Der Leiter von BioNTech-Pfizer lässt in den Medien verlauten, dass es nicht an ihnen liegt, dass nicht rechtzeitig genügend Impfstoffe geliefert werden können. Die USA hätten schon im Juli 2020 600 Millionen Dosen bestellt, während die EU erst im November 300 Millionen bestellt hätten.
Zunächst einmal ist die Zahl von 600 Millionen bestellten Einheiten für die USA falsch. Unter Biontech und Pfizer schließen Liefervertrag mit den USA (wiwo.de) kann man ganz gut nachlesen, dass die USA nur 100 Millionen Einheiten verbindlich bestellt haben. Auf weitere 500 Millionen bestand nur eine Option.
Tatsache ist weiterhin, dass die USA bisher nur 100 Millionen geliefert bekommen haben und weitere 100 Millionen bis zum Juli 2021 nachbestellt haben. ( Correction: Pfizer und BioNTech beliefern USA mit zusätzlichen 100 Millionen COVID-19-Impfstoff-Dosen - 23.12.2020 (wallstreet-online.de) )
Zusammen sind es also nur 200 Millionen Einheiten und nicht wie verlautet 600 Millionen.
Der Impfstoffentwickler nennt also Zahlen, die es gar nicht gab oder gibt.
Esa ist Tatsache, dass im Juli 2020 kein Mensch wissen konnte, welcher Impfstoff funktionieren würde. Es gab weltweit bis zu 126 Erfolg versprechende Kandidaten. Manche Länder setzen alles auf eine Karte und andere teilten ihre Bestellungen auf ein paar Kandidaten auf.
Nun möchte Pfizer natürlich gerne die Schuld auf die Besteller schieben. Aber die haben gar keine Schuld daran, dass Pfizer nicht die nötigen Mengen liefern kann.
Wenn Pfizer so sicher gewesen wäre, hätten sie ja gleich schon vor einem halben Jahr die Bestell- und Optionsmengen produzieren können.
Großbritannien hatte 30 Millionen Dosen geordert - jetzt aber über 100 Millionen bekommen. Das Material war also da, nur wurde es nicht geliefert,
Warum kommt jetzt plötzlich der Druck von Pfizer, dass man mehr bestellt haben möchte ?
Ein anderer Impfstoff /von Moderna) steht kurz vor der Zulassung. Er ist einfacher zu lagern und zu transportieren. Der Wirkungsgrad ist ähnlich gut wie das BioNtech-Pfizer-Mittel.
Ein dritter Kandidat (von Astra-Zeneca) ist auch schon kurz vor dem Einsatz, hat aber nur eine Zuverlässigkeitsquote von rund 50%.
Wer immer jetzt feste Bestellungen auf dem Block hat, wird das Rennen im internationalen Wettstreit machen.
Für jeden Impfstoff gibt es eine bestimmte Lizenz. Der Hersteller kann also Produktionskapazitäten und Preis bestimmen.
BioNTech-Pfizer verlangte in der Vorbestellung rund 20 Dollar pro Impfdosis. Zwei Impfungen sind für den Schutz notwendig = 40 Dollar.
Moderna will 37 Dollar pro Einheit haben. Noch ist es unbekannt, wie viele Impfungen notwendig sind. Diese Zahlen stammen aus dem November 2020 als die EU für alle EU-Länder bestellte.
Astra-Zeneca setzte den Preis jedoch mit nur 2,50 Dollar pro Impfdosis an. 50% Zuverlässigkeit bei 12,5% Kosten.
Es geht weltweit um rund 6 Milliarden Menschen, die geimpft werden müssen. 12 Milliarden Impfdosen werden für sie benötigt. Zu Beginn der Epidemie hatte ein indischer Hersteller einen Preis von rund 1,90 Dollar pro Einheit veranschlagt. Das waren seine damaligen Herstellungskosten.
Falls BioNTech und Moderna ähnlich Herstellungskosten haben, geht es um rund 108 Milliarden Gewinn, die die beiden Konzerne zusammen erzielen könnten. Sie viel wurde zuvor noch nie mit einem einzigen Mittel und faktisch ohne Entwicklungskosten erzielt.
Und wie aus den Quellen zu entnehmen ist, sind das nur die Einführungspreise bei entsprechender Großmengenabnahme. Später werden alle Mittel mehr kosten.
Es gibt also einen guten finanziellen Grund dafür, dass sich ein Hersteller um möglichst viele feste Aufträge bemüht.
Wer einmal erfolgreich immunisiert wurde, braucht (nach aktuellem Wissensstand) wohl kaum eine weitere Impfung. Es ist also nur ein Einmalgeschäft, bei dem es später keinen erneuten Bedarf geben wird. "Wer hat der hat" - "Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben"
Es geht den Konzernen nur ums Geld.