Seit einigen Jahrzehnten hält sich das Gerücht, dass man das Wasser aus Wasserkochern nicht erneut aufkochen darf. Manche meinen, dass das vorher gekochte Wasser später viel zu viele Keime enthält. Andere denken, dass das zuvor gekochte Wasser Rückstände vom Wasserkocher aufgenommen hat. Beide Gruppen liegen falsch.
Warmes Wasser nimmt natürlich mit der Zeit Keime auf. Sobald das Wasser aber erneut aufgekocht wird, werden diese Keime vernichtet. Mindestens 70 °C reichen aus um fast alle Erreger abzutöten. Selbst medizinische Geräte werden allein durch Hitze dekontanimiert. Wasser kocht aber erst bei 100 °C und liegt dabei weit über dieser Temperatur-Schwelle. Der erste Grund entfällt also.
Das zweite Gerücht beruht darauf, dass Wasserkessel und Tauchsieder früher oft aus anderen Materialien bestanden als heute. Die damaligen Geräte gaben wirklich Bestandteile des Gerätes ins Wasser ab. Seit 2013 finden Warentester aber schon keine Ausgasungen und andere Rückstände mehr in bereits einmal gekochten Wasser von Wasserkochern. Der zweite Grund ist also auch entfallen.
Der Mythos wurde also widerlegt.
An den Mythos von den Rückständen glauben aber sowieso fast nur noch Menschen, die über 50 Jahre alt sind. In ihrer Jugend stimmte er ja noch, heute eben nun aber längst nicht mehr. Zeit für ein kleines Update