E-Fahrzeuge werden vorrangig für den "urbanen Bereich" ausgelegt. Fahren in Städten und Randgebieten. Ideal für Kurzstrecken, bei denen es kurze Fahrtzeiten und lange Standzeiten gibt, die man zum Laden nutzen kann.
Ist ein E-Auto aber wirklich ideal, wenn man in der Stadt lebt oder arbeitet ?
In Städten ist Parkraum knapp. Die Umweltpolitik vieler Städte baut sie noch gezielt zusätzlich ab, um die Autos aus der Stadt zu vertreiben.
Aktuell gibt es in den meisten Städten nicht einmal für jede Wohnung auch einen eigenen Parkplatz. "Anwohnerparkplätze" werden mit Faktor 3 vergeben: Für 3 Anwohner gibt es rechnerisch nur einen einzigen Parkplatz. Das System klappt, weil immer einige unterwegs sind, während andere zuhause sind.
Spätestens im Lockdown im Frühjahr 2020 mussten viele Anwohner die Erfahrung machen, dass sie keinen Parkplatz finden, weil jetzt alle gleichzeitig zuhause sind.
- Es gibt nicht genügend Parkplätze, die notfalls bis zu 16 Stunden durchgehend belegt werden können, bis ein E-Auto mit geringer Spannung geladen ist.
Mieter können nicht einfach ein Stromkabel aus der Wohnung zum Auto legen. Sie sind auf öffentliche Ladepunkte angewiesen. Auch das "vielgepriesene Laden beim Arbeitgeber" ist keine Lösung, wenn es dort keine Lademöglichkeit gibt.
Hersteller und Befürworter weisen immer darauf hin, dass eine Ladung ja für lange Zeit ausreicht. Irgendwann ist aber jeder Akku leer und muss unbedingt wieder geladen werden.
In vielen Städten sind Ladestellen so selten wie eine Nadel im Heuhaufen und auch genauso gut zu finden.
- Es gibt nicht genügend öffentliche Ladepunkte, um E-Autos schnell wieder bis zu Fahrtüchtigkeit aufzuladen.
Ein E-Auto ist also definitiv keine gute Wahl für einen Stadtbewohner. Noch klappt es, weil es noch sehr wenige E-Autos gibt. Sobald sich diese Autos jedoch weiter verbreitet haben, werden die genannten Probleme die Nutzung erschweren oder fast unmöglich machen.
Wer fährt schon gerne zu einer weit entfernten Ladestelle, pilgert nach Hause, um Stunden später endlich wieder sein Auto geladen abholen zu können ?
Ist ein E-Auto im ländlichen Raum ideal ?
Es gibt natürlich auch viele Menschen, die ein eigenes Haus haben und sich nicht im "urbanen Raum" bewegen. Sie müssen jeden Tag über 100 Kilometer fahren. Für sie sind diese "Kurzstrecken E-Autos" denkbar ungeeignet. Doch zum Glück gibt es auch E-Autos, die mehr als 200 Kilometer schaffen.
- E-Autos mit hoher Reichweite liegen preislich im Luxussegment.
Wer nicht mal eben ab 40.000 Euro beiseite liegen hat, wird sich kein solches E-Auto kaufen können.
- Es gibt noch weniger Ladepunkte als in der Stadt.
Der gesamte Betrieb ist vom eigenen Haus und Stromversorgung abhängig.
- Wallboxen sind nur auf eine bestimmte Ladespannung ausgelegt
Wird später ein neues Auto gekauft, hat man extrem lange Ladezeiten oder muss sich erneut eine neue Wallbox kaufen. Das sind durchaus dann immer wiederkehrende 4stellige Beträge zusätzlich zum Fahrzeug.
Ab einer bestimmten Leistung muss man eine Wallbox nicht nur anmelden, sondern braucht sogar noch extra eine Genehmigung von Netzbetreiber.
Es ist also nicht damit getan, sich ein E-Auto zu kaufen. Man muss auch noch "den Papiertiger füttern" und entsprechende Anträge, Meldungen und Genehmigungen anfordern.
E-Auto auf Langstrecke
Aktuell gibt es Tests, bei denen beschrieben wird, wie unkompliziert eine Langstreckenfahrt mit einem E-Auto ist. Andere Tests berichten jedoch darüber, wie viele Probleme auf einer längeren Strecke zu erwarten sind.
Viele Ladestationen sind defekt. Einige gibt es überhaupt nicht oder sie sind nur zu bestimmten Zeiten nutzbar. Gleichzeitig gibt es keine Garantie, wie schnell die Stationen wirklich laden und wie sie abrechnen.
Unterwegs sind E-Autos erheblich teurer als Verbrenner und die Reise dauert zusätzlich auch erheblich länger.
Nach aktuellem Stand sind E-Autos entweder Zweitwagen für die Stadt oder man hat genügend Geld und ein eigenes Haus, um sich ein Langstreckenfahrzeug zu kaufen und es dann laden zu können, ohne von Ladestationen abhängig zu sein.
E-Auto Leasing ?
Solche Angebote gibt es aktuell sehr oft und die Bedingungen sind auf den ersten Blick auch günstig. E-Autos haben jedoch einen enormen Wertverlust, der beim Leasing oft falsch taxiert wird.
Neben den oben genannten Problemen, muss man mit einem viel geringeren Restwert rechnen. Am Ende der Leasingzeit wird es also zu einem "dicken Ende" kommen, das auch sehr teuer werden kann.
E-Gebrauchtwagen ?
Die Preise fallen schnell und sehr tief. Weil die Technik aber in Riesenschritten voran schreitet, sind gebrauchte E-Autos nicht einmal mehr dieses geringe Geld wert.
Wie viel ist dir ein Auto wert, das nur 100 Km weit fahren kann, wenn moderne Autos 200-300 Km schaffen ?
Bisher gab es bei Fahrzeugen noch nie eine Reichweitenbegrenzung. Daran wird man sich erst einmal gewöhnen müssen. Nicht Ausstattung und gefahrene Kilometer sind wichtig, sondern nur die noch verfügbare Akku-Reichweite.