Wie bekommt man das Regenwasser wieder hinaus ?

  • Je nachdem, wo man das Regenwasser gesammelt, ist es relativ einfach oder auch umständlich, um es aus dem Behälter wieder heraus zu bekommen.


    Oberirdische Regenwasserspeicher

    Bei ihnen genügt es, möglichst weit unten einen ganz einfachen Wasserhahn einzubauen. Die einfachste Art sind Sperrschieber, die man nur zur Seite drehen muss. In nur einer Sekunde steht der ganze Druck zur Verfügung.


    Das Problem frei zugänglicher Sperrhähne ist: Jedermann, der daran kommt, kann euch euer mühevoll gesammeltes Wasser auf einen Schlag wieder ablassen.

    Wenn ihr also so einen Absperrhahn habt, bohrt ein Loch hinein. Befestigt irgendwo eine Kette, die nur bis zum geschlossenen Hahn reicht. Jetzt genügt ein einfaches Vorhängeschloss, um den Hahn zu sichern.

    Wenn er nicht benutzt werden soll, führt das Vorhängeschloss durch das Loch am Riegel und die Kette.

    Ist beides miteinander verbunden, lässt sich der Hebel nicht mehr drehen. Jetzt kann euch keiner mehr das Wasser ablassen.


    Tief stehende Behälter

    Bei ihnen braucht man eine Pumpe, um das gesammelte Regenwasser nutzen zu können.


    Fasspumpe

    Hierbei handelt es sich um kleine Tauchpumpen, an die bereits ein Steigrohr angebracht ist. Durch die sehr kompakte Bauart passen sie auch durch kleine Öffnungen. Gleichzeitig ist jedoch auch ihre Förderleistung begrenzt.

    Ideal, wenn man das Wasser sowieso nur in direkter Umgebung des Wasserspeichers nutzen möchte: Pumpe in den Behälter stecken, Wasserschlauch anschließen und fertig.


    Tauchpumpe

    Meine Empfehlung ist eine Schmutzwasser-Tauchpumpe. So spart man sich aufwändige Filtersysteme. Die Pumpe saugt gleichzeitig auch Schmutzpartikel mit hinaus.

    Tauchpumpen haben eine Förderleistung von bis zu 7000 Litern pro Stunde und haben auch genügend Steigleistung und Druck, um das Wasser möglichst weit zu befördern.

    Wer schnell viel Wasser braucht oder ein langes Leitungssystem hat, wir mit diesen Pumpen wohl zufrieden sein.


    Sowohl Fasspumpen als auch Tauchpumpen haben einen automatischen Abschalter, der in einem Schwimmer integriert ist.

    Ist der Wasserstand so niedrig, dass der Schwimmer nicht mehr senkrecht nach oben schwimmt, wird die Pumpe ganz automatisch abgeschaltet. Die Pumpe läuft also wirklich nur, wenn genügend Wasser da ist.


    De Nachteil dieser Pumpen ist aber, dass sie eben direkt im Wasser stehen.

    Mit den Jahren werden sie automatisch immer mehr verschmutzen und irgendwann müssen sie auch ersetzt werden. Sorgt also dafür, dass ihr an die Pumpe später immer wieder heran kommt. Kurz herausholen und reinigen oder eine defekte Pumpe ersetzen, sollte also immer machbar sein.


    Gartenpumpen und Hauswasserwerke

    Beide Pumpen haben einen Ansaugschlauch und einen Ablaufschlauch. Sie müssen deshalb nicht im Regenwasserbehälter stehen, sondern können gut geschützt und zugänglich wo ganz anders untergebracht sein.


    Gartenpumpe

    Die Förderleistung ist auf "typische Gartennutzung" ausgelegt. Die Pumpen sind billig, aber auch relativ umständlich zu bedienen. Bevor man so eine Pumpe einschaltet, muss man sie erst "angießen".

    Sie funktionieren nämlich nur, wenn man vorher Wasser in die Pumpe gegossen hat. Ist die Pumpe leer, kann sie kein Wasser ansaugen.

    Eine Gartenpumpe kann man nicht unbeaufsichtigt laufen lassen, da sie auch ohne genügend Wasser im Behälter weiter pumpen will. Das beschädigt die Pumpe.


    Hauswasserwerke

    Eigentlich sind das auch nur Gartenpumpen, jedoch muss man sie nicht angießen und sie haben auch eine automatische Abschaltung, wenn nicht mehr genügend Wasser vorhanden ist.


    Wenn es sowohl um Bequemlichkeit als auch um Sicherheit geht, würde ich das "Hauswasserwerk" empfehlen. Das ist natürlich viel teurer, wird sich aber wahrscheinlich auf lange Sicht bezahlt machen.


    Das Teuerste an beiden Pumpen sind die professionellen Ansaugschläuche.

    Dieser Schlauch kann durchaus schon mehr als die günstige Gartenpumpe kosten. Bei diesem Schlauch ist es sehr wichtig, dass er sich nicht durch den Pumpensog zusammen ziehen kann.

    Selbst eine kleine Gartenpumpe kann ganz mühelos einen normalen Gartenschlauch "zusammen ziehen". Dann ist es kein Schlauch mehr, sondern nur zwei Flächen, die durch den Sog der Pumpe direkt aufeinander liegen.


    Bei den Ablaufschläuchen kann man sich die professionellen Schläuche sparen. Dazu geht man einfach in einen vernünftigen Baumarkt und holt sich einen Schlauch als Meterware von der Rolle, der den nötigen Berstdruck hat. Je stabiler der Schlauch ist, desto starrer ist er auch. Das kann dazu führen, dass man den Aufstellort der Pumpe neu planen muss.


    Übrigens kam mir gerade eine Erinnerung, als ich beim Schreiben irrtümlich "Ansaugrohr" anstatt "Ansaugschlauch" geschrieben hatte. Ein stabiles Rohr kann natürlich den teuren Ansaugschlauch auch ersetzen.

    Ich habe hier im Haus einmal eine Pumpe als Hochwasserpumpe eingebaut. Sie steht im Innern des Hauses, saugt das Wasser aus dem Bereich draußen ab und befördert es draußen in einen höheren Bereich.

    Damals hatte ich anfangs auch einen normalen Schlauch als Ansaugschlauch genommen. Die kleine Pumpe sog ihn einfach platt. Ein normaler Ansaugschlauch war wegen des Standortes der Pumpe unmöglich gewesen. Nachdem jedoch ein Installateur den Schlauch durch eine Rohrleitung ersetzt hatte, konnte die Pumpe ihren Dienst problemlos verrichten.

    Jetzt fehlt nur noch das Hochwasser, für das diese Installation eigentlich geplant war. In den letzten 10 Jahren hat es keins gegeben *lach*


    Schwengelpumpe (mechanische Pumpe)

    Diese Pumpen brauchen keinen Strom. Sie arbeiten allein mit Unterdruck. Durch die Pumpbewegung wird das Wasser von unten angesaugt. Je nach Pumpe muss man auch diese Pumpe vorher angießen oder man kann einfach so lange pumpen, bis ein genügender Unterdruck entstanden ist.


    Für ein Gartenbewässerungssystem halte ich solche Pumpen für nicht nützlich genug, da sie nur mit jedem Hub Wasser fördert.

    Es gibt aber auch spezielle Brunnenpumpen, bei denen eine elektrische Pumpe in eine solche Schwengelpumpe eingebaut ist. Die sehen dann zwar "mechanisch" aus, sind aber nur normale elektrische Pumpen in einer speziellen Bauform. Diese Pumpen sind in der Regel aber auch für die Förderung aus besonderen Tiefen gedacht, sehr klein gebaut und daher sehr sehr teuer.


    Kleine Hilfspumpen

    Kleine Pumpen können dort weiterhelfen, wo es Probleme mit der Pumpleistung gibt. Hat man nur an einer Stelle eine stärkere Steigung, lässt ab hier der Wasserdruck nach. An solchen Stellen wäre es nützlich, wenn eine kleine zusätzliche Pumpe das Wasser wieder beschleunigt und den nötigen Druck für den nächsten Teil der Strecke aufbaut.


    Bohrmaschinen-Pumpe

    Diese Pumpen sind eigentlich nur für einen temporären Einsatz gedacht und nur ein Werkzeugaufsatz. Da man jedoch die Pumpleistung allein über die Drehzahl bestimmt, sind sie eigentlich ideal, um ganz gezielt und wirklich nach Bedarf den Wasserdruck an einzelnen Stellen zu erhöhen.

    Jetzt kommt es nur noch darauf an, dass man einen entsprechenden Elektromotor an die Pumpenwelle ankoppelt.