2 Feiertage nacheinander - Fluch und Segen zugleich

  • Der 31. Oktober ist in einigen Bundesländern ein Feiertag. In anderen Bundesländern ist erst der 1. November ein Feiertag. Manche Bundesländer haben in der Woche gar keinen Feiertag.


    Segen

    Feiertag bedeutet, dass man nicht arbeiten muss.

    Da kann man einfach machen, wozu man gerade Lust hat. Wenn man dann an der Grenze zu einem anderen Bundesland lebt, in dem kein Feiertag ist, kann man sogar mal eben im anderen Bundesland einkaufen gehen.

    Feiertag am 31.10. --> man kauft eben dort ein, wo erst am 01.11. ein Feiertag ist.

    Feiertag am 01.11. --> man kauft dort ein, wo schon am 31.10. Feiertag war.


    Fluch

    Es gibt Berufsgruppen, die an Feiertagen absolut nicht arbeiten dürfen. So haben zum Beispiel LKW ein Feiertagsfahrverbot.

    Der LKW darf nur bis zur Landesgrenze fahren und muss dort so lange warten, bis im nächsten Bundesland kein Feiertag mehr ist.


    Zwar fahren LKW so schnell, dass das heutzutage eigentlich kein Problem mehr sein sollte.

    Es gibt jedoch viele Branchen, in denen die LKW erst ein paar Stunden vor Mitternacht ihre Ladung aufnehmen. Bis Mitternacht schaffen sie ihre Strecke in der Regel nicht komplett. Natürlich gibt es auch diverse Ausnahmeregelungen für verschiedene Branchen.

    Am Ziel angekommen, ist dann dort aber immer noch Feiertag. Also muss der LKW dann doch eine Zwangspause einlegen.


    Es gibt in Deutschland unzählige Verteilerzentren, an denen LKW entladen werden, um die Fracht von dort aus in andere Richtungen weiter zu senden. An diesen Verteilerzentren laufen an/vor Feiertagen so viel Ladungen auf, dass es nicht möglich ist, sie am nächsten Tag im gleichen Tempo wie sonst auch weiter zu befördern.



    Große Transport- und Lagerverbünde werden mittlerweile zentral gesteuert.

    Die regionalen Zentralen werden zunehmend abgeschafft um Kosten zu sparen. Hat man seine Zentrale in ein Bundesland mit Feiertag verlegt, gibt es an diesem Tag einen bundesweiten Stopp für die Disposition.

    Technisch wäre es kein Problem, einfach eine andere Zentrale übernehmen zu lassen ... wenn es die denn überhaupt noch geben würde.


    Die Fehlplanung des falschen Zentralstandortes müssen dann alle büßen.

    Keine Disposition = keine Auslieferungen, auch wenn am entsprechenden Standort keinen Feiertag ist. Es fehlt die Anweisung aus der Zentrale, was wohin zu verteilen wäre.


    Weil die Waren aber trotzdem weiter produziert und transportiert werden, gibt es nach dem "Stillstand" viel abzuarbeiten. Pro Feiertag in einem Bundesland ,laufen Waren in gleicher Menge auf, die dann zusätzlich zum normalen Volumen auch noch verteilt werden müssen. Der Überschuss fällt also an Zusatzarbeit an. Es dauert also alles länger als sonst üblich.