Es gibt ein regelrechtes Netzwerk von falschen Fakten Verbreitern

  • Wenn mir ein Arzt sagt "das ist so und so", dann glaube ich es ihm. Schließlich hat er Medizin studiert und muss es deshalb besser wissen als ich Laie, der sich nur mit bestimmten Bereichen auseinander setzt.


    Natürlich gibt es Fachärzte, die sich auf ein bestimmtes Gebiet spezialisiert haben. Die wissen dann noch viel mehr. Auch als Laie kann man sich auf ein Gebiet spezialisieren und in diesem kleinen speziellen Bereich durchaus dann auf Augenhöhe mit Ärzten dieser Fachrichtung sein.


    Covid-19 ist aber nicht auf ein einzelnes Fachgebiet beschränkt.

    Da es dafür auch kein spezielles Studium oder dauerhaft gesicherte Daten gibt, haben Mediziner oft auch keinen speziellen Ausbildungsvorsprung durch eine bestimmte Fachrichtung.

    Gleichzeitig gibt es auch keinen "Leitfaden" an denen sich die Ärzte einer Fachrichtung orientieren müssen. Jeder kann immer noch seine eigene Meinung vertreten und propagieren - selbst dann wenn Fakten und Auslegungen dem allgemein akzeptierten Wissensstand widersprechen.


    Es stellte sich zum Beispiel heraus, dass eine "Medizinergemeinschaft" namens "World Doctors Alliance" (WDA) sich dadurch hervor getan hat, absichtlich falsche Fakten zu verbreiten.

    Dieses Netzwerk ist auf allen "gängigen Kanälen" aktiv. Parallel dazu verbreitet auch der russische Staatssender "RT" absichtlich falsche Fakten - vorrangig über Deutschland - um Unsicherheiten zu schüren.


    RT.de ist ein deutschsprachiger Ableger des russischen Pendants. Während er über Russland selbst keine falschen Zahlen veröffentlichen darf, verbreitet er in seinem deutschsprachigen Auftritt abstruse Zahlen und Fakten.

    RT.de ist ein "Sender" bekommt aber in Deutschland keine Senderzulassung, da es abhängig von Russland ist. "Sendegenehmigungen bekommen nur "Sender", die nicht von Weisungen einer anderer Regierung abhängig sind. Diesen Nachweis kann RT.de nicht erbringen.


    Die Betreiber von "Kanälen" erkennen falsche Behauptungen nicht, wenn sie nicht in deren Sprache geschrieben sind. Durch die starke (und oft auch undurchsichtige) Vernetzung, kann zusätzlich auch nur ein kleiner Bruchteil der Falschmeldung mit einem Warnhinweis versehen werden.


    Gegen solche "Fake Spreader" gibt es nur eine wirksame Maßnahme:

    Nachprüfen, ob eine Information wirklich stimmen könnte und was gegen den Wahrheitsgehalt spricht.

    Es gibt nicht "die Wahrheit". Fakten lügen nicht, können aber immer anders ausgelegt werden.


    PS:

    Das gilt natürlich auch für den Artikel, den ich zum Anlass genommen habe https://www.tagesschau.de/fakt…k-desinformation-101.html