Probleme mit "Internet aus der Steckdose"

  • Zum "Internet aus der Steckdose". Das benutze ich ja, eigentlich lief das auch immer top. Ich hatte zwar keinen 20-25er Ping mehr, wenn ich zocke, aber ein 40er Ping ist immernoch sehr gut. Nur in letzter Zeit kommt es vor das ich abends einen Ping von über 6000 bekomme, da ist weder zocken noch surfen im Netz möglich.


    Es liegt aufjedenfall nicht am Router, denn wenn ich mein Smartphone an den PC schließe und es als "Wlan Stick" verwende, habe ich wieder einen guten Ping. Nur das ist einfach keine permanente Alternative. Morgens/Mittags läuft mit dem Powerlan Adapter aber alles super. Nur Abends habe ich dann wieder diese Probleme.


    Woran kann denn soetwas liegen? Die Powerlan Adapter werden ja wohl nicht kaputt sein, denn erstens sind die gerade 2 Monate alt und zweitens funktionieren sie ja immer... außer abends.


    Ich habe das Gefühl, das die Probleme los gehen sobald der Stromverbrauch in die Höhe geht. Also sobald viele Stromquellen an sind (licht etc.) Vielleicht werde ich das mal testen, sobald der Ping hoch geht, einfach mal überall das Licht ausmachen und schauen ob es besser ist, aber kann soetwas eine Störquelle für Powerlan sein? Das wäre irgendwie ziemlich schlecht.


    Besonders in der Weihnachtszeit hat man ja doch immer noch etwas mehr Stromverbrauch als sonst.

  • Das Problem hat nur indirekt mit dem reinen Stromverbrauch zu tun.
    Bei einem normalen LAN-Kabel ist das Kabel durch die Isolierung gegen Störstrahlung von außen gesichert. Innerhalb des Kabels läuft nur das LAN-Signal.


    Stromkabel sind zwar isoliert, jedoch erzeugen sie auch eine immer höhere Störstrahlung, je mehr Strom fließt.
    Das LAN-Signal wieder läuft zwar auf einem bestimmten Frequenzband des Kabels, ist jedoch nicht gegen die Störstrahlung geschützt, die innerhalb des Kabels entsteht.
    Die Einstreuungen des normalen Stromverbrauchs sorgen schon dafür, dass die Anbieter-Leistungswerte reine Makulatur sind. In Praxistests wurde es noch nie geschafft, die Nennwerte zu erreichen.


    Der nächste Punkt ist, dass mit einem höheren Stromverbrauch automatisch eine höhere Störstrahlung der benutzten Elektrogeräte verbunden ist. Je mehr Verbrauch, desto mehr Geräte laufen .. oder desto leistungshungriger sind die Geräte = sie geben eine höhere Störstrahlung ab.


    Bei den sogenannten "Power-Lines" gibt es noch einen weiteren Störeffekt. Das LAN-Signal wird nicht nur durch ein bestimmtes Kabel geschickt, sondern duchläuft die komplette einzelne Phase des Hausstromnetzes. Wenn das Signal dann noch auf eine andere Phase im Haus übertragen wird, hat man im Keller im sogenannten "Panzerkasten" noch einen Phasenkoppler eingebaut.
    Dann wird das LAN-Signal durch das gesamte Stromnetz des Hauses gesendet: Es ist also faktisch in jeder Leitung im ganzen Haus vorhanden.


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    OK, dann versuchen wir doch einmal, den abendlichen Leistungsabfall zu "beheben".


    Licht aus ?
    Bringt nur wenig. Beleuchtung entnimmt einzeln relativ wenig Strom und erzeugt auch nur eine geringe Störstrahlung. Im "Dunkeln surfen" wird also keinen Effekt bringen. Um eine enorme Stromentnahme zu erhalten, müsste also fast exzessiv beleuchtet werden. Nur dann würde es sich positiv ändern, wenn man das Licht löscht.


    Kochen verboten ?
    Ja, da wird es wahrscheinlich den größten Effekt bringen. Ein Elektroherd ist zum Beispiel immer über 3 Phasen abgesichert, da er eine Leistungsaufnahme von über 4.000 Watt hat. Auch Mikrowellen, Wasserkocher, Kaffeeautomaten haben einen Energiehunger von weit über 1.000 Watt. Hier sind die Hauptverbraucher in einem normalen Haushalt zu finden. Sie haben die größte Stromaufnahme und sind auch die höchsten Störquellen.


    Kein TV ?
    Die heutigen Geräte werden ja scheinbar immer sparsamer. Überall sieht man die Energiesiegel mit A+++++++++. Sie sind jedoch eher eine Art von Verbrauchertäuschung als eine echte Orientierung. Das entsprechende Siegel erhält man, weil man eben in dieser Gerätegröße entsprechend wenig Strom verbraucht.
    Würde man das Energiesiegel aber nicht an der Größe des Gerätes fixieren, sondern einen absoluten Bezugspunkt nehmen, hätten größere TV-Geräte kein A+++ mehr, sondern eher ein Z---.


    Je größer ein TV-Gerät, desto mehr verbraucht es auch. Bei Bildschirmen geht der Hang zu immer größeren Geräten. Der Stromverbrauch steigt fest mit jedem Zentimeter an.
    Heutige Großgeräte verbrauchen genau so viel Strom wie alte Röhrenfernseher, die aber nie so groß sein mussten wie das heutige moderne Pendant. 70-80 cm Diagonale waren damals die Röhren-Norm. Heute geht es längst schon in den "Meterbereich" und der Verbrauch ist auch schon wieder auf "Röhren-Niveau".


    Ein einziges nicht benutztes TV-Gerät in Großformat, bringt mehr als wenn man 10 Lampen nicht benutzt.


    Das waren jetzt mal die "auffälligsten Stromverbraucher" im einzelnen Haushalt. Sie zu reduzieren, spart also nicht nur Strom, sondern verringert auch die Störstrahlung im Stromnetz.


    Leider gibt es aber noch ein Problem:
    Wenn du in einem Mietshaus lebst, werden dir deine eigenen Sparmaßnahmen nur wenig bringen. "Internet aus der Steckdose" läuft durch das ganze Haus. Das was deine Nachbarn machen, betrifft also auch dein LAN-Signal.


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    OK, jetzt versuchen wir es aber mal durch reines Ausprobieren, mehr Leistung auf deine Leitung zu bekommen.
    Geh an den Sicherungskasten und lege eine der Sicherungen für deinen Computerraum um. Welche Steckdose ist betroffen und wie viele Geräte hängen an diesem Stromkreislauf ?
    Finde eine Leitung an der nur wenige Geräte hängen oder installiert dein Power-Line absichtlich auf einer Leitung, an der nur wenige Geräte hängen.
    Benutze für dein Power-Line auf gar keinen Fall eine Mehrfachsteckdose. Diese sind noch schlechter isoliert als die "Kabel in der Wand". Sie sind damit also auch noch sehr viel störanfälliger.


    Mache das Gleiche jetzt in dem Raum, in dem dein Empfänger-Adapter steht.


    Diese Aktion wird wahrscheinlich eine leichte Verbesserung einbringen.


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    "Power-Line" ist was Feines. Du kannst dabei aber die Leistung nicht besonders gut optimieren, weil sie von den folgenden Faktoren abhängig ist:


    - Stromentnahme
    - Qualität der Stromleitungen im Haus
    - Anzahl der betriebenen Geräte
    - benutzte Phase/Leitung


    Eine Optimierung ist nur möglich, wenn man sich in einem allein bewohnten Haus befindet.
    Dann bleiben nur die normalen Versorgungsschwankungen im Gesamtstromnetz. Wie massiv die sein können, kann man schon daran erkennen, dass Elektrogeräte vor einigen Jahrzehnten noch auf 50A - 220 V ausgelegt waren. Heute sind es 50-60A und 230V. Bei massiver Stromentnahme im gesamten Netz fällt die Leistung ab, um dann nach den "üblichen Kochzeiten" schlagartig mit Überlastspitzen aufzuwarten.