[Utopie] Wenn alle Menschen Veganer sind

  • Die Menschheit hat sich davon verabschiedet, tierische Produkte als Nahrung zu nutzen. Alle Nahrungsmittel sind nun aus Pflanzen und/oder künstlich hergestellt.


    Was ist aber mit den Tieren passiert, die wir zuvor als Nahrungsmittel missbraucht haben ?


    Schweine, Rinder und auch Federvieh mussten zuvor wieder ausgewildert werden. Da sie schon seit Jahrtausenden speziell für die Nahrungsproduktion gezüchtet und optimiert worden waren, musste man diese Züchtungen wieder irgendwie rückgängig machen. In der "bisherigen Ausführung" waren sie nicht in der Lage, ohne den Menschen zu überleben.


    Hausschweine mussten wieder zu Wildschweinen werden und auch in der Lage sein, notfalls ihr Revier gegen andere verteidigen zu können. Dazu müssen aber auch wieder Hauer her. Wildschweine sind für Menschen aber gefährlich.


    Auch die Rindviecher mussten von Fleisch- und Milchproduzenten wieder zu ihrer Urform zurück kehren. Ähnlich wie die Schweine mussten sie auch wieder in die Lage versetzt werden, sich verteidigen zu können. Die zurück gezüchteten Hörner wurden wieder benötigt. Wilde Rinder sind für den Menschen aber auch gefährlich.


    Das Federvieh musste wieder flugfähig gemacht werden. Die Schnäbel mussten auch wieder zur Verteidigung genutzt werden können. Hier besteht aber nur eine geringe Gefahr für den Menschen.


    Bislang hat der Mensch dafür gesorgt, dass schwache und kranke Tiere ausgesondert werden, damit die jeweilige Art weiter bestehen kann. Die Aufgabe von Jägern und Förstern mussten jetzt Tiere übernehmen. Fressfeinde wurden benötigt.

    In gleichen Maße, wie man die ehemaligen Nutztiere auswilderte, musste man auch deren Fressfeinde wieder neu etablieren. Das ging jedoch relativ zügig vonstatten, da die Fressfeinde zwar kaum noch vorhanden waren - aber - z.B. Hunde können sich recht schnell wieder zu einem Raubtier zurück entwickeln. Da braucht man nicht einmal Wölfe.

    Aber egal ob wilder Hund oder Wolf: Beide Arten sind eine Gefahr für den Menschen.


    Freilebende Tiere + Fressfeinde .. aber da fehlte doch noch etwas .. richtig: Um auch die letzten Reste zu entsorgen, brauchte es auch wieder Aasfresser in großer Zahl. In Europa waren die Aasfresser eher harmlos ... aber z.B. waren die Dingos früher schon eine Plage, die man nicht mehr in den Griff bekam. Unkontrolliert wurden sie dann in der Masse auch gefährlich für die Menschen... und es gab kaum natürliche Feinde.


    Wildtiere brauchen viel mehr Platz, um sich selbst zu ernähren zu können als wenn sie vom Menschen ernährt würden. Das Jagdrevier eines einzelnen Wolfes erstreckt sich über mehrere Quadratkilometer.

    Ganze Landstriche mussten also als Tierreservate ausgewiesen werden. Damit die Tiere den Menschen nicht gefährlich werden können, mussten die Landstriche so abgegrenzt werden, dass die Tiere diese Bereiche nicht verlassen können.


    Viele Meter hohe Mauern schützen nun die Menschen vor den wilden und gefährlichen Tieren.



    Natürlich fehlten diese riesigen Naturreservate den Menschen als Anbaufläche für ihre eigene Nahrung


    Früher hätte man vielleicht dem Meer weitere Landmassen abgerungen oder seine Nahrungsmittel direkt dort produziert. Im Meer leben aber auch Tiere, denen man nicht den Lebensraum einfach streitig machen kann.


    Um überhaupt noch genügend Nahrung anbauen zu können, musste man sowohl in die Höhe als auch in die Tiefe gehen. In kilometerhohen Gebäuden werden jetzt die Pflanzen produziert, die das Überleben sichern sollen. Unter der Erde ziehen sich auch Anbauflächen bis zu ähnlicher Tiefe hin. Alles was nicht unbedingt Licht braucht, wird Untertage produziert.


    Selbstverständlich ist das oberirdische Land viel zu kostbar, um dort Fabriken zu errichten oder dass die Menschen dort leben könnten.

    Das Leben spielt sich schon lange unter der Erde ab. Damit man noch weiß, dass es eine blühende Oberfläche mit all den Tieren gibt, die sie nun bevölkern, gibt es natürlich überall auf der Welt Kameras ... und einmal im Jahr darf man auch in einem speziellen Menschenreservat seinen einwöchigen "Oberflächen-Urlaub" verbringen.


    Kann man so viele Menschen eigentlich auf diese Art ernähren ?


    Das war nur am Anfang ein Problem. Bei den vielen Bauarbeiten, die nötig waren und auch durch viele Naturkatastrophen und dem Klimawandel reduzierte sich die Anzahl an Menschen wie von selbst.


    Weniger Menschen brauchen sehr viel weniger Nahrung. Natürlich muss dafür Sorge getragen werden, dass es keiner Bevölkerungsexplosion wie früher gibt. Doch wie schafft man das, ohne dass man irgendwelche Eingriffe in die Natur vornimmt ?


    Ab einem bestimmten Alter darf man sich dazu entscheiden, auf der Oberfläche in der "richtigen Natur" zu leben. So wie man sich vor einigen Jahrhunderten nach dem Ruhestand sehnte, so sehnen wir uns heute danach, möglichst schnell auf der Oberfläche zu leben. Dieses Ziel haben wir alle von Kindheit an.


    Wer noch nicht das dazu nötige Alter hat, kann sich übrigens auch seine "Oberflächenfreiheit" erkaufen. Je früher man die dazu nötigen Mittel hat, desto eher darf man aus den unterirdischen Siedlungen raus.


    Man bekommt alle nötigen Werkzeuge und die Genehmigung, sein Leben in einem der Tierreservate zu verbringen. Da muss es wirklich wunderbar sein, denn seit Jahrhunderten ist noch nie jemand von dort zurück gekehrt.


    Diese Glücklichen ernähren sich selbst und dadurch müssen wir nur die Nahrungsmittel produzieren, die "der Rest" benötigt.


    "Ist das nicht auch eine Art von Euthanasie ?"

    Aber keinesfalls. Im "Entscheidungsalter" ist man normalerweise weder krank, schwach, hinfällig, noch sehr alt. Man ist fit, agil und gesund genug, um sein Leben noch einmal ganz von vorne zu beginnen.


    Dass die Menschheit sich nur noch vegan ernährt und den Tieren den Platz und Lebensraum lässt, die sie brauchen, war die beste Entscheidung, die die Menschheit überhaupt treffen konnte.


    "Und wann ist es bei dir selbst soweit, dass du endlich hinaus darfst, um an der Oberfläche zu leben ?"

    Ich habe bald das nötige Geld zusammen, um vorzeitig raus zu können. Ich bin schon am Überlegen, in welcher Region der Erde ich mein weiteres Leben verbringen werde.


    Postskriptum

    Man fand diesen Text in einer verlassenen Wohnung versteckt. Durch einen  glücklichen Zufall hatte er die Jahrhunderte überlebt. Aus archäologischen Funden ist bekannt, dass das Leben in der freien Natur höchstens ein Jahr dauerte. Man glorifizierte es trotzdem, weil es der einzige Weg war, die Menge der Menschen auf einem gleichen Stand zu halten. Für jedes Neugeborene bekam ein älterer Mensch die Erlaubnis, in die freie Natur zu gehen.


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    So, liebe Leserinnen und Leser,

    ich hoffe, ihr habt auch etwas Vergnügen gehabt, wie da jemand aus einer "veganen Zukunft" berichtet, wie man alle Probleme gelöst hat.. die man sich vorher aber erst selbst geschaffen hat *lach*


    Natürlich kann man die Tiere nicht einfach "wieder wild werden lassen". Natürlich kann sich die Menschheit auch nicht unter der Erde verstecken, weil der Platz auf der Oberfläche für Nahrungsanbau benötigt wird. Es wird garantiert .. irgendwann .. eine Lösung geben, wie Menschen und Tiere gleichermaßen auf der Oberfläche leben können... ohne sich gegenseitig "aufzufressen".


    In diesem Sinne : Mahlzeit ! :hunger: