Schaut man in einen Internet-Shop, sieht man oft, dass der Artikel verfügbar bzw auf Lager ist.
Nachdem man die Ware bestellt hat, bekommt man dann eventuell aber später Nachricht, dass es doch noch einige Zeit dauert , weil die Ware aktuell vergriffen ist.
Wieso zeigt der Shop dann eine Verfügbarkeit an ?
Eigentlich ....
muss der Internetshop bei jedem Aufruf eines Artikels , das Lagersystem abfragen bevor eine Verfügbarkeit angezeigt werden kann.
Ich öffne also eine Übersichtsseite mit 5 Artikeln = der Shop muss die jeweiligen Lagermengen abfragen.
Ich blättere auf dei nächste Seite weiter (weil ich nichts Passenden gesehen habe) und der Shop muss auch diese Artikel wieder abfragen um den Bestand anzuzeigen.
Aus Langeweile einfach mal 10 Shopseiten durchgeblättert und der Shopp hätte 50x den Bestand abfragen müssen.
Jetzt stellt man sich vor, dass ich nicht der einzige Interessent bin. Parallel zu mir schauen 100 andere Internetnutzer auf die Shopseiten und der Shop muss faktisch gleichzeitig 5.000 Abfragen im Lagersystem machen.
Rechnet man dann mal durch wie viele Interessenten am Tag in einem bekannten / beliebten Shop unterwegs sind, so kommt man locker auf mehrere Millionen Abfragen ... auch wenn nichts gekauft wird.
So viele Abfragen belasten das Shopsystem, verursachen einen sehr hohen Traffic und belasten wiederum auch die Rechner des Lagersystems.
Unnötige Abfragen kosten Systemressourcen, Zeit und Traffic. Sie werden deshalb bei großen Shops vermeiden.
In der Realität ...
a) In regelmäßigen Abständen fordert das Shopsystem eine Bestandsmeldung von den angeschlossenen Lagersystemen an. Diese Bestände werden dann bis zur nächsten Aktualisierung angezeigt.
b) Bei Artikeln, die selten aufgerufen werden, findet eine Aktualisierung mit jedem Zugriff statt, während bei den "üblichen Artikeln" nur automatische Aktualisierungszyklen für ein Update sorgen.
c) Nur Artikel mit geingen Lagerbeständen werden bei Aufruf aktualisiert
d) Die Anzeige wird nicht wirklich regelmäßig aktualisiert, sondern richet sich allein nach den Lagebestandssystemen. Diese geben dann nur eine Bestandsmeldung an den Shop, wenn der Bestand unter einen gewissen Wert gesunken ist .... und innerhalb der üblichen Lieferzeit kein Nachschub zu erwarten ist.
Bei dem einen Shop gibt es den Artikel, während es bei dem anderen Shop keinen Bestand mehr gibt ?
Das erklärt sich wie folgt...
a) Nicht jeder Händler kauft direkt vom Werk ein. Wenn der Großhändler noch Bestände hat, kann er auch dann noch liefern, wenn die Ware beim Werk schon ausverkauft ist.
b) Manche Händler haben eigene Lager. Sie können deshalb auch dann noch liefern, wenn der Artikel ausverkauft ist und nicht mehr produziert wird.
c) Manche Händler haben eine Kombination aus mehreren Lieferanten + eigenem Lager.
Sie können deshalb auf mehrere Lieferanten-Lager zurückgreifen und bei Produktionsschwierigkeiten oder übermäßig hoher Nachfrage immer noch auf eigene Lagerreserrven zurückgreifen.
In diesem Fall muss die Bestandsanzeige des Shops manuell gepflegt werden oder zeigt eben immer die "eiserne Reserve" aus dem eigenen Lager an. Da diese Lagerbestände aber nicht sehr groß sind, kann es plötzliche Diskrepanzen geben, wenn Lieferanten nicht mehr rechtzeitig liefern können,d ie Nachfrage aber sehr hoch ist. Dann ist plötzlich das eigene Lager auch schon leer bevor Nachschub eintreffen kann.
Aus diesen Gründen steht bei den Verfügbarkeitsanzeigen auch immer (irgendwo) bei , dass die Anzeige keine Verfügbarkeitszusage ist, die zum Vertragsbestandteil werden.
Wer eine Ware dringend bis zu einem bestimmten Termin braucht, sollte deshalb vor der Bestellung noch einmal nachfragen.
Auch wenn der Händler seine Anzeige nicht regelmäßig aktualisiert, so hat er jedoch trotzdem Kenntnis über die allgemeine Liefersituation und kann deshalb die reale Lieferzeit in etwa abschätzen.
Natürlich kann es auch immer wieder passieren, dass selbst bei sofortiger Aktualisierung, die Ware vergriffen ist, wenn man seine Bestellung abgeschickt hat. Wenn Zigtausend Leute eine Ware fast gleichzeitig bestellen, kann selbst moderne Datentechnik der Realität hinterher hinken.
"Wer zuerst kommt, mahlt zuerst" .. der Rest muss dann eben warten