Telefonieren im Homeoffice

  • Die meisten Menschen im Homeoffice müssen dabei auch telefonieren. Für die dazu nötige "Ausstattung" ist es sinnvoll/nötig, dass man ähnlich wie in der Firma telefonieren kann, Dann gibt es keine Umgewöhnungsphasen und man kann so effektiv wie in der Firma arbeiten.


    Normales Telefonverhalten

    Den Hörer in der Hand oder zwischen Schulter und Kopf geklemmt ... so hat man telefoniert als man noch einen "Fernsprechapparat" mit angeschlossenem Hörer hatte. Das war relativ unbequem und führte zu einer verkrampften Haltung.


    Ein "fortgeschrittene Version" war eine kleine Stütze, die man am Hörer befestigen konnte. Das Halten des Hörers wurde etwas weniger verkrampft.


    Diese Art zu telefonieren ist aber fast antiquarisch zu nennen und sollte im Homeoffice nicht mehr vorkommen.


    Headset

    Ja, damit kann man schon etwas moderner telefonieren. Headset aufsetzen und man muss nichts mehr halten. Die Hände sind zum Arbeiten frei. Dumm, dass man dabei irgendwo noch ein Kabel hat. Aber dem kann man leicht abhelfen.


    Over-Ear-Kopfhörer mit Mikrofon und Bluetooth

    Problem gelöst. Ein Satz Kopfhörer, der nicht am Kabel hängt und gleichzeitig noch ein Mikrofon eingebaut hat.


    Probleme:

    - Je nach Bauart/Ausführung ist der Kopfhörer so schalldicht, dass man sich nicht einmal selbst sprechen hört.

    Völlig unnatürliches Telefoniergefühl.


    - Da das Mikrofon zwangsweise in einer der Hörmuschel untergebracht ist, wird der Ton nicht direkt vom Mund abgenommen, sondern aus dem Raum. Der Gesprächspartner gewinnt den Eindruck als wenn man mit Freisprechanlage telefonieren würde.


    - Durch die Funkverbindung gibt es durchaus eine leichte Verzögerung. Wenn man mit Tonsignal anwählt, drückt man eine Taste und hört erst Sekundenbruchteile später das Wählsignal. Tonsignal abschalten.


    In-Ear-Kopfhörer mit Mikrofon und Bluetooth

    Ja, das ist die "total moderne Art" zu telefonieren. Man steckt sich die "Buds" in die Ohren und kaum jemand merkt sofort, dass man mit einem Headset durch die Gegend läuft.


    Probleme:

    - Ähnlich wie beim On-Ear-System, sind die Mikrofone der "Buds" auch sehr weit vom Mund entfernt. Für den Zuhörer auf der anderen Seite ergibt sich auch hier ein "Freisprechanlagen-Effekt"


    - Je nach Größe von Ohren und Buds kann es durchaus öfters passieren, dass ein Bud einfach aus dem Ohr fällt.


    - Auch hier kann es einen unangenehmen Verzögerungseffekt durch die BT-Verbindung geben.


    On-Ear-Kopfhörer mit Mikrofon und Bluetooth

    Auch hier sitzen die "Hörer" direkt im Ohr. Sie haben jedoch einen Haltebügel, der über das Ohr gestülpt wird. Vorteil: Was über dem Ohr gehalten wird, kann nicht plötzlich herausfallen.


    Ansonsten gibt es die gleichen Probleme wie bei den "Buds"


    Bluetooth hat aber ein paar grundsätzliche Probleme


    Die Reichweite ist begrenzt.

    Man ist nicht "völlig frei" sondern kann sich nur bis zu einer gewissen Entfernung vom eigentlichen Telefon entfernen. Wie weit das ist, kommt darauf an, mit welcher Leistung Sender und Empfänger arbeiten und auch wie viele BT-Quellen es in Reichweite gibt.


    Die Nutzungsdauer des Headsets ist begrenzt.

    Wenn es kein Kabel gibt, muss der Betriebsstrom natürlich aus einem Akku kommen. Je filigraner Buds sind desto kleiner muss natürlich auch der Akku darin sein. Geringes Gewicht und kleine Bauform gehen zu Lasten der Akku-Zeit.


    Bei Buds versprechen die Hersteller eine gewisse "bis zu" Nutzungszeit. Die erreicht man jedoch nur unter gewissen Idealbedingen und bei geringer Lautstärke. Manche Hersteller begrenzen daher schon direkt die Lautstärke sodass man die Laufzeit auf jeden Fall erreichen kann.

    Ob/was man dann aber überhaupt noch hört, steht in den Sternen.


    Ladeeinheit nötig

    Zwar haben die meisten Buds auch "Ladekästchen" dabei. Das sind eigentlich nur kleine externe Powerbanks. Buds einlegen und sie werden geladen. Die Akkus des Kästchen müssen aber auch geladen werden.

    Geht den Buds der Strom aus, ist es vorbei mit dem Telefonieren. "Ab ins Kästchen zum Aufladen"


    Den großen "Kopfhörern" geht e ähnlich, aber ihre Akkus halten i.d.R. auch schon länger weil genug Platz dafür ist.

    Mit diesen "dicken Dingern" übersteht man also durchaus einen 8-9 Stunden Homeoffice-Tag, ohne sie erneut aufladen zu müssen.


    Aber auch Kabel-Headsets haben Probleme


    Das Headset muss einen Anschluss haben, der ganz genau zum Gerät passt

    Man kann sich also nicht irgendein Headset holen, sondern kann nur die mit dem passenden Stecker holen.


    Die Nutzbarkeit ist von der Haltbarkeit der Anschlussbuchse des eigentlichen Telefons abhängig

    Ist sie zu filigran befestigt, reicht ein unbedachter Zug in die falsche Richtung am Kabel und schon ist es vorbei mit dem Telefonieren per Headset.


    Wenn es aber ein Gerät mit stabiler Buchse ist, hat das Kabel-Headset alle Vorteile auf seiner Seite .. falls man es mit einem Mobiltelefon benutzt.

    Das Stück Kabel steckt man ein und zusammen mit dem eigentlich Telefon in die Tasche. Der Mikrofonbügel nimmt den Ton direkt am Mund ab und das Gerät braucht auch keinen Akku, der es mit Strom versorgt.


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    In den letzten 3 Tagen habe ich alle Systeme ausgiebig testen können.

    Am Tag 3 funktionierte das Kabel-Headset nur noch sporadisch. Ein anderes Headset mit Kabel brachte das gleiche Ergebnis. Auf der anderen Seite hörte man teilweise überhaupt nichts. Es muss also ein Fehler in der Anschlussbuchse vorliegen.


    Mit dem On-Ear-Headphone konnte ich mich selbst nicht hören und für die andere Seite war es als wenn ich mich in einem großen Raum befinden würde.


    Die Buds fielen mir regelmäßig aus dem Ohr und wenn mal alles ordnungsgemäß lief, musste ich sehr laut sprechen und mich stark konzentrieren, um überhaupt etwas verstehen zu können. In "Brüll-Lautstärke" kann man einfach nicht lange telefonieren.


    Das geschlossene System hatte einen super Klang. Ideal um ungestört Musik zu hören aber zum Telefonieren eben doch nicht optimal.


    Das Kabel-Headset brachte die besten Ergebnisse ... und war dabei sogar einfach nur ein "Billigteil". Hätte die Anschlussbuchse des Handys kein Problem, hätte ich die BT-Geräte nie getestet.


    Das benutzte Handy war genauso ein bekannter Markenhersteller wie auch die Buds, die sogar von einer bekannten Audio-Firma produziert werden. Trotz teurer Markenware kein berauschendes Ergebnis.


    Morgen kommt ein weiteres Gerät hinzu, das eben nicht aus den Ohren fallen kann. Auch dieses Mal ein bekannter Markenhersteller. Ich bin ja schon zufrieden, wenn sich das nicht immer wieder "vom Acker macht". Von der Anrufqualität erwarte ich nichts Besonderes.


    Nachtrag dazu nach dem Test am 15.09.2022:

    Im Klang beim Angerufenen ist es kein Unterschied. Auf meiner Seite glänzt es durch einen vollen Sound und dass diese Geräte gar nicht aus den Ohren fallen können.


    Aber es muss ja kein Mobiltelefon/Handy sein mit dem man im Homeoffice arbeitet. Zu den  anderen Möglichkeiten komme ich dann im nächsten Teil.

    Einmal editiert, zuletzt von Ratgeber () aus folgendem Grund: Ergebnisse eines anderen Systems nachgetragen

  • Heute nun zu einer anderen Art zu telefonieren


    Softphone


    Wikipedia gibt dazu aktuell nur "Wissen aus dem vorigen Jahrhundert". Da wird noch von ISDN-Karten im Rechner gesprochen als ob es keine Internet-Telefonie geben würde.


    Ja genau darum geht es nämlich bei Softphone: Telefonieren über eine Datenleitung und nicht über eine Telefonleitung.


    Im Homeoffice der größte Vorteil: 

    Man telefoniert nicht mit einer "fremden Nummer" hinaus, sondern mit der seiner eigenen Firma.

    Für den Angerufenen ist das ein 100%iger Wiedererkennungwert, den man weder über Handy noch über normales Telefon bekommt.

    Dazu muss das Softphone natürlich auch über die Firma bezogen/angemeldet sein.


    Der größte Nachteil eines Softphones:

    Wenn man telefonieren und selbst angerufen werden will, muss der Rechner auch laufen,

    Im Homeoffice spielt das natürlich keine Rolle: Wenn man arbeitet, läuft der Rechner und wenn Feierabend ist, dann ist eben Feierabend.


    Eine sehr gute Erklärung zu den Möglichkeiten eines Softphones habe ich unter https://www.placetel.de/ratgeber/softphone gefunden.


    Das Problem mit der stabilen Datenverbindung sollte heutzutage kaum noch eins sein. Da viele Telefonanschlüsse längst schon VoIP laufen, würde sich der Ausfall eines Internetknotenpunktes auch auf das normale Telefon auswirken.


    Ich kenne einige Personen, die schon seit Jahren auf diese Art erreichbar sind. Bislang wusste ich teilweise nicht einmal, dass sie im Homeoffice arbeiten. Nur die ganz direkte Nachfrage brachte es an den Tag.

  • Schluss mit der Spielerei von Headset und anderer Spielerei


    Das niegelnagelneue Firmenhandy liegt seit Monaten unbenutzt in der Ecke.

    Die dauernden Signale und Hinweise auf Aktualisierungen, die Nachrichten vom Hersteller und all der sonstige Schnickschnack geht nur noch auf den Geist.


    Zum normalen Telefonieren ist das Handy viel zu schwer und die Displaygröße benötige ich genauso wenig wie die lange Akkulaufzeit, die aber auch nach 9 Stunden Telefonieren schon am Ende ist.


    Ein ehemals abgelegtes altes Smartphone ist viel leichter.

    Da es sowieso keine Updates mehr bekommt, ist auch "Ruhe im Schacht" was das ganze Gepiepe und Getöse angeht.

    Der Akku reicht zwar lange nicht mehr, aber dafür hat man ja ein Ladenetzteil.

    Das gebrochene Display spielt keine Rolle, wenn ich nur Nummern anwählen muss. Es funktioniert tadellos und man kann auch alles sehen.

    Aus dem ehemaligen Smartphone ist also ein ganz normales "Kabel-Telefon" geworden.


    So kann man auch ausrangierte Handys problemlos weiterhin benutzen.


    PS:

    Wenn jetzt noch was piepst, ist es mein privates Smartphone. Das piepst aber nicht sondern macht nur "plopp" wenn irgendwas ankommt. Ablenkungsfaktor = Null.