Was bringt ein Garten eigentlich ein ?

  • Natürlich erst einmal viel Arbeit *lach*


    Wer so rechnet -"Im Laden kostet das Gemüse/Obst so viel, also spare ich genau dieses Geld" - wird wahrscheinlich später sehr enttäuscht werden.

    Wenn das eigene Gartengut erntereif ist, kosten die gleichen Sachen im Laden auch viel weniger - eben weil es Saison ist und es dann genug davon gibt.


    Wie sich der Garten finanziell lohnt, kommt immer darauf an, was man anbaut und wann es erntereif ist.


    Beispiel Erdbeeren:

    Aktuell kostet das Kilogramm zwischen 4 und 6 Euro.

    Ich habe dieses Jahr 3 Pflanzen gekauft, jede für um die 3 Euro und bereits jetzt ca. 1 Kilogramm Erdbeeren ernten können. Das Geld für 1-2 Pflanzen habe ich also jetzt schon wieder raus geholt.

    Aber der Sommer ist noch lang. Am Ende werde ich erheblich mehr heraus bekommen als ich investiert habe.


    Da Erdbeeren mehrjährige Pflanzen sind, kosten mich die Erdbeeren der nächsten Jahre keinen einzigen Cent mehr... und weitere Pflanzen bekomme ich auch ganz kostenlos dazu.

    Lohnt sich also immer und auf jeden Fall :thumpu::thumpu::thumpu:


    Beispiel Salat:

    Von den gekauften 12 Pflanzen sind nur 4 am Ende etwas geworden. Die Setzlinge haben mich zusammen in etwa so viel gekostet als wenn ich die 4 Köpfe jetzt direkt im Laden kaufen würde. Manchmal steckt man eben nicht drin, weil man das Wetter immer noch nicht beeinflussen kann.

    In der Regel lohnt es sich jedoch :thumpu:


    Beispiel Brombeeren:

    Nur einmal gekauft, vermehrt sich die Pflanze fast wie Unkraut. Je nach Witterung bekommt man riesige Mengen an Beeren, die sogar während der Saison im Laden extrem teuer sind.

    Lohnt sich also auf jeden Fall. :thumpu::thumpu::thumpu:


    Beispiel Johannisbeeren:

    Solche Büsche machen sich auf jeden Fall bezahlt. Pflegebedarf haben sie kaum und wenn man mal Johannisbeeren im Laden sieht, sind sie oft so teuer, dass man die Schicht aus Blattgold sucht, mit denen sie ja überzogen sein müssen. XD

    Sie lassen sich eben nur sehr umständlich pflücken und sind deshalb so teuer.


    Natürlich sind diese Beeren nicht jedermanns Geschmack. Man muss sie aber auch nicht unbedingt selbst essen.

    Mal kein Mitbringsel zur Hand ?

    Ab in den Garten. Da steht das Luxus-Mitbringsel kostenlos zur Verfügung. Muss nur noch eben gepflückt und schön verpackt werden.

    Dieses Jahr keine Lust auf Johannisbeeren ?

    Einfach den Nachbarskindern sagen, dass sie sich selbst bedienen sollen. Ansonsten lässt man sie einfach am Busch. Die Vögel werden sich freuen.


    Lohnt sich also auf jeden Fall irgendwann :thumpu:


    Äpfel, Birnen, Zwetschgen 

    So ein Bäumchen kostet nicht viel, aber es dauert viele Jahre bis man mehr als nur ein paar Früchte pro Jahr bekommt. Falsche Sorte und man bekommt seine Früchte dann, wenn es sie überall sehr preisgünstig gibt.


    Es wird lange Zeit dauern, bis es sich finanziell gelohnt hat. Irgendwann wird sich die Investition und Pflege aber bezahlt machen.


    Asiatische Baumfrüchte

    Spielt die Witterung nicht mit, kann es sein, dass man nie eine Frucht bekommt. Da sollte man sich vorher besser ganz genau informieren, wann die Blütezeit ist und wann die Früchte reif sein sollen.

    Auf die Angaben sollte man sich aber nicht zu sehr verlassen. Das Bäumchen kann durchaus "seinen eigenen Kalender dabei haben" und dann zu ganz anderen Zeiten blühen oder Früchte tragen.


    Eigene Erfahrungen:


    - Japanische Pflaume:

    Blüten wurden jedes Jahr im Februar mit Schnee bedeckt, sollte eigentlich erst im April loslegen. Keine Chance auf Früchte

    - Pfirsich:

    Im ersten Jahr gab es auch schon den ersten Pfirsich. Den harten Winter hat der Baum jedoch nicht überlebt.


    - Nashi:

    Im ersten Jahr die ersten Früchte. Wenn das Wetter mitspielt, kann ich sie jetzt eimerweise ernten. Diese Früchte gibt es nur ganz selten im Laden, weil man sie eigentlich nicht lange lagern kann. Letztes Jahr bot ein Discounter sie im September für 1 Euro das Stück an.

    Das Bäumchen wäre eine Mega-Einnahmequelle gewesen ... wenn es nicht schon im August erntereif gewesen wäre. :heul: :lach:


    Aber wenigstens weiß ich, dass ich da Obst habe, das nicht jeder hat/bekommt. Ein teure und schmackhafte Rarität :thumpu:

    Und so ganz nebenbei: Ich habe Früchte, die nicht in unreifen Zustand gepflückt werden und erst später nachreifen müssen.


    Übrigens ...

    Bei der Auswahl der Bäume habe ich mich in einer Baumschule in der Nähe beraten lassen. Die Bäume waren alle im Freiland und sollten deshalb mit den hiesigen Wetterverhältnissen klar kommen. Hätte auch wunderbar funktioniert, wenn dazwischen nicht eine Wetterscheide wäre, von der ich nichts geahnt hatte. Das Wetter ist also völlig anders und daher kamen die Bäume auch nicht klar ... oder brachten viel mehr als zu erwarten gewesen wäre.


    Gemüse, das irgendwie jeder mal isst

    Kartoffeln, Erbsen, Möhren, Kohl und sonstiges Gemüse.


    Diese Gemüse waren bislang im Laden so günstig, dass es sich eigentlich kaum mal lohnte, sie selbst anzubauen. Mittlerweile wird Gemüse im Laden jedoch so teuer, dass sich der eigene Anbau oft schon wieder lohnt.

    Dummerweise kostet Gemüse in der Stadt viel mehr als auf dem Land .... und in der Stadt sind Gärten Mangelware. Auf dem Land ist das gleiche Gemüse zwar billiger ... wird aber kaum angeboten, weil die Leute es sowieso im Garten haben und deshalb auch nicht kaufen würden.


    Wenn ein spezielles Gemüse aber gerne isst, lohnt es sich auch, wenn es im Laden günstig zu bekommen ist - ist aber je nach Gemüse mit erheblich mehr Arbeit verbunden als wenn man einfach kurz in ein Regal greifen würde.


    Besondere Gartenfrüchte

    Einfach Früchte, die man in der jeweiligen Region kaum bekommt, weil sie dort nicht so besonders beliebt sind.

    Danit muss man einfach mal einen Versuch starten


    Experiment mit Mais:

    Vergiss es. Anstatt mir eine Tüte mit 16 Maiskörner als Saat zu holen, hätte ich mir wohl besser für das gleiche Geld ein paar Dosen Mais holen sollen *lach*

    Sieht nicht gut aus mit der Ernte, weil es viel zu trocken ist und der Mais keine Anstrengungen unternimmt, auf die übliche Höhe zu wachsen.


    Experiment mit nichtheimischen Kartoffeln:

    Die heimischen Sorten waren schon lange raus, als sich in meinem Garten immer noch nichts tat. Jetzt schießen sie so schnell hoch, dass man ihnen fast beim Wachsen zuschauen könnte.

    Hier werde ich also wieder etwas bekommen, was man in dieser Gegend nur ganz selten mal im Laden finden kann. Exotisch und teuer. :thumpu::thumpu::thumpu:



    Manchmal kann man es aber auch übertreiben

    Tomatenpflanzen selbst gezogen. 3 verschiedene Sorten. An drei verschiedenen Stellen gepflanzt. Die teuerste und empfindlichste Sorte kam dahin wo immer schon Tomaten gut gelungen sind.


    Gerade dort, wo ich die Pflanzen sehr viel zu früh gepflanzt hatte und die sogar noch heftigen Frost abbekommen haben, gerade dort entsteht ein regelrechter kleiner "Tomaten-Urwald" :)

    An einem "noch nie dagewesenen Platz" gedeiht nur eine ganz neue Sorte und am, "altbekannten Platz" ist das Wachstum " so lala"


    Allein durch die Zahl der Pflanzen werde ich dieses Jahr so große Mengen an Tomaten bekommen, dass ich wohl Probleme bekomme, sie überhaupt los werden zu können. :)

    Nächstes Jahr weiß ich aber genau, welche Sorte wo hin kann. Dann kann ich es ganz gezielt angehen.


    Obwohl ...

    Tomaten sollen ja so gesund sein, dass ihnen fast schon Wunderkräfte zugesprochen werden. Zusätzlich sollen sie ein wahrer Jungbrunnen sein. Na da muss ich wohl eher aufpassen, dass ich demnächst noch ohne den Ausweis vorzeigen zu müssen irgendwo hinein darf. :joker:;)



    Ganz allgemein lohnt es sich finanziell sehr oft - und wenn man nur die Gesundheit betrachtet ...

    ich weiß ganz genau, was die Pflanzen bekommen.

    Wasser, Nährstoffe aus dem Boden, Sonne .. mehr bekommen die Pflanzen eben nicht. Reicht das einer Pflanze nicht, hat sie eben weniger Ertrag oder geht ein.


    Bio-Qualität, zwar ohne Brief und Siegel, aber mit absoluter Gewissheit. :thumpu::thumpu::thumpu:




    Falls ihr Widersprüche entdecken solltet...

    Wer sich das Forum näher durchgelesen hat, weiß, dass ich erst letztes Jahr zum Ende des Sommers zu einem Garten gekommen bin. Zu dieser Info passt es absolut nicht, dass ich über Erfahrungen und Ernten von Büschen und Bäumen schreibe.


    Die Bäume habe ich bereits im Garten pflanzen können, als er mir noch nicht gehörte. Alle Experimente waren dazu bestimmt, dass eine andere Person einfach mal etwas Exklusives im Garten haben sollte.


    Dazu gehören auch 4 noch nicht explizit erwähnte Erdbeerpflanzen aus dem letzten Jahr, die zusammen mit den dieses Jahr gekauften, mittlerweile auf mehr als ein Dutzend Pflanzen angewachsen sind. Die erste neue Pflanze bildet bereits jetzt schon Ableger für zwei weitere Pflanzen. Es werden also von Jahr zu Jahr mehr Erdbeerpflanzen werden.


    Was macht man, wenn man keinen Garten hat ?


    Erdbeeren werden mittlerweile schon speziell für die Wohnung angeboten. 

    Es gibt auch Klettererdbeeren, die nach oben ranken sollen (auch im Test, aber noch keine Erfahrungswerte)

    Kann man also gerne mal ausprobieren, sollte aber auf möglichst ertragreiche Sorten achten.


    Kartoffeln gibt es auch in Kübeln für die Wohnung

    Dazu habe ich auch viele Videos gesehen, wie man es macht .. aber für eine kleine Wohnung macht das für mich keinen Sinn.


    Snack-Obst für die Wohnung

    Eine Handvoll Früchte und das war es dann ? Das ist irgendwie nicht meine Welt. "Lohnen" wird es sich nicht wirklich.


    Hochbeet in der Wohnung

    Es gibt ja die Hochbeete aus Kunststoff, die man überall aufstellen kann. Darauf achten, dass sie eine möglichst hohe Tragkraft haben. Die kleinen mit bis zu 20 Kg sind Wackeldinger, mit denen man mehr Ärger hat, als einem lieb ist.

    Schaut euch aber vorher an, wo der Überlauf für das Gießwasser ist. Das Gemisch aus Erde und Gießwasser, was da heraus kommt, bekommt man auch mit einem Hochdruckstrahler nicht mehr aus einem Teppich raus ... leider eine eigene Erfahrung, die ich dieses Jahr machen musste.


    Für mich persönlich ist ein Hochbeet eigentlich die beste Möglichkeit, einen Garten zu ersetzen.

    In der Wohnung hat es dann einen ähnlichen Effekt, als wenn man ein kleines Gewächshaus hätte. Hauptsache, es kommt genügend Sonne dran.

    Ich habe es ja in einem ungeheizten Wintergarten schon probiert und die Pflanzen wurden dort so groß, dass ich sie vorzeitig umsiedeln musste. Ich werde diesen Winter mal schauen, ob ich nicht die kleine Wackelversion einfach in ein durchgehend temperiertes Zimmer hole.

    Bin schon gespannt, ob da dann auch etwas wächst, was im Winter draußen nicht mehr gedeihen kann.