Wie wäre/war das Leben ohne Smartphone und Internet ?

  • Ich gebe zu, dass ich noch im letzten Jahrtausend geboren bin. Ich bin also schon so alt, dass ich das Leben ohne Internet noch kenne :opa:


    Na dann fange ich erst einmal damit an, wie man ohne Internet an aktuelle Informationen kommen würde bzw. musste.


    Informationen gibt es nur über Radio, TV und Zeitungen

    Radio-/TV-Reporter zeichnen ihren Bericht auf und übertragen die Aufzeichnung dann an ihren Sender. Live-Sendungen bedeuten einen sehr hohen Aufwand, da man dann einen Sendewagen benötigt. Sendewagen sind so teuer.


    Zeitungsreporter schreiben ihren Artikel und faxen ihn an ihre Zeitung. Schneller geht es nicht.

    In beiden Fällen gehen die Berichte erst einmal zu einer Redaktion, Die siebt aus, was für Leser/Zuschauer/Zuhörer interessant sein könnte und was ins jeweilige Sendeformat oder Zeitung passt.

    Daraus wird dann die entsprechende Sendung produziert oder der Artikel für die Zeitung gesetzt.


    Zeitungsleser enthalten immer "Informationen von gestern". Sie müssen schließlich erst gedruckt und verteilt werden. Zeitungsleser bekommen die Infos also sehr viel später - aber sie bekommen mehr und ausführlichere Informationen.


    Fachliteratur erscheint so spät, dass die Informationen bereits veraltet sein können

    Als Windows heraus kam, gab es noch kein Internet. Man konnte sich nur über Bedienungsanleitungen und Fachbücher informieren. Zum Glück ging damals alles noch sehr langsam. Updates gab es nicht, sondern nur neue Kaufversionen.

    Gegen Viren war sowieso noch kein Kraut gewachsen... nur der gesunde Menschenverstand. Hatte man sich doch einen Virus eingefangen, installierte man eben Windows komplett neu.


    In diesem Bereich musste man die ganze Technik also jeweils selbst lernen.

    Es galt die Regel "Du musst dir selbst helfen können oder lass gleich die Finger davon". Computerkurse gab es noch nicht. Also musste man erst einmal zusehen, das man jemanden fand, "der schon Ahnung vom Computern hat".



    Im Endeffekt bekam man also vor der Internetzeit sehr viel weniger Informationen und die waren oft auch schon älter.

    Als das WWW gestartet wurde, bedeutete das aber auch noch nicht, dass es dort Informationen gab. Es dauerte Jahre, bis es die erste Suchmaschine gab und es gab weder genügend Internetanschlüsse noch Internetseiten. Es war also nicht so, dass man einfach einen Internetanschluss hatte und gleichzeitig damit auch Zugang zu viel mehr Informationen bekam.


    Miteinander kommunizieren ohne Internet.

    Damals gab es eigentlich nur wenige Wege der Kommunikation:

    - persönlich sprechen

    - anrufen

    - SMS senden

    - Brief/Postkarte senden

    - Firmen konnten wenigstens schon ein Telefax als schriftliche Mitteilung versenden. Das war Privatleuten oft (noch) nicht möglich.


    Freie Meinungsäußerung

    Du konntest immer ganz frei deine Meinung äußern. Das Problem war nur die ganz geringe Reichweite.

    - Du hast höchstens die Leute, die du persönlich kennst, direkt erreichen können.


    - Zusätzlich konnte man Leserbriefe an eine Zeitung oder einen Verlag schreiben.

    Hier war aber von freier Meinungsäußerung keine große Rede. Es gab kein Anrecht darauf, dass der Brief überhaupt oder unbearbeitet gedruckt wurde.

    Wenn du wirklich überregional deine Meinung äußern wolltest, musstest du es schon als offenen Brief in die Zeitung setzen lassen. Dafür musstest du dann auch jeder Zeitung einzeln so einen Anzeigenauftrag geben und auch einzeln bezahlen.


    - alternativ konnte man eventuell bei einem regionalen Radiosender im Bürgerfunk seine Meinung äußern.



    Wie lernte man neue Leute kennen ?

    Man musste schon aus dem Haus raus gehen, um neue Menschen kennen lernen zu können. Also raus in die Kneipe oder den nächsten "Tanzclub". Alternativ trat man einfach in einen oder mehrere Vereine ein, mit denen man dann unterwegs war.