Neblige Zukunft - Cloud Computing

  • 1 Cloud Computing im allgemeinem


    Der Begriff Cloud Computing setzt sich aus den beiden Wörtern Cloud, welches aus dem Englischem kommt und übersetzt Wolke bedeutet, und Computing, welches ebenfalls aus dem englischen zu entnehmen ist und für die EDV steht, zusammen.


    Die Wolke wird oftmals in Diagrammen verwendet, um das Internet abzubilden. Das Internet selbst stellt einen Verbund von Rechnern dar. Somit ergibt sich aus Cloud und Computing die Datenverarbeitung im Internet ausgelagert vom lokalen Host. Dies umfasst nicht nur die Speicherung von Daten, sondern auch die eigentliche Verarbeitung und Bereitstellung von Programmen.


    2 Die Funktionsweise von Cloud Computing


    Beim Cloud Computing kümmert sich nicht mehr ein einzelner Rechner um die Datenverarbeitung, sondern eine Art Computercluster. Dies sorgt dafür, dass der Anwender keinen direkten Bezug zur Hardware hat. Er findet sich in einem „virtuellem Supercomputer“ wieder. Dies ermöglicht eine schnelle Verarbeitung von größeren Datenmengen, da sich im Hintergrund die Rechner aus dem Cluster die Arbeit aufteilen.


    Ein notwendiger Bestandteil für Cloud Computing ist die Verbindung zum Internet bzw. der Cloud. Besteht keine Verbindung, können die verschiedenen Dienste und Anwendungen nicht genutzt werden.


    3 Arten von Cloud Computing


    Es wird grundsätzlich zwischen der technischen und der organisatorischen Art des Cloud Computing unterschieden.


    3.1 Die technische Art des Cloud Computing


    Die technische Art lässt sich in drei Schichten unterteilen, welche aufeinander aufbauen können. Diese drei Schichten heißen Infrastruktur, Plattform und Anwendung.


    3.1.1 Infrastruktur


    Infrastructure-as-a-Service (IaaS) bezeichnet die unterste Schicht des Cloud Computings. Hier kann der Nutzer noch selbst bestimmten, wie hoch die Leistungen sein Sollen. Ein Beispiel für diese Schicht bietet ein virtueller Server, bei dem der Anwender das System verwalten kann und sich zum Beispiel das Betriebsystem aussuchen kann und welche „Pseudo-Hardware“ der Server mitbringen soll. Dabei steht lediglich die Virtualisierung im Fordergrund. Welche wirkliche Hardware dahinter steht, bleibt dem Nutzer verborgen.


    3.1.2 Plattform


    Bei Plattform-as-a-Service (PaaS) kann der Nutzer seine Programme an die Wolke übergeben, so dass er sich keine Gedanken um die Zuteilung von Rechenleistungen machen muss. Die benötigte Leistung wird von der Wolke bestimmt und zur Verfügung gestellt. Der Anwender muss lediglich sicherstellen, dass er die entsprechenden Schnittstellen nutzt, damit er auf das Programm auch zugreifen und es verwenden kann.


    Ein Beispiel hierfür können Web-Hoster sein, die dem Anwender die Möglichkeit bieten, verschiedene Dienste zu installieren und zu nutzen.


    3.1.3 Anwendung


    Software-as-a-Service (SaaS) bedeutet, dass der Nutzer lediglich einen Rechner mit Zugang zur Cloud hat und sich auf diesem Rechner eine Anwendung befindet, die eine Verbindung mit den Programmen in der Wolke herstellen kann. Meistens ist es ein Browser. Der Rechner des Benutzers beinhaltet in der Regel nur die nötigste Hardware, da er nur die Verbindung zur Wolke aufrechterhalten muss und die eigentliche Datenverarbeitung komplett von ihr übernommen wird. Auf der Anwenderseite werden keine Daten gespeichert oder weiterverarbeitet.


    3.2 Die organisatorische Art des Cloud Computings


    Bei der organisatorischen Unterscheidung wird danach geschaut, welche Anwender Zugriff haben.


    3.2.1 Private Cloud


    Bei der privaten Cloud haben nur Mitarbeiter des jeweiligen Unternehmens Zugriff auf die Daten. Dabei kann es wiederum zu unterschiedlichen Berechtigungen und Einschränkungen kommen.


    3.2.2 Public Cloud


    Die öffentliche Cloud ist für jeden zugänglich bzw. kann von jedem gegen das entsprechende Entgelt genutzt werden.


    3.2.3 Hybrid Cloud


    Hier verwendet das Unternehmen eine private Cloud. Nutzt jedoch bei Ausfällen über Überlastung die Public Cloud.


    4 Vorteile und Probleme


    4.1 Vorteile


    Ein wesentlicher Vorteil von Cloud Computing ist Skalierbarkeit. Die benötigten Kapazitäten lassen sich relativ leicht und schnell bei Bedarf erhöhen bzw. zurückstufen. Weiterhin ist die Nutzung von gemeinsamen Ressourcen ein sowohl umweltschonender als auch finanzieller Aspekt. Musste sich früher jedes Unternehmen einen oder mehrere Server kaufen, verwalten und instand halten, können die gleichen Leistungen viel kostengünstiger und flexibler gehalten werden. Ebenso ist die Einrichtung eines solchen Dienstes in einer Cloud schneller und einfacher zu handhaben.
    Nicht zu vergessen ist, dass man von überall her, wovon man auf die Wolke zugreifen kann, Zugriff auf die Dienste hat. Des Weiteren lassen sich die bestellten Dienste gut überwachen und in Abhängigkeit zur Nutzung berechnen.
    Zusätzlich bietet die Cloud eine Redundanz, die sicher stellt, dass die Daten verfügbar sind, auch wenn ein Gerät ausfällt bzw. dass die Daten dann schnell wiederhergestellt werden können.


    4.2 Probleme


    Ein großer Nachteil von Cloud Computing ist die Notwendigkeit einer Verbindung zu Wolke, meist Internetverbindung. Darauf aufbauend wird eine bestimmte Kapazität der Verbindung gefordert, die nicht immer zufrieden stellend gewährleistet sein kann.
    Die Sicherheit spielt eine wichtige Rolle. Zwar kann man die Daten verschlüsselt übertragen, so dass keiner „mithören“ kann. Allerdings liegen sie dann meist unverschlüsselt in der Wolke. Dies ist ein weiterer Aspekt. Man weiß nie, wo sich die Daten befinden bzw. wer sich Zugriff verschafft und sie missbraucht. Es soll bereits Techniken zur Verschlüsselung und Aufteilung der Daten innerhalb der Wolke geben, doch sind diese noch nicht ausgereift oder verbrauchen zu viel Leistung.
    Nutz man zur Arbeit Geräte, die auf Cloud Computing ausgerichtet sind und somit keine Spuren auf sich hinterlassen, kann der Anwender nur schwer nachweisen, dass es von ihm stammt und er Rechte an dem Inhalt der Daten geltend machen kann.
    5 Aktuelle Angebote


    Die Cloud umfasst unzählige Anbieter, die teilweise unterschiedlichste Cloud Produkte offerieren. Eine der bekanntesten Produkte ist das Webhosting, wobei dem Nutzer eine mehr oder weniger begrenzte Größe an Speicher, ein Webserver und eine Internetadresse angeboten werden.
    Ebenfalls weit verbreitet ist die Onlinedatenspeicherung. Hier kann der Anwender seine Daten über einen Browser auf die Server des Anbieters hochladen, sie dort verwalten und auch wieder herunterladen.
    Ein Trend des Cloud Computing ist, einen kompletten Server virtuell in der Wolke zu verwalten. Es steht eine Vielzahl von Betriebssystemen zur Auswahl, mit denen man dann in Eigeninitiative nicht nur Webhosting, sondern auch diverse andere Dienste wie Onlinespeicherung, Exchange und vieles mehr.
    Weiterhin können Kunden auf einer Plattform, für diese geeignete Programme auf ihr installieren und nutzen. Genauso kann man auch schon vorinstallierte Programme für viele verschiedene Bereiche, die zu viele wären, um sie alle aufzuzählen, über einen Browser für sich arbeiten lassen.
    Nicht nur die Software kann auf Cloud Computing ausgerichtet sein. Es gibt auch Rechner, welche speziell dafür ausgerüstet sind. Sie haben keine oft keine eigene Festplatte und nur einen sparsamen Prozessor, da die wirkliche Datenverarbeitung in der Cloud geschieht.


    5 Fazit


    Cloud Computing kann eine kostengünstige Variante zur Gestalltung der IT-Struktur sein. Man sollte jedoch prüfen, ob man nicht durch Steuervergünstigungen bzw. Rabatte o.ä. mit eigenen Hardwarelösungen am Ende besser fährt.
    Weiterhin muss jeder selbst entscheiden, ob er seine Daten ins Unbekannte schieben möchte.
    Was ist wahrscheinlicher? Das Ziel eines Hackers zu sein, der sich von Außerhalb Zugang verschaffen muss, oder dass jemand gerade diese Daten in der Wolke jemandem richtig zuordnet?

    "Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein:
    sie muß zur Anerkennung führen.
    Dulden heißt beleidigen."
    Johann Wolfgang von Goethe


    Jeder ist gleichermaßen individuell.


    Man kann nicht sterben, ohne gelebt zu haben.

  • Meinerseits bestehen folgende Bedenken gegen das Cloud
    (übrigens: Der, Die oder DAS Cloud.. es ist sprachlich immer korrekt, da es im Englischen keine Unterscheidung gibt)

    Erpressbarkeit der Nutzer

    Da der Nutzer keinerlei wirklichen Zugriff auf seine Daten hat, kann ihm jeder Cloudbetreiber den Zugang zu seinen persönlichen Dateien verwehren. Die Gründe können vielfältig sein.

    Rechtsunsicherheiten

    Während der Standort eines stationären Rechners gleichzeitig auch im Hoheitsgebiet eine einzelnen Landes ist, gibt es für Clouds so etwas nicht.
    Sowohl Datensicherheit als auch Urheberrechtliches kann nicht gesetzlich geregelt werden, da sich ein Cloud über viele Länder ausbreiten kann und die Daten sich dadurch auch immer in anderen Ländern befinden können.
    Wenn ein Land schwache Gesetze zum Thema Daten hat, so kann man aus/in diesm Land völlig legal alle Daten abrufen und missbrauchen.


    Andererseits ist international auch nicht geregelt wessen Landesgesetz gilt:
    Das des Firmensitzes ? Das der Betreibernationalität ? Das des Serverstandortes ? Das Gesetz des Landes in dem sich die Daten gerade real befinden ?


    Es gibt einerlei Rechtsgrundlage für den Nutzer eines Clouds auf die er sich im Notfall berufen könnte.
    Im Problemfall kommen also enorme Kosten für Gerichtsverfahren im Ausland auf den Nutzer zu.


    Kostenfaktor
    Mit dem Beitritt zu einem Cloud, kann der Cloudbetreiber willkürliche Gebühren ansetzen.
    Eine automatische Konkurrenz und dementsprechende Preiskämpfe entfalle, wenn sich jedes Cloud mit bestimmter Software ausstattet, die andere nicht haben. Die Daten wären also nur in dieser Cloud nutzbar.

    Totale Abhängigkeit

    Einmal in der Cloud, immer in der Cloud. Wenn lokale Rechner keinen eigenen Speicherplatz haben, kann man die Daten auch nicht mehr nach eigenem Willen von einem Cloud ins Andere übertragen. Wenn der Cloudbesitzer es nicht gestattet/zulässt, verlassen die Daten nie sein Cloud um zu einem anderen zu kommen.