt schon mit einplanen".


    Genau dieses Denken führt oft zu Schulden, die man dann wieder zurück zahlen muss. Gib deshalb nie Geld aus, das du noch nicht bekommen hast. Alles was du vorzeitig ausgibst, wird dir im nächsten Monat fehlen.
    Warte deshalb ab, bis du das Geld auch wirklich bekommen hast, bevor du es ausgibst


    3) Wenn du sparen willst, gib weniger aus als du bekommen hast
    Wenn du immer wieder komplett alles ausgibst, was du bekommen hast, bleibt nichts mehr übrig, was du im nächsten Monat zusätzlich zur Verfügung hast.


    Es gibt immer wieder Zeiten, in denen man weniger bekommt als zuvor. Manchmal kommen solche Zeiten unvorhersehbar und manchmal kann man sich schon lange vorher darauf einstellen.


    Die typische Zeit, ab der man erheblich weniger als zuvor bekommt, beginnt am Ende des Arbeitslebens. Geht man in den Ruhestand bzw. Rente, bekommt man nie wieder das, was man vorher verdient hat.
    Man hat sich daran gewöhnt, jeden Monat mit einem bestimmten Betrag zu rechnen und rechnet oft erst einmal weiterhin mit solchen Beträgen. Man hatte einen bestimmten Lebensstandard, den man jetzt nicht mehr halten kann. Jetzt muss man das Sparen erneut und auf einer ganz anderen finanziellen Basis lernen.


    Jetzt geht es darum, wie man das Sparen erneut lernen kann. Hierzu gibt es jetzt auch einige Tipps, Tricks und Rechenbeispiele.


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    Spare zur Zeit, dann hast du in der Not
    Stell dir vor, du würdest Mindestlohn bekommen. Zum besseren Rechnen nehme ich jetzt einmal den Wert von 1.000 Euro, die du zur Verfügung hast.
    Jetzt bekommst du einen besser bezahlten Arbeitsplatz, bei dem du (wieder als Beispiel) 1.300 Euro mit nach Hause bringst.
    Du könntest jetzt natürlich die zusätzlichen 300 Euro auch dazu verwenden, um deinen Lebensstandard zu verbessern. Alternativ kannst du aber auch noch einige Monate weiter sparsam leben und die zusätzlichen 300 Euro jeden Monat für schlechte Zeiten zur Seite legen.


    Wenn du die Möglichkeit hast, lege Sonderzahlungen und Mehreinkünfte beiseite und spare sie dadurch zu einer größeren Summe an. Ignoriere dabei Kaufkraft und Zinsen. Es geht nur um das Geld, das du dadurch in schlechten Zeiten zusätzlich zur Verfügung hast.


    Gib dein Geld nicht nur deshalb für etwas aus, weil es andere sich auch kaufen
    Gerade "modisch zu sein", kostet oft mehr Geld als man vorher sparen kann. Nur wenige können es sich leisten, jeden Modetrend mitzumachen.


    "Brauche ich das jetzt wirklich unbedingt oder reicht mir das, was ich habe, noch aus ?"
    - Die unmodisch gewordene Hose erfüllt auch dann noch ihren Zweck, wenn sie längst out geworden ist.
    - Das TV-Gerät zeigt immer noch die gleichen Sendungen, die du auch mit einem moderneren Gerät sehen würdest.
    - Das Auto bringt dich immer noch von A nach B, auch wenn es alt ist und aussieht.


    Du hast so lange damit leben können. Wieso kannst du es jetzt nicht noch etwas länger ? Sparen hat auch etwas mit Verzicht zu tun. Du verzichtest also einfach darauf, dir möglichst schnell das Modischere zu kaufen.


    Denk dir einfach dabei:
    Wenn du etwas länger wartest, und eine Mode überspringst, kannst du dir dann die übernächste Mode direkt kaufen. Die Anderen haben ihre Geld dafür aber jetzt schon verpulvert. Dann bist du "der King" und kannst über die Anderen lächeln.


    PS:
    Wenn es um Elektronik geht, bekommst du das, was du dir gerade wünschst, relativ kurze Zeit erheblich günstiger. Elektronik ist so kurzlebig, dass heutige Technik schon Kürze veraltet ist und deshalb sehr viel günstiger wird.


    Ein typisches Beispiel sind Smartphones. Die Spitzenmodelle werden spätestens alle 2 Jahre abgelöst und die gleiche Technik wird bei erheblich günstigeren Geräten eingesetzt. Du musst also nicht 2 Jahre warten, bis du ein Auslaufmodell günstig bekommst. Davon würde ich sogar abraten
    Du bekommst ein günstiges Gerät, mit ehemaliger Spitzentechnik, das nicht veraltet, sondern ganz modern ist.


    Kauf dir nichts, nur weil man damit angeblich Geld sparen kann
    Viele Geräte werden immer weiter verbessert. Nachfolgemodell haben einen erheblich geringeren Verbrauch. Vergleicht man ein neues Modell mit einem alten, ist es natürlich erheblich sparsamer.


    Typische Beispiele für solche Geräte sind Waschmaschinen und Autos.
    Wenn eine neue Waschmaschine 2 Kubikmeter Wasser und 200 Kilowattstunden Strom im Jahr weniger verbraucht, ist das natürlich eine erhebliche Ersparnis.
    Kaufst du dir aber nur deswegen eine neue Waschmaschine, sparst du am Ende überhaupt nichts. 2000 Liter Wasser kosten (bei 2 Cent pro Liter) rund 40 Euro und 200 Kilowattstunden losten (bei 30 Cent je Kilowatt) 60 Euro. Im Jah sparst du dadurch zwar 100 Euro .. aber die neue Waschmaschine kostet 500 Euro.
    Es dauert also noch 5 Jahre, bis sich die Neuanschaffung für dich gelohnt hat .. und dann ist die neue Maschine vielleicht schon längst hinüber und muss wieder ersetzt werden. Am Ende hast du überhaupt nichts gespart.
    ...
    Ähnlich sieht es bei neuen Autos aus. Sie verbrauchen vielleicht 2 Liter auf 100 Kilometer weniger an Kraftstoff als die Serie von vor 5 Jahren. Aktuell kostet Benzin rund 1,55 Euro der Liter. Zum einfacheren Rechnen nehme ich jetzt jedoch 1,50 Euro an.
    Das neue Auto kostet (nur fiktive Zahlen) 20.000 Euro und für das alte bekommst du noch 10.000 zurück. Die übrigen 10.000 Euro musst du jetzt aber erst einmal wieder durch den geringeren Verbrauch einsparen.


    Wenn du die 10.000 durch die 3 Euro weniger Verbrauch pro 100 Kilometer einsparen willst, muss der neue Wagen
    ... und jetzt rechne ich laut mit, weil mir der Wert astronomisch hoch erscheint ....
    10.000 / 3 = 3.333,33 so oft muss man die 100 Kilometer fahren um dadurch 10.000 Euro wider heraus zu bekommen.
    3.333,33 x 100 Kilometer = 333.333 Kilometer, die man dafür erst einmal fahren muss.


    Hey über 300.000 Kilometer hält das Auto doch überhaupt nicht durch. Wenn es wirklich so lange fahren würde, würdest du am Ende überhaupt nichts mehr dafür bekommen und das nächste müsstest du dir wieder für volle 20.000 kaufen müssen.
    Realistisch wirst du aber in den nächsten 5 Jahren vielleicht höchstens nur 100.000 Kilometer fahren. Das "sparsamere" Auto kann dir also gar kein Geld sparen. Du hast immer noch rund 7.000 Euro auf der Minus-Seite. :thumpdown-ani: :thumpdown-ani: :thumpdown-ani:


    Lass nichts dauernd reparieren, nur weil es beim Kauf sehr teuer war
    Eine Reparatur erscheint zunächst immer günstiger als ein Neukauf zu sein. Wenn eine alte Waschmaschine beim Kauf 2.000 Euro gekostet hat, scheinen Reparaturkosten von 200 Euro noch angemessen zu sein. "Eine neue Maschine kostet ja das Zehnfache".


    Erst einmal ist es jedoch nicht mit der einen Reparatur getan. Dieses Teil wird jetzt zwar wieder so lange halten wie zuvor .. aber .. das ist ja nicht das einzige Teil, das im Laufe der Jahre einen Defekt bekommen wird. Würde die Maschine nur aus 10 Teilen bestehen, würden die Reparaturen genauso teuer werden wie eine neue Maschine.
    Eine Waschmaschine besteht aber nicht nur aus 10 Teilen, sondern aus viel mehr und alle altern und gehen mit der Zeit zu Bruch.
    Auch wenn eine Maschine sehr teuer war, bekommt man, selbst für eine voll funktionsfähige, kaum noch etwas zurück.


    Neue Maschinen sind aber längst nicht mehr so teuer wie damals. Von der gleichen Marke wirst du heute vielleicht schon eine für den halben Preis bekommen und wenn du keine bestimmte Marke brauchst, kann eine neue Maschine vielleicht kaum mehr als die Reparatur der alten kosten.


    Hänge also nicht am "geliebten Oldie", der dich auf Dauer an Reparaturen ein Vielfaches dessen kosten wird, was du für eine neue Maschine zahlen müsstest. Ersetze sie komplett wenn die ersten Verschleißerscheinungen auftreten. Altes wird nicht durch Reparaturen wieder neu.


    Nostalgie hat keinen Platz wenn man sparen will. Trenne dich vom Alten, wenn er dir auf lange Sicht mehr Kosten verursacht als wenn du etwas Neues anschaffen würdest.
    Jetzt erst ist die richtige Zeit, eine sparsamere Maschine zu kaufen. Neue Maschinen sind es aber in der Regel sowieso. Du hast also automatisch einen doppelten Spareffekt.
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    Bei Autos ist die Lage anders. Das aber auch nur weil eine Neuanschaffung extrem viel mehr kostet als viele Reparaturen zusammen. Aber auch hier muss man irgendwann eine Schlussstrich ziehen. Hier sollte man dann ein jüngeres Gebrauchtfahrzeug in Erwägung ziehen, bei dem die gleichen Reparaturen erst in einigen Jahren auftreten werden.