Wann man erwachsen ist und wann man als alt angesehen wird

  • - Bis zum Alter von 21 Jahren kann das Jugendstrafrecht angewendet werden

    - Ab 18 Jahren ist man volljährig

    - Ab 14 Jahren ist man strafmündig

    - Ab 14 Jahren ist man als Christ religiös erwachsen und darf selbst entscheiden, welcher Religion man angehören möchte

    - Ab 12 Jahren kann man Kinder zeugen und gebären


    Jetzt stellt sich die Frage: Ab wann gilt man denn nun als Erwachsener ?

    .....

    Kommen wir nun zum "Thema Alter"


    Das berühmteste Liebespaar der Geschichte sind die Romanfiguren "Romeo und Julia" von William Shakespeare. Aus heutiger Sicht waren es zwei Jugendliche, da sie erst 14 Jahre alt waren.

    Zu der Zeit, in der die Liebesgeschichte spielt, lag die durchschnittliche Lebenserwartung jedoch im Bereich von 20-25 Jahren. Die "Alten" wurden so um die 30 Jahre alt

    Mit 14 Jahren war das Liebespärchen für damalige Verhältnisse also "schon ziemlich alt".


    In früheren Zeiten lebte man nicht so lange wie heute. Kriege, Seuchen und Krankheiten dezimierten die Bevölkerung so sehr, dass die Lebenserwartung einfach nicht besonders hoch war, Dazu kamen dann noch Mangelernährung und Hungersnöte.


    Je nach Zeitalter galt man mit 20, 30, 40, 50 schon als "extrem alt"

    Da wundert es nicht, dass die Menschen früher ganz andere Maßstäbe hatten als wir heute.

    .....

    Wann war man damals denn eigentlich noch ein Kind ?

    Noch vor einigen Hundert Jahren betrachtete man Kinder nur als "kleine Erwachsene". Nachdem sie von der Muttermilch entwöhnt waren, bekamen sie die gleiche Nahrung wie die Erwachsenen.

    Sobald sie dazu in der Lage waren, mussten sie im Haushalt und auf dem Feld mitarbeiten. Die "eigentliche Kindheit" war nur so lange, wie das Kind noch zu schwach zum Arbeiten war.


    Wenn die Pubertät einsetzt, meint die Natur, dass man soweit ist. dass man selbst Kinder in die Welt setzen kann. Spätestens dann war man damals auch kein Kind mehr, sondern eine "junge Frau" oder ein "junger Mann"

    ============


    Aus heutiger Sicht kann man jetzt ganz gut nachvollziehen, weshalb man damals zwangsweise viel schneller erwachsen werden musste. Mit 10-12 kann man schon ein Kind bekommen und hat dann schon die Hälfte des Lebens hinter sich. Es ist gerade noch Zeit genug, die eigenen Kinder soweit groß zuziehen, dass sie selbst auch Kinder bekommen können, Dann ist nicht mehr Lebenszeit übrig,

    Hatte man viel Glück, konnte man sogar 30 Jahre alt werden.


    Wundert es euch eigentlich noch, dass es früher viel mehr Kriege gab als heute ?

    Ihr wisst wie "ungestüm die Jugend" ist. Lieber mal schnell handeln, als lange über die Folgen nachzudenken. Heute weiß man, dass es nur ein paar Jahre braucht, bis man alles aus einer "ruhigeren Warte" betrachtet.


    Der Großteil der Menschen erreichte diese "ruhige Warte" aber altersmäßig nicht. Man plante nicht auf lange Zeit voraus, sondern höchstens nur für das aktuelle Jahr. Die Bauern säten ihre Früchte, bearbeiteten den Acker und ernteten ihn ab. Länger konnte und musste man nicht vorplanen.


    Das langfristige Planen mussten die übernehmen, die sich nicht mit den normalen Mühen des Lebens herum schlagen mussten. Gutsherren, Barone und all die verschiedenen anderen Adeligen ... und natürlich der Klerus, der damals eine ganz andere Stellung hatte als heute.

    Wenn sie nicht einer Gewalttat zum Opfer fielen, hatten sie die höchste Chance, dass sie ein geplantes großes Projekt auch noch vollendet sehen können würden.