"Internet-Bremse": Hintergründe, Auswirkungen usw.

  • Bevor es um das eigentliche Thema geht, möchte ich kurz beschreiben, wie es vor vielen Jahren einmal war... damals als das "Internet laufen lernte".


    Modem-Zeiten
    Man musste einen Vertrag mit der Telekom haben, um einen Internetanschluss bekommen zu können.
    Neben der Telefongrundgebühr, zahlte man zusätzlich noch eine Grundgebühr für die Internetnutzung.
    Im Preis war keine Sekunde Telefonieren und kein Byte an Daten inbegriffen.


    Alles kostete extra und alles wurde in Zeit abgerechnet.
    Da die Modemgeschwindigkeiten sehr niedrig waren, dauerte es durchaus mehrere Minuten, bis eine Internetseite geöffnet war.


    ISDN-Zeiten
    Mit einem ISDN-Anschluss, der mehr kostete als der normale Modemanschluss, konnte man 2 Leitungen gleichzeitig belegen, um die doppelte Geschwindigkeit zu erhalten. Das waren dann 64 kBit/s.
    Schaltete man die zweite Leitung hinzu, zahlte man für das Surfen die doppelte Gebühr.


    DSL-Anfang
    Als man entdeckte, dass man die Datensignale auf einer anderen Frequenz senden konnte .. und somit eigentlich die Leitungen doppelt nutzen konnte...
    bisher belegten die Datensignale die gleichen Bereiche wie ein Telefonat. Sie belasteten damit die Leitung genauso wie ein Telefongespräch.
    ... hatte man die ideale Möglichkeit gefunden, auch Flatrates anbieten zu können. Man brauchte keine Kapazitäten aufbauen, sondern konnte einfach für die Verlagerung auf ein anderes Frequenzband kassieren.
    Es kostete die Betreiber also nichts extra.. man konnte aber extra Gebühren berechnen.


    Jetzt ist es bald soweit, wie es bereits 2007 einmal angenommen wurde. (siehe hierzu ein altes Thema ab 2010 kein schnelles Internet mehr ? )
    Die Kapazitätsgrenzen sind bald erreicht... aber unter heise.de ist nachzulesen, dass die deutschen "Backbones" eine gigantische ÜBERKAPAZITÄT haben und deshalb die Datenraten "billig-billig" abgeben.


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    Die Telekom begründet die Drosselung wie folgt

    Zitat

    "Fakt bei uns ist: Drei Prozent der Kunden verursachen mehr als 30 Prozent des Datenvolumens. Das bedeutet für die Kunden, Lieschen Müller subventioniert bisher den 'Heavy User'."


    Hört sich ja fair an... ist es aber keinesfalls.
    "Lieschen Müller" hat schon immer die anderen Nutzer mitfinanziert. Darauf beruht das eigentliche Prinzip der Flatrate doch.
    Es rechnet sich so lange, wie es genügend Nutzer gibt, die faktisch für etwas zahlen, was sie nicht oder kaum nutzen.


    Wenn es wirklich "nur um Fairnis" gehen würde, dann würde man auch geringere Grundgebühren für "Lieschen Müller" umsetzen müssen. Aber nöööö . Die starken Nutzer sollen mehr zahlen.., und "Lieschen Müller" zahlt weiterhin so viel wie bisher.
    "Lieschen Müller" ist also nur der "Strohmann der den Kopf hinhalten soll". Sie ist das "Alibi" für die Planungen.




    Wie verhindert man, dass man die Netze endlich weiter ausbauen muss ?

    Man macht die Benutzung einfach so teuer, dass die Nutzer "freiwillig sparen" oder verhindert eben, dass das Netz "so normal" wie aktuell benutzt wird, indem man einfach die Datenraten drosselt.


    Es stimmt aber gar nicht, dass so eine Drosselung deutscher Nutzer das Internet entlasten würde !
    "Internet" ist faktisch die Abkürzung für "internationales Netzwerk"


    Jeder deutsche Internetserver empfängt Datenpakete aus dem Ausland und sendet sie dorthin.
    Die Daten werden auch weiterhin fließen.. ob es für deutsche Kunden Drosselungen gibt oder nicht.
    Man begrenzt also nur die Daten, die durch deutsche Nutzer abgerufen werden... oder man kassiert eben extra.


    Die Telekom argumentiert damit, dass die Netze bald überlastet sein wären. Heise.de hat es ja schon geschrieben, dass das nicht der Fall ist.
    GERADE die Telekom missbraucht das Internet aber für Anwendungen, die eigentlich gar keine Internetinhalte sind.
    Warum muss man denn extra hochauflösende TV-Inhalte noch über DSL-Kanäle senden, die das Netz mit TB an Daten (pro Teilnehmer) belasten ?


    "Ganz interessant" ist auch der Artikel unter http://www.heise.de/newsticker…neutralitaet-1847958.html


    Ist es jetzt eigentlich nicht noch zu früh zum Protestieren ? Schließlich ist das ja nur eine Planung ab 2016

    Nein. Die Drosselungen werden bereits in einigen Tagen (ab Mai 2013) für Neuverträge eingeführt !!!

    2016 sind dann "alle dran".
    Auch wenn die Telekom nur davon spricht, dass sie es noch abwarten wollen, wann die Drosselungen umgesetzt werden , so ist es doch Fakt, dass ihnen ein solcher Neuvertrag jederzeit das Recht dazu gibt .. ob es nötig ist oder nicht.



    Danach geht es dann mit 384 Kbit/s weiter = "DSL 0,4"


    ABER: Die gebuchten Entertainmentdienste werden weiterhin ohne Anrechnung auf den Volumentarif geliefert.
    Gerade sie erzeugen aber eine höhere Datenlast als ein "durchschnittlicher Internetanschluss".


    Die ersten anderen Provider haben auch schon angefangen, auf Volumentarife umzustellen oder zu drosseln


    Kabel Deutschland
    60 GB am Tag und nur 100 Kbit/s für die Nutzung von Filehostern.
    Das ist "DSL 0,1"


    Freenet/1&1
    1.000 GB im Monat, danach nur nur 1.000 Kbit/s
    Das ist "DSL-1000"
    Im Einsteigertarif. Wer aber mehr als 20 Euro pro Monat bezahlt, der hat keine Begrenzungen.


    Andere Anbieter sagen aber zu , dass sie nicht an volumenabhängige Drosselungen denken


    Unitymedia
    Baut seine Kapazitäten immer weiter aus und rechnet deshalb nicht damit, dass es zu einer Netzüberlastung kommen wird.


    Vodafone
    Hat keine Pläne, auf Volumenmodelle umzustellen.



    ===================================


    Was kann man jetzt dagegen tun ?


    EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes
    rät Telekom-Kunden, sich dadurch zu wehren, indem sie zu einem anderen Anbieter gehen.


    Verbraucherministerin Ilse Aigner
    hält das Einschreiten des Bundeskartellamtes und der Bundesnetzagentur für möglich, wenn es sich herausstellt, dass die Telekom ihre Monopolstellung ausnutzt.


    Wirtschaftsminister Philipp Rösler
    hat die Telekom aufgefordert dafür zu sorgen, dass Nutzer auch nach Einführung der Datenvolumengrenze zu allen Angeboten im Internet gleich schnellen Zugang haben.


    1) ganz genau aufpassen, wenn Telefon über VoIP gehen soll und deshalb ein neuer Vertrag "nötig" wird
    Mit dem neuen Vertrag bekommt man auch die neuen Bedingungen

    2) Vertrag bei Umzug NICHT kündigen, sondern nur an einem anderen Wohnsitz weiter erfüllen
    Man behält seinen Vertrag und nur der "Ort der Leistungserbringung" ändert sich. Ein Neuvertrag ist dafür nicht nötig. Soll er aber doch "nötig sein", so sollte man sich gleich einen anderen Anbieter suchen.


    3) Datenmengen sparen
    Blödsinn. Du weißt nicht, wie viel ein YouTube-Video an Daten liefert. Auch einfache Internetstartseiten sind heute schon bis zu mehrere MB groß.


    Anmerkung dazu:
    Wir halten diese Internetseite seit Anfang an, immer so klein wie möglich und versuchen einen "Standard wie zu Modemzeiten" einzuhalten. Deshalb wirkt die Seite auch vielleicht "trostlos" .. aber jede Grafik und Design und jedes Flash kostet Euch Datenvolumen, das herunter geladen werden muss. Ein paar Kilobytes sollen/müssen uns deshalb reichen.


    Die angepeilten 70 GB (bei einem DSL-16.000er Anschluss) der "Telekom-Drossel" hören sich relativ viel an.
    Für eine normale Familie reicht das im Monat aber nicht einmal aus. Internet gehört heute zum normalen Standard und wer Kinder und Jugendliche im Haushalt hat, wird die 70 GB-Grenze schon nach sehr kurzer Zeit überschreiten.


    Mal zum Vergleich:
    70 GB sind gerade mal so viel wie 17 Video-Filme auf DVD. Das würde also dazu reichen, um rund jeden 2. Tag einen Film anschauen zu können. Wenn ich nur diese "Film-Zeit" umrechne, würde es faktisch bedeuten, das man im ganzen Monat gerade einmal 34 Stunden schauen könnte.


    Internetvolumen lässt sich leider nicht nach diesem Maßstab berechnen. Mal eben ein kleines Video angesehen, mal einen Song gehört, mal ein paar Dateien geladen. Im Durchschnitt hat man bei 70 GB gerade einmal 2,3 GB am Tag. Die sind allein durch "so ein paar Sachen" schon weg. Dazu gehört dann noch nicht einmal eine "sogenannte Intensivnutzung".


    "Lieschen Müller" sollte dadurch doch "fairer behandelt werden" ?
    GERADE "Lieschen Müller" wird dabei aber noch einmal extra zu Kasse gebeten.




    Nun habe ich meinem Unmut einmal Luft gemacht.
    Ich persönlich bin nicht betroffen. Sollte ich umziehen, werde ich meinen Vertrag nicht kündigen, sondern einfach "mitnehmen". Ist das nicht möglich, werde ich mir einen anderen Provider suchen, der keine Drosselungen .. denn .. ich lasse mich nicht (er)drosseln.


    Sollte es dann keinen anderen Anbieter geben, gehe ich eben per Satellit ins Internet.
    Obwohl das viel langsamer als Festnetz oder Funk ist, weiß ich dann jedenfalls genau: Wenn bei anderen die "Telekom-Drossel einsetzt", bin ich "der Tempo-King".. denn die mageren 384 Kbit/s übertrifft man mit der Schüssel auf jeden Fall


    Die Tempodaten und anderen Fakten habe ich mir übrigens aus folgenden Quellen zusammen gesucht.
    http://www.spiegel.de/netzwelt…ls-einziger-a-896606.html
    http://www.spiegel.de/netzwelt…sselung-ein-a-895833.html
    http://www.zeit.de/wirtschaft/…kom-kroes-datendrosselung
    http://www.heise.de/newsticker…neutralitaet-1847958.html
    http://www.heise.de/newsticker…erfte-Kritik-1850541.html



    Und wer mal so eine richtig schöne Satire über das Thema lesen will, der sollte mal HIER klicken
    Folgendes ist zum Beispiel das Schlussfazit aus der Satire

    Zitat

    Zumindest kurzfristig dürfte die von der Telekom geplante Drosselung den Verbrauch jedoch noch einmal in schwindelerregende Höhen treiben: Zahlreiche Kunden, die noch über klassische Flatrate-Verträge verfügen, versuchen derzeit, gratis noch einmal so viel Internet wie möglich aus der Telefondose abzuzapfen, um es für schlechte Zeiten zu bunkern.


    Viel Spaß damit und im Internet.

  • Die Proteste von Telekom-Kunden und anderen Internetnutzern haben etwas bewirkt:


    Die Telekom hat offiziell angekündigt, dass die Drosselung nur auf 2 MBit/s ( entspricht DSL-2000) geschehen soll. Damit lässt sich das Internet zwar nutzen, aber HD-Streams fallen flach
    ABER
    Trotzdem soll das eigne Streaming-Angebot weiterhin davon ausgenommen bleiben = es wird dann den "PIV-Telekom-Nutzer" geben, der TV über Internet abonniert ... und den "Telekom-Nutzer 2. Klasse" .. der dann eben keine Filme mehr über das Internet mehr sehen darf... auch wenn er es technisch könnte.

  • DSL 2.000 sollen 2MB entsprechen?
    Ich dachte, das wäre dann eher 20.000.
    Aber die Bezeichnungen sind eh immer Schönrederrei und Verschleierung der eigentlichen Werte.


    Dennoch, selbst wenn die Telekom 2 MB/s zusagen würde, ist es ein Rückschritt und bleibt eine Farce.
    Genug Haushalte in Deutschland erhalten noch nicht einmal so viel, wie die Trosselung sein soll.

    "Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein:
    sie muß zur Anerkennung führen.
    Dulden heißt beleidigen."
    Johann Wolfgang von Goethe


    Jeder ist gleichermaßen individuell.


    Man kann nicht sterben, ohne gelebt zu haben.

  • Betrachtet man mal die Datenmenge, die ein einziger Film so beim Streamen erzeugt (einfach mal den Wert einer DVD genommen ~4 GB), dann sind 75 GB im Monat nicht so sehr viel.
    Natürlich sind Streams nicht ganz so groß wie eine DVD .. ich schätze mal, dass es für einen Film effektiv vielleicht von 1-2 GB sind... trotzdem wird man die 75 GB doch relativ schnell "verbraucht" haben.


    Über den Daumen sind 75 GB "nur 2,5 GB" am Tag .. vielleicht einmal gerade 1-2 Filme täglich.
    Gerade bei der "jüngeren Generation", die sich gerne auch mal Musikvideos anschaut, ist so eine Datenmenge nicht "unnormal".


    Natürlich ist DSL-2000 in vielen Regionen sogar immer noch ein Wunschtraum. Die würden "jubeln" wenn sie erst einmal so schnell ins Internet kommen könnten.
    Liest man sich einmal alte AGB der Telekom durch, so sieht man, dass da Kunden sogar bei Werten von max. um die 300 Kb/s so eingestuft wurden, als wenn sie DSL-1000 nutzen könnten.
    Ich erwähne "alte AGB" weil ich jetzt nicht die Zeit habe, die aktuellen zu studieren.


    Das Argument der Telekom , dass "Vielnutzer" entsprechend zur Kasse gebeten werden sollen, um die Wenignutzer nicht zu übervorteilen, sind allein wegen der sehr "individuellen" Auslageung, was DSL-1000 sein soll .... und dass man eben auch dafür so zahlen muss, als wenn man es wirklich nutzen könnte... ein "schlechter Witz".
    Dann müssten die Kunden, die wirklich nur 300er Leitungen haben, auch entsprechend wenig bezahlen .
    Sie zahlen aber etwas, was sie nicht bekommen .. weil sie es eben im Vertrag akzeptieren .. und diese "zu viel Gelder" werden auch "gerne genommen". Davon wird aber nicht gesprochen.



    Naja, Schwamm drüber.
    Einerseits wollen die Provider alle, dass man möglichst immer mehr Internet nutzt ... andererseits bezeichnen sie aber die Kunden, die das Internet so aktiv nutzen, wie es die Provider gerne bewerben, als "Schädlinge".
    Immer dran denken:
    Den Providern geht es um "Gewinnoptimierung". Alle Gründe, die angeführt werden, soltlen unter diesem Gesichtspunkt betrachtet werden.

  • Zur Die Telekom zur Kritik der "Internetbremse"


    Zitat

    Damit Sie auch zukünftig mit größter Zufriedenheit im Internet unterwegs sein können, baut die Telekom kontinuierlich das Festnetz in Deutschland aus.


    Unser Mitglied "Batschi" hat schon berichtet, dass sein Telefonanschluss jetzt auf VoIP umgestellt wurde.
    VoIP-Telefonie ist jedoch Internet-Telefonie und keine (Telefon)Festnetztelefonie.
    Stellt man "normales Telefon" auf Internettelefonie um , so handelt es sich auch weiterhin um ein "Festnetz" ... jedoch handelt es sich dabei dann um eine Begriffsauslegung, die entgegen dem seit Jahrzehnten eingebürgertem Kundenverständnis widerspricht.
    Das Legen von Hausanschlüssen, entspricht zwar auch einem "Ausbau", der jedoch nicht mit dem reinen Netzausbau zu verwechseln ist.


    Zitat

    Die wichtigsten Fakten
    1. Unsere Neuverträge sind noch besser auf Ihre individuellen Bedürfnisse abgestimmt.


    Seit dem 2. Mai 2013 enthalten neu abgeschlossene Call & Surf- und Entertain-Verträge eine Regelung, nach der ab Erreichen eines bestimmten Highspeed-Datenvolumen die Übertragungsgeschwindigkeit auf 2 MBit/s reduziert wird – das entspricht der doppelten Geschwindigkeit dessen, was als Mindestrichtwert in der Breitbandstrategie der Bundesregierung gefordert wird.


    Ich warte seit rund 10 Jahren darauf, dass dieser "Mindestrichtwert" in einem ganz bestimmten Ort von der Telekom überhaupt erst einmal erreicht wird.
    Dort ist die Telekom aber nicht einmal willens, die Leitungen so zu modernisieren, dass sie VoIP-fähig sind. Die Anwohner dort bekommen aber keine "Sondertarife", weil sie immer noch in der technologischen Steinzeit leben müssen. Sie zahlen genauso viel wie anderenorts.
    LTE wird dort auch nicht angeboten.


    Zitat

    2. Eine mögliche Begrenzung des Tarifvolumens greift frühestens ab 2016.


    Verträge, die vor dem 2. Mai 2013 abgeschlossen wurden, sind von den Änderungen nicht betroffen. Es gelten immer die zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses geltenden vertraglichen Regelungen. Und auch in den Neuverträgen werden die Grenzen frühestens ab 2016 technisch umgesetzt. Die Werte sind nicht in Stein gemeißelt, auch hier gilt: Wir stellen uns der Realität. Im Vorfeld zur Einführung 2016 werden wir uns den Durchschnittsverbrauch bei unseren Kunden genau ansehen und die Inklusivvolumina gegebenenfalls nach oben anpassen.


    "Die Werte sind nicht in Stein gemeißelt" betrifft auch das angegebene Jahr, ab dem frühestens daran gedacht wird.
    Das Jahr ist also nicht zugesichert.


    Zitat

    Deshalb handeln wir – und erhöhen die Geschwindigkeit auf 2 MBit/s – rückwirkend für alle Kunden. Das entspricht der doppelten Geschwindigkeit dessen, was marktüblich ist.


    "Makrtüblich" sollen also faktisch 1 MBit/s sein . Das wäre ein Angebot von DSL-1000.
    Sorry. Da muss ich wohl das "falsche Internet haben". Ich sehe keine Angebote von DSL-1000 mehr. Schon DSL-2000 ist nur noch selten zu finden... und auch die Telekom selbst bietet kein DSL-1000 mehr als einzelnen Tarif an (???)



    Zitat

    3. Auch nach 2016 wird es Flatrates geben.


    Das Ziel der Telekom ist es, dass immer mehr Menschen immer schneller surfen können. Dazu wird es Angebote geben, bei denen so viel Highspeed-Datenvolumen im Tarif enthalten ist, wie die große Mehrzahl der Kunden tatsächlich benötigt. Für Vielnutzer wird es Angebote geben, die ein unbegrenztes Highspeed-Datenvolumen beinhalten. Die Preise hierfür stehen noch nicht im Detail fest. Wir gehen Stand heute davon aus, dass diese Tarife 10 bis 20 Euro mehr kosten werden, als Tarife mit Volumengrenze.


    Da die 75 GB für einen Kunden, der sich multimedial im Netz bewegt keinesfalls ausreichen wird, ist klar, dass er in Zukunft, für das was er eigentlich im Netz haben will, extra zur Kasse gebeten wird.
    10-20 Euro sind dann eine Preiserhöhung von faktisch 50%


    Zitat

    4. Entertain belastet das Volumen nicht.


    Entertain ist ein qualitätsgesicherter Dienst. Deshalb wird die Nutzung von Entertain (IPTV) nicht auf das integrierte Highspeed-Volumen angerechnet.


    Hierbei handelt es sich um eine "ziemliche Auslegungssqache"
    Doch, auch Entertain belastet das Volumen .. und zwar bedeutend mehr als der normale Internetverkehr. Datenverkehr (sogenannter Traffic) entsteht entsteht bei jeder Art der Übertragung. Jede Übertragung belastet also das Netz im gewissen Maß.
    Die Zusicherung, dass es eben nicht zum Volumen hinzu gerechnet wird, ist nur eine individuelle Abrechnungsart.


    Diese "2-Klassen-Abrechnung" wird längst schon kritisiert (Netzintergrität)


    Übrigens:
    Die Stellungnahme der Telekom gilt nicht für Anschlüsse, die per Funk realisiert werden !!!!



    Zitat

    Call & Surf Comfort via Funk, Monatlicher Grundpreis für Standard (analog) ab 39,95 Euro, für Universal (ISDN) ab 43,95 Euro. Ab einem übertragenen Datenvolumen von 10 GB in einem Monat 0wird die Übertragungsgeschwindigkeit des Internet-Zugangs für den Rest des Monats auf max. 384 KBit/s für den Downstream und 64 KBit/s für den Upstream begrenzt.



    Das "Versprechen", dass nur auf 2 MBit/s gedrosselt wird, wird also nicht vollumfänglich eingehalten.


    Wer nur 10 GB Volumen hat, kann für jede weitere 10 GB 14,95 Euro bezahlen, damit er nicht plötzlich 2/3 langsamer ist als DSL-1000.

    Wer also per LTE mit der Telekom verbunden wird, kann im schlimmsten Fall bis zum Erreichen der gleichen "75 GB Grenze" (wie bei einem Festnetzanschluss) am Ende
    34,95 ( = 10 GB) + 6 x 10 GB (á 14,95 Euro) 124,95 bezahlen. Dann hat er für 70 GB bezahlt.

    Und auch , wer bereits 44,95 (für 30 GB) bezahlt, muss trotzdem noch 4x 10 GB "zubuchen" = insgesamt 104,75 Euro.


    Dass für LTE ein Telekomrouter für 4,95 Euro im Monat zwangsweise gemietet werden muss, verteuert die Nutzung noch einmal zusätzlich.


    Bitte nichts Falsches denken.
    Bei diesen Tarifen handelt es sich nicht um "Gelegenheitsnutzer-Tarife". Mit einem Downsatream (Ladegeschwindigkeit) von 100 MBit/s, handelt es sich um "Höchstgeschwindigkeitstempo" ---> DSL-100.000.
    Selbst 30 GB sind da schneller durch als man hinsehen kann. und dann geht es "zurück in die Steinzeit" .. aber so richtig heftig.


    Von DSL-100.000 auf DSL-0,3....
    Das ist vergleichbar, als wenn du mit einer Rakete startest.. und dann den Weg zu Fuß fortsetzen sollst.
    Ja .. man kann es sogar wirklich miteinander vergleichen, wenn man die beiden Werte um eine 10er Stelle verschiebt.
    Aus 100.000 werden dann 1 Million und aus 0,3 wird 3.
    3 Km/h sind normales Fußgängertempo .. und mit 1 Million Km/h können wir uns noch nicht fortbewegen.
    Genau SO hoch ist also der Geschwindigkeitsunterschied.


    Edit:
    Sorry. Hatte bei der Lichtgeschwindigkeit vergessen, dass die ja pro Sekunde und nicht pro Stunde ist *schäm*
    Passage geändert/korrigiert
    Spinneb hat mit gerade auf diesen Fehler hingewiesen. Danke @ spinnweb :thumbup:

  • Die Telekom wurde wegen ihrer "Flatrates" jetzt mehrfach abgemahnt.
    Manche Urteile sind noch nicht rechtskräftig geworden. Die Telekom kann noch in Berufung gehen.


    Die Telekom wirbt jedoch seitdem nicht mehr mit "Flatrate" für Festnetzanschlüsse.
    Eins der Urteile sagt aus, dass auch LTE (wenn er als Ersatz für einen echten Festnetzanschluss dienen soll) nicht gedrosselt werden darf.


    sie dazu welt.de


    Grund:
    LTE wurde eingeführt, um auch Regionen mit schnellem Internet zu versorgen, die per Kabel nicht so versorgt werden können.
    Wenn LTE gedrosselt wird, ist es kein schnelles Internet mehr.. und auch die 2Mbit/s erfüllen diese Anforderung nicht = LTE würde nur eine Mogelpackung sein.. und der eigentliche Sinn dieser Übertragungsart wäre zerstört.
    LTE muss also durchgehend mit vollem Tempo genutzt werden können .. damit die Auflage der Lizenzgeber erfüllt wird = die Lizenz muss verfallen, wenn die Grundbedignungen zur Lizenzerlangung nicht mehr erfüllt werden.

  • Klammheimlich werden bereits dieses Jahr diverse andere Anbieter auch Drosselungen einführen.
    Bereits ab April beginnt das "Internet-Bremssystem" bei den ersten Anbietern.


    Sie nennen ihre Tarife zwar großspurig "Internet-Flat", schränken jedoch im Kleingedruckten auf ein bestimmtes Datenvolumen ein. Das Fiese bei den Einschränkungen ist, dass sie nicht einmal direkt zu erkennen sind, sobald man so einen Anschluss nutzt.
    Manch ein Anbieter drosselt z.B. erst , wenn 3 Monate in Folge das Volumen überschritten wurde.
    Dann kann man sich auch (wie zuvor bei der Telekom) von der Bremse gegen eine monatliche Sondergebühr freikaufen.


    Ja, es ist trotzdem eine "Flat", jedoch keine Flat wie man sie seit Jahren versteht, sondern eine Volumen-Flat, wie sie zu Anfängen des Internets angeboten wurde.
    "Historische Angebote" mit "historischem Tempo", wenn man nciht darauf achtet. Will man auch weiterhin "modern" sein, muss man eben zusätzlich zahlen: "Wenn , dann ...." Man hat die Wahl.


    Oder ... man trickst etwas.
    Wenn man so einen Vertrag hat (mit den 3-Monaten-Prüfzeit vor der Drosselung), kann man auch "ganz genau nach den Bedingungen" gehen:
    "3 Monat in Folge" = 3 Monate direkt hinter einander.
    Dann surft man eben 2 Monate "völlig hemmungslos" und achtet im 3. Monat darauf, möglichst wenig Datenvolumen zu verbrauchen. Dann wirkt die Klausel nicht mehr und man hat wieder 2 weitere Monate eine "echte Flatrate".


    Was ist, wenn dann doch gedrosselt wird ?
    Dann nimm dir einen Anwalt und schildere ihm den Fall. Wenn du dich an die Bedingungen hältst, dann muss der Anbieter sich auch daran halten. Alles andere ist sonst nämlich Vertragsbruch.
    Eine AGB-Änderung während der Laufzeit muss man nicht akzeptieren. Dann hat man in der Regel ein Sonderkündigungsrecht, weil sie faktisch auch den laufenden Vertrag betrifft und ändern will. Also gut darauf achten, wenn von "neuen/ geänderten AGB" die Rede ist ;)