Vollnarkose: Gefahren und Kosten

  • Es gibt eigentlich drei verschiedene Arten von Vollnarkosen:


    - Man fühlt keinerlei Schmerz, bekommt aber alles mit.

    Hier wird also nur das Schmerzzentrum ausgeschaltet.


    - Man bekommt nichts mit, ist aber weiterhin ansprechbar

    Hier wird nur also das Bewusstsein so sehr gedämpft, dass man immer noch auf Anweisungen reagieren kann. Man fühlt aber keinen Schmerz und erinnert sich später auch nicht mehr an die Operation.


    - Man wird "komplett stillgelegt"

    Schmerzempfinden und Gehirn werden komplett "ausgeschaltet". Die "Abschaltung" geht so weit, dass der Patient auch noch beatmet werden muss.


    Wer es ganz genau wissen will, sollte mit einem Narkosearzt sprechen. Er erklärt es ganz eindeutig und bestimmt auch, welche Art von Narkose für die jeweilige Operation angeraten ist.


    Gefahren und Risiken bei Vollnarkosen

    Wenn man eine Operation unter Vollnarkose bekommen soll, bekommt man immer auch einen Merkzettel ausgehändigt, in dem alle Gefahren aufgelistet sind. Unter anderem ist dort auch die Möglichkeit erwähnt, dass sowohl die Operation als auch die Narkose "schief gehen kann". Ohne schriftliche Bestätigung und Einwilligung wird diese Operation nicht durchgeführt.


    In ganz seltenen Fällen kann eine Vollnarkose auch sehr gefährlich sein. Um die Gefahren und Risiken einzugrenzen, muss man sich deshalb vorher gründlich untersuchen lassen und darf auch wirklich keine Kleinigkeit auslassen.


    Kosten einer Vollnarkose

    Wenn die Vollnarkose medizinisch notwendig und unvermeidbar ist, werden die Kosten durch die Krankenkasse getragen. Wenn die Operation jedoch auch unter örtlicher Betäubung möglich und üblich ist, muss man die Kosten in der Regel komplett selbst tragen.


    Sind Operationen an Uni-Kliniken günstiger ?

    An einer Universitätsklinik stellt man sich als "Übungsobjekt" für Studenten bereit. Theoretisch sollte es natürlich kostengünstiger als bei einem bereits ausgebildeten Operateur und Narkosearzt sein.


    In einem Kostenvoranschlag aus dem Jahr 2017 von einer Uni-Klinik, sollte ich für eine bis zu 2-stündige Narkose rund 1.800 Euro bezahlen. In einer im Mai 2021 durchgeführten Vollnarkose wurden dann von einem ausgebildeten Narkosearzt nur 680 Euro berechnet.

    Da es sich um die gleiche Operation handelte, bin ich jetzt der Meinung, dass man sich vorher gerne mal erkundigen sollte, welcher Narkosearzt welche Gebühren verlangt.

    Der "ausgebildete Arzt" kann also durchaus günstiger sein als dass man sich als "Übungsobjekt" zur Verfügung stellt.


    Nachwirkungen einer Vollnarkose

    Narkosen und Operationen werden zunehmend ambulant durchgeführt. Wenn man nach der "Aufwachphase" wieder nach Hause darf, muss man aber die nächsten 24 Stunden unter Beobachtung bleiben. Auch nach einer erfolgreichen Operation kann es nämlich noch Folge- oder Nebenwirkungen geben.


    Direkt nach der Operation ist der Kreislauf natürlich sehr angegriffen.

    Es dauert einige Zeit, bis der Körper wieder "auf normal eingestellt ist". Schüttelfrost oder Frieren gehören durchaus mit zu den Folgen einer Narkose. Warm einpacken, frische Luft, Schlafen und diese Nebenwirkungen klingen schnell wieder ab.


    Wurde man beatmet, wurde ein Tubus (ein Schlauch) durch die Nase in die Lunge geführt.

    Im Nasen-Rachen-Bereich ist es man dann später noch sehr empfindlich und es gibt auch leichte Schmerzen, so in etwa als wenn man eine Erkältung hätte. Das ist also gar nicht mal so schlimm und ist wenige Tage später auch wieder vergangen.


    Die Narkose selbst verursacht keine Schmerzen.

    Es kommt nun natürlich darauf an, was operiert wurde. Eventuell auftretende Schmerzen treten jedoch nur im direkten Operationsbereich auf.


    Sollte man eine Vollnarkose wählen, wenn es auch anders möglich ist ?

    Dein behandelnder Arzt wird dir davon in der Regel abraten. Die Narkose belastet den Körper nämlich noch zusätzlich zur eigentlichen Operation. Hier kommt es auf deinen Gesundheitszustand an, wie sehr die Narkose dich belasten würde. Wenn der Arzt eindeutig abrät, solltest du es sein lassen.


    Ich habe mich für die Vollnarkose entschieden, da lokale Anästhesie (Betäubung) bei mir schon sehr oft versagt hat. Zudem wurde es mir schon übel bei dem Gedanken daran, was gemacht werden musste und wie das dann aussehen würde. Da wollte ich weder die Operationsgeräusche noch die Unterhaltungen und Anweisungen mitbekommen.

    Gleichzeitig wusste ich, dass die Schmerzmittel während der Narkose stetig kontrolliert werden, sodass ich nicht plötzlich mittendrin alles merke was gemacht wird. So hat eben jeder seine Gründe, weshalb er lieber eine Vollnarkose möchte.


    Wenn ihr eine Operation haben sollt, lasst euch gut vom behandelten Arzt beraten.

    Wenn ihr euch über etwas unsicher seid, fragt ihn und versucht nicht, es im Nachhinein selbst herauszufinden. Nur der behandelnde Arzt kann euch die wirklich richtigen Erklärung und Antworten geben.