30 Jahre Windows - Welches Windows war das Beste ?

  • Im November 2013 kann Microsoft auf 30 Jahre Windows zurückblicken.


    Es begann einmal mit Windows 1.x als Prototyp. Erst 2 Jahre später (1985) kam es dann wirklich auf den Markt.
    Es war faktisch nur eine grafische Oberfläche für DOS .. floppte aber, weil es keine Programme gab, die es nutzen konnte.


    1992 kam dann endlich eine Version (3.1x) auf den Markt, die auch Erfolge hatte.
    Die "eigentliche Geschichte" von Windows beginnt also vor rund 20 Jahren

    Windows 3.1 bot alles, was der Nutzer damals brauchte.

    - Ein kleines Schreibprogramm
    - Eine kleines Rechenprogramm
    - mit entsprechend Aufwand konnte man sogar schon damals Faxe versenden und die ersten Daten an andere Rechner übertragen.


    Damalige Rechner mussten eigentlich nur besser als Schreibmaschinen sein.
    Man konnte endlich Texte in Briefen formatieren, abspeichern und immer wieder ausdrucken.
    Das waren dann die "nötigen Sachen", die in Firmen immer wieder benötigt wurden.


    Von großem Vorteil war, dass man auch weiterhin DOS-Programme nutzen konnte und dass die Rechner "IBM kompatibel" waren.
    DAS war nämlich damals der wichtigste Industrie-Standard.
    Computer waren noch relativ selten zu finden. Die Benutzer waren anfangs eher Firmen als Privatleute.


    Durch die grafische Oberfläche war es aber endlich nicht mehr nötig, dass man unbedingt "programmieren" konnte ... endlich konnte man mal "WYSIWYG" (was du siehst, bekommst du auch) schreiben.
    Vorher musste man jeden Text noch in Basic schreiben und mit entsprechenden Formatierungen versehen, damit man andere als die Standardzeichen bekam.


    Zu seiner Zeit war Windows 3.1x deshalb das beste System .. auch wenn Windows immer wieder mit einer Fehlermeldung (Bluescreen) daran erinnerte, dass ein Computer ohne Menschen nichts taugt.
    Dann musste man den Rechner eben neu starten und die Arbeit, an der man gerade dran war, noch einmal neu beginnen.
    Übel war es auch, dass Windows einen eingebauten Countdown hatte: Nach rund 3 Tagen Dauerbetrieb stürzte es ab.
    Das machte aber nicht viel aus, da man damalige Rechner nur selten durchgehend benutzte.


    Bereits damals gab es übrigens schon die Möglichkeit, Computer direkt miteinander zu verbinden.
    Eine dieser antiken Möglichkeiten haben sogar heutige Notebooks oft noch an Board.


    Firmen dagegen benutzten "richtige Netzwerkkarten".
    Man verband die Rechner sozusagen per Reihenschaltung miteinander. Jeder Rechner bekam alle Daten.
    Anfällig war das System nur dadurch, dass an den Netzwerkkabeln Abschlusswiderstände notwendig waren. Wenn einer dieser "Knöpfe" fehlte oder aus unbekanntem Grund sich löste, gab es kein Netzwerk mehr.


    Windows 3.1x wurde damals übrigens auf 10 Stück 3,5" Disketten ausgeliefert.
    Bevor man es aber installieren konnte, musste das eigentliche Betriebssystem (damals z.B. DOS 6.x) von seiner Diskette installiert werden.
    Installationen dauerten, wegen der geringen Geschwindigkeit von Disketten, relativ lange.
    Man bekam aber relativ Übung darin, weil es schon "als kleines Wunder galt" wenn Windows mehr als 3 Monate ohne neue Installation lief.


    Bereits 2 Jahre später (1995) wurde Windows 95 veröffentlicht.
    DOS war zwar immer noch Hauptbestandteil, aber durch Windows gab es viel mehr Möglichkeiten als zuvor.


    In der Version Windows 95a konnte man fast direkt von Windows 3.11 umsteigen. Die Programme funktionierten und alles lief viel besser. Was jedoch nirgendwo vermerkt war .. und damals auch nicht üblicherweise bekannt war ...
    Gefiel einem W95a nicht und man stieg wieder um auf W3.11 --> verlor man wirklich alle Daten. Die neuen Möglichkeiten von W95 verhinderten, dass man die Daten mit W3.11 wieder benutzen konnte.


    Nach Windows 3.x war Windows 95 wirklich "der Burner".
    Da es seit 1994 auch das WWW-Internet gab, eröffneten sich viele neue Möglichkeiten.


    Die 95er Reihe wurde in den Versionen a,b,c bis 1998 fortgesetzt, In der letzten Verkaufsversion waren schon fast alle Möglichkeiten des neuen Windows 98 vorhanden. Während bei Windows 95 aber alle Fehler ausgemerzt worden waren, hatte das W98 noch viele Fehler.

    Windows 98 (1998)

    Nach W95 war es eigentlich eher eine Verbesserung und Erweiterung des schon bekannten Windows. Ab der Version Windows 98 SE (Second Edition = zweite Version) wurde es sehr gut nutzbar und sorgte mit dafür, dass sich Windows sehr schnell überall verbreitete.


    Mit seinen vielen Möglichkeiten, war Windows 98 das beste Windows seiner Zeit ... für Heimanwender.
    Parallel dazu gab es nämlich immer noch die "Profi-Linie" mit der Bezeichnung "NT", die nicht für Heimanwender gedacht war.


    Windows ME (2000)
    Die Millenium-Editon von Windows 98. In ihr wurde faktisch nur optische Retusche betrieben. Es hat sich nie wirklich durchsetzen können = der erste "Total-Flop" eines Windows-Systems.


    Windows XP / Windows NT 2000
    Beide basieren auf den gleichen Programmstrukturen. Windows NT 2000 (W2000) wurde aber nur an Firmen vermarktet und Windows XP an Heimanwender.


    Während W2000 "unterging", wurde XP (ab 2001 erhältlich) das Top-Betriebssystem seiner Zeit.
    Der Untergang von W2000 wurde aber faktisch absichtlich lanciert. Einer der Gründe dafür war, dass man es relativ einfach kopieren konnte.
    Das Raubkopierproblem gab es schon vorher. Hierzu muss man aber die damalige Gesetzeslage kennen:
    Damals war eine Weitergabe von Kopien noch als Privatkopie zulässig und auch sonstige Sicherheitskopien waren erlaubt und mussten zwangsweise immer wieder gemacht werden.
    Windows 2000 hatte keinerlei wirksame Systeme, wie man das effektiv verhindern konnte.. und legal waren Kopien sowieso, weil es das Landesrecht gestattete. Die EULA hatte also in dieser Hinsicht keine Bedeutung, da das Gesetz vorrangig Kopien zuließ.


    Windows XP erhielt aber eine neue Sicherheitsmaßnahme:
    Man musste es nach der Installation erst noch "aktivieren". Das System ist , wie wir heute wissen, zwar kein Schutz gegen Raubkopien .. schränkt aber die Nutzung ein.
    Spätestens 2014 werden wir wissen, ob man je wieder ein Windows XP neu installieren werden können.


    Mit XP steht und fällt es, ob man sich seit damals nur ein Betriebssystem gekauft hat, das der Hersteller sozusagen mit einem "Ablaufdatum" versehen hat oder ob man es auch nach dieser Zeit immer wieder neu installieren kann.
    Das wird dann auch bestimmen, was mit nachfolgenden Systemen passieren wird: Wird die Aktivierung gleichzeitig mit dem Support eingestellt, kauft man Software faktisch nicht mehr, sondern bezahlt nur für einen maximalen Nutzungszeitraum. Danach ist sie dann nicht mehr regulär installierbar.


    Windows Vista
    Es erforderte massiv bessere Hardware .. nur damit dann diese neue Hardware gerade so eben die Performance wie das XP schaffen konnte. XP-Benutzer stiegen nicht auf das neue System um, weil sie dadurch zwar "mehr Optik bekamen" im Gegenzug aber Geschwindigkeitseinbußen hinnehmen mussten.


    Während zuvor immer wieder auf das neuere Betriebssystem umgestiegen wurde, "verweigerte" man jetzt. Es bot einfach nicht genügend Anreize für einen Umstieg und war, wegen neuer moderner Hardware-Voraussetzungen, effektiv viel zu teuer für normale Nutzer.
    Es verbreitete sich vorrangig dadurch, dass es neue Rechner eben nur mit diesem Vista gab. Wer vorher nie ein anderes System kennenlernte, war damit natürlich zufrieden.
    Insgesamt gesehen, war aber Vista der "Flopp 2" von Microsoft.


    Windows 7 (2009)
    Das ist faktisch das letzte Betriebssystem, das noch speziell für "richtige Rechner" und Net-/Notebooks entwickelt wurde.
    Ein verbessertes Produktmanagement sorgte dafür, das viele der üblichen Anfangsfehler bereits in der Testphase erkannt und beseitigt werden konnten.


    Eine sehr hohe Arbeitsgeschwindigkeit ohne wieder neue Hardwareansprüche zu stellen, machte es eigentlich zum "nächsten Burner"... wenn der Umstieg nicht erschwert worden wäre.


    XP-Benutzer blieben nämlich oft bei "ihrem Windows" weil es keine Upgrades für sie gab.
    Dadurch gingen natürlich auch neue Kunden verloren... die aber bei Windows 8 wieder berücksichtigt werden.


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    Bis hierhin sind bereits rund 14 Jahre seit Windows 95 vergangen.
    Allein durch die reine Laufzeit und Unterstützung von aktuell 12 Jahren, hat Windows XP damit die meiste Verbreitung erfahren.
    XP ist damit faktisch weltweit am Meisten im Einsatz gewesen.
    Wenn es also nur danach geht, ist Windows XP das erfolgreichste Windows aller Zeiten gewesen.


    Windows 8 (2012)


    Dieses neue Betriebssystem orientiert sich nicht mehr an normalen Rechnern, sondern vorrangig an mobilen Geräten.
    Das fängt mit der Optik an , geht über die Bedienung und endet damit , dass man eine 20-Jahre-Startleisten-Tradition nun einfach weglässt.


    Durch andersartigen Aufbau und Struktur, schafft es das neue Windows 8, dass es sehr schnell läuft. Zusätzlich hat man endlich auch daran gedacht, dass es noch einige Millionen XP-Nutzer gibt, die 2014 ein neues Betriebssystem brauchen werden.
    Auf Windows 8 kann man auch von bestimmten XP-Versionen upgraden. Das spart Geld und macht es (nur scheinbar) einfacher.


    Das neue Betriebssystem ist also auf neue Anwendungen ausgerichtet, denkt aber endlich auch einmal an "alte Windows-Kunden".
    Durh die Konzentration auf die neuen Märkte, hat es eine große Verbreitungschance .. vor allem da es als "Betriebssystem-Spätzünder" für Mobilgeräte bisher kein "vernünftiges Windows" gab.


    Warten wir erst einmal ab....


    "Die besten Windows" der letzten 30 Jahrzehnte waren
    Windows 3.x
    - Es konnte Schreibmaschinen ersetzen und brachte neue Technik in Firmen und Haushalte


    Windows 98
    - neue Techniken unter stabiler Oberfläche


    Windows XP
    - nicht nur grafische Oberfläche, sondern wirkliches Betriebssystem
    - zeitgemäße Technik bei hoher Arbeitsgeschwindigkeit


    Windows 7
    - schnell , modern und sehr benutzerfreundlich


    Alle anderen "Zwischenstufen" waren nur Übergangsphasen zum nächsten "besten Windows".
    Je kürzer die Abstände zwischen ihnen waren, desto eher floppten" die Versionen.
    "Gut Ding will eben Weile haben"